Nur Steelers mit stabilem NervenkostümDEL2 Play-Offs/Play-Downs kompakt
In einem teilweise dramatischen fünften Playoff-/Playdown-Spieltag trumpfte lediglich Meister Bietigheim mit einem stabilen Nervenkostüm auf und verwandelte seinen ersten Match-Puck durch ein 6:4 gegen Riessersee zum Einzug in die Vorschluss-Runde. Zwar ersparten sich auch Rosenheims Starbulls ein weiteres Duell am Sonntag, doch für das 4:3 gegen die Eislöwen aus Dresden und damit das 4:1 in der Serie benötigten die Oberbayern die Zusatzzeit. Ebenfalls erst in der Zugabe sicherte sich Bremerhaven den 3:2-Erfolg gegen Weißwasser und den Sieg in der Serie, der den Einzug ins Halbfinale bedeutet.
Nachsitzen müssen dagegen die Ravensburg Towerstars, die durch ein 1:3 gegen Landshut erst ihre vierte Heimniederlage der Saison kassierten. Ebenfalls am Sonntag nochmals ran müssen Kaufbeuren und Bad Nauheim, die ihre Partien gegen Heilbronn und Crimmitschau einträchtig mit 2:4 verloren und ihre Kontrahenten in der Serie auf 2:3 herankommen lassen mussten. Doppelte Ehre für die Fischtown Pinguins bereits vor dem ersten Bully: So wurden die Seestädter von DEL-Ligenleiter Jörg von Ameln als Hauptrunden-Sieger geehrt, zudem erhielt Pinguin-Coach Mike Stewart den Pokal als „DEL2-Trainer des Jahres“. Die Lausitzer Füchse konnten den Preis für die fairste DEL2-Mannschaft der Saison 2013/14 entgegen nehmen.
Fischtown Pinguins – Lausitzer Füchse 3:2 (0:0, 2:0, 0:2, 1:0) OT / Serienstand 4:1
Nach den Ehrungen ging es an der Küste vom Start weg in die Vollen: Bremerhaven begann mit viel Druck, aber die Angriffe prallten an der gut gestaffelten Defensive der Füchse ab. Erst nach dem Seitenwechsel kam Bewegung auf das Scoreboard: Jaroslav Hafenrichter (26.) schoss die Gastgeber in Führung und während sich Weißwasser noch berappelte, legte Mark Kosick (30.) gleich noch den zweiten Treffer nach.
Im Schlussabschnitt hatten die Norddeutschen das Spiel lange Zeit im Griff, aber der Anschluss der Gäste durch Thomas Götz (56.) sorgte für ein Herzschlagfinale. Mit frischem Schwung suchten die Lausitzer den Ausgleich und zwei Sekunden vor der Schlusssirene fand der Puck schließlich den Weg über die Linie und es ging in die Verlängerung. Dort sicherten sich die Pinguins in der 73. Spielminute doch noch den vorzeitigen Einzug ins Halbfinale.
Tore: 1:0 Jaroslav Hafenrichter (25:05/PP1), 2:0 Mark Kosick (29:47/PP2), 2:1 Thomas Götz (55:03), 2:2 Philipp Pinter (59:58), 3:2 Jan Kopecky (51:39)
Zuschauer: 3.918
Starbulls Rosenheim – Dresdner Eislöwen 4:3 (1:0, 0:2, 2:1, 1:0) OT/Serienstand: 4:1
3.046 Fans im Kathreinstadion sorgten für echte Playoff-Atmosphäre. Vom Start weg entwickelte sich ein hochklassiges, kampfbetontes Spiel, in dem die Eislöwen wie die Feuerwehr starteten. Als sich die erste Anfangsnervosität endlich etwas gelegt hatte, überzeugten die Starbulls mehr und mehr durch ihr Penalty-Killing und markierten – kaum wieder vollzählig – völlig verdient die Führung. In der Folgezeit versäumten es die Oberbayern, ihre Überlegenheit in Tore umzumünzen und so kam es wie es kommen mussten: Die Eislöwen tankten Selbstbewusstsein und kamen durch Kruminsch zu Beginn des Mitteldrittels zum nicht unverdienten Ausgleich. Als Dresdens Finnen-Stürmer Kaartinen kurz darauf gar zum 2:1 für die Sachsen erhöhte, entwickelte sich eine stimmungsvolle Begegnung, die auch im Schluss-Durchgang keiner Sieger hervor brachte. Und so war es Strakhov, der den Starbulls nach gerade 81 Sekunden in der Zusatzzeit eine spielfreie Woche vor den am 28. März beginnenden Halbfinals bescherte.
Tore: 1:0 Kim Staal (18:56/PP1), 1:1 Arturs Kruminsch (24:36), 1:2 Sami Kaartinen (28:40), 2:2 Maximilian Hofbauer (43:45), 2:3 Thomas Supis (52:21), 3:3 Tyler McNeely (57:59), 4:3 Andrej Strakhov (61:21/PP1)
Zuschauer: 3.046
Bietigheim Steelers – SC Riessersee 6:4 (3:1, 2:0, 1:3) / Serienstand: 4:1
Die erste Drangphase der Hausherren überstand der SC Riessersee und setzte in der Folge eigene Akzente. Mit Erfolg: Florian Vollmer (10.) schoss das Team von der Zugspitze in Front. Es war das Signal für Bietigheim, das Tempo wieder anzuziehen. Noch vor der Pause sorgte ein Treffer von Marcus Sommerfeld und Doppelpack von David Wrigley für eine Zwei-Tore-Führung. Die Stahlmänner ließen nicht locker, erhöhten und gingen mit einem vermeintlich vorentscheidenden 5:1 in den Schlussabschnitt. Die Garmisch-Partenkirchener gaben sich jedoch noch nicht geschlagen und kamen wieder bis auf ein Tor heran. Erst ein Emptynetter von Steeler David Wrigley, der damit seinen Hattrick komplettierte, sicherte Bietigheim sicher das Ticket für das Halbfinale.
SCR-Coach Toni Krinner: „Gratulation an die Trainer, die Mannschaft, an den ganzen Verein. Unterm Strich hat um Nuancen das Pendel nach Bietigheim ausgeschlagen, aber auch das muss man sich erkämpfen. Wenn man die Serie 4:1 gewinnt, haben sie es sich auch verdient. Allerdings hätten auch wir die Serie 3:1 führen können. Es war jederzeit knapp und die Spiele sehr spannend. Wir haben den Meister ins Wanken, aber nicht zum Fallen gebracht.“
Kevin Gaudet auf Seiten der Steelers: „Unser Überzahlspiel war heute super. Die Garmischer haben nicht aufgegeben. Ich sehr glücklich das es vorbei ist. Kompliment an Toni Krinner und Ralph Bader. Die beiden haben aus einer abstiegsgefährdeten Mannschaft der Vorsaison eine starkes Team geformt, gegen das wir eine spannende Serie gespielt haben.“
Tore: 1:0 Florian Vollmer (9:46), 1:1 Marcus Sommerfeld (12:59), 2.1 David Wrigley (14:11/PP1), 3:1 David Wrigley (15:52/PP1), 4:1 Marcus Sommerfeld (23:13/PP1), 5:1 Robin Just (27:40/PP1), 5:2 Morten Lie (40:36), 5:3 Jaroslav Kracik (48:59), 5:4 Florian Vollmer (59:07/EA), 6:4 David Wrigley (59:26/EN)
Zuschauer: 2.601
Ravensburg Towerstars – EVL Landshut 1:3 (0:1, 0:0, 1:2) / Serienstand: 3:2
Das drohende Playoff-Aus vor Augen warf Landshut alles in die Waagschale. Die Bayern kämpften um jeden Zentimeter und machten Ravensburg das Leben bereits im Spielaufbau schwer. Als dann auch noch Stephan Kronthaler (5.) die Dreihelmenstädter in Führung schoss, lief alles für den EVL. Die Towerstars rannten dem Rückstand hinterher. Erst in der 53. Spielminute gelang der Ausgleich. Landshut hatte jedoch noch eine Antwort parat: Elia Ostwald (48.) schoss den EVL zügig wieder in Front. In einer spannenden Schlussphase konnten die Towerstars auch mit sechs Feldspielern den Ausgleich nicht mehr erzwingen. Stattdessen markierte Riley Armstrong mit einem Emptynetter den 3:1-Endstand aus Sicht der Bayern.
Tore: 0:1 Stephan Kronthaler (4:28), 1:1 Stephan Vogt (42:41), 1:2 Elia Ostwald (47:14), 1:3 Riley Armstrong (59:55/EN)
Zuschauer: 3.000
EC Bad Nauheim – Eispiraten Crimmitschau 2:4 (0:1, 0:0, 2:3) / Serienstand 3:2
Die Gäste aus Crimmitschau begannen stark und mit dem deutlichen Willen, nicht vorzeitig den Weg für Bad Nauheim in die DEL2 frei zu machen. Zwar erarbeiteten sich die Mittelhessen einige gute Konterchancen, doch Nie im Gehäuse der Gastgeber war stets zur Stelle, wenn es brenzlig wurde. Ab Mitte des ersten Durchgangs bekamen die Roten Teufel die Partie besser in den Griff, dennoch fiel das Tor für die Eispiraten: Im Zweikampf mit Lavallee verschaffte sich Fast einen leichten Vorteil und es stand 1:0 für die Gäste. Es folgten wütende Angriffe der Roten Teufel, die jedoch vor beinahe 3.500 Fans nicht von Erfolg gekrönt waren. Selbst eine doppelte Überzahl brachte den Bad Nauheimern keinen Vorteil. Nach torlosem Mitteldrittel kulminierten die Ereignisse in der Endphase – mit dem glücklicheren Ende für die Eispiraten, die in der Serie auf 2:3 verkürzten und so ein weiteres Spiel am Sonntag erzwangen.
Tore: 0:1 T.J. Fast (18:41), 0:2 Harrison Reed (42:39), 1:2 Daniel Oppolzer (43:34), 2:2 Kevin Lavallee (56:16), 2:3 Martin Heinisch (56:46), 2:4 Tom-Patric Kimmel (59:37/EN)
Zuschauer: 3.490
ESV Kaufbeuren – Heilbronner Falken 2:4 (0:2, 1:0, 1:2) / Serienstand: 3:2
Wie so oft in dieser Serie starteten die Falken nicht nur hochmotiviert, sondern auch hocheffizient und verschafften sich schnell den entscheidenden Vorteil. Wieder einmal am auffälligsten im Falken-Spiel: Der erst kürzlich wieder reaktivierte Michael Hackert, der kaum zu fixieren war und die ersten beiden Heilbronner Treffer nach eklatanten Fehlern der Joker selbst markierte. Defensiv aufgestellte Falken ließen die Partie im zweiten Durchgang auf sich zukommen, konnten allerdings gute Einschussmöglichkeiten der Gastgeber nicht gänzlich ausschalten. Eine solche nutzte Edwards mit einer sehenswerten Direktabnahme zum verdienten Anschlusstreffer. Danach hatte der ESVK weitere Chancen zum Ausgleich. Die größte davon bot sich Alex Thiel in Unterzahl als er nach einem Alleindurchgang den Puck nur an die Kreuzecklatte setzte. In einer dramatischen Schlussphase zogen die Falken gut zwei Minuten vor Ende auf 3:1 davon und stellten damit die Weichen für die den zweiten Sieg in dieser Serie. Kaufbeuren vergab damit in einer erneut engen Partie den ersten von drei Match-Pucks.
Tore: 0:1 Michael Hackert (13:39), 0:2 Michael Hackert (18:39), 1:2 Maury Edwards (36:05), 1:3 Sachar Blank (57:48), 2:3 Matti Näätänen (58:13), 2:4 Michael Hackert (59:55)
Zuschauer: 2.403
Die Playoff-Viertelfinals der fünften Runde im Überblick:
Fischtown Pinguins – Lausitzer Füchse 3:2 (0:0, 2:0, 0:2, 1:0) OT / Serienstand 4:1
Starbulls Rosenheim – Dresdner Eislöwen 4:3 (1:0, 0:2, 2:1, 1:0) OT/Serienstand: 4:1
Bietigheim Steelers – SC Riessersee 6:4 (3:1, 2:0, 1:3) / Serienstand: 4:1
Ravensburg Towerstars – EVL Landshut 1:3 (0:1, 0:0, 1:2) / Serienstand: 3:2
Die Playdowns der fünften Runde im Überblick:
EC Bad Nauheim – Eispiraten Crimmitschau 2:4 (0:1, 0:0, 2:3) / Serienstand 3:2
ESV Kaufbeuren – Heilbronner Falken 2:4 (0:2, 1:0, 1:2) / Serienstand: 3:2