Nullnummer zum Jahresabschluss - München unterliegt Essen
Gute Leistungen hinterlassen auch in München ihre Spuren. Wäre in der
vergangenen Spielzeit gegen die Moskitos Essen die vierstellige
Besucherzahl vermutlich nur gestriffen worde, fanden sich zum letzten
Heimspiel des Kalenderjahres immerhin 1800 Zuschauer im Olmpiapark ein.
Allerdings dürfte das Spiel des EHC wie auch das Ergebnis weniger den
Erwartungen des zahlenden Klientels entsprochen haben. Der Dritte des
Tableaus musste gegen den Elften eine überraschende 3:6 (0:1, 1:2, 2:3)
Niederlage hinnehmen. Die Westdeutschen verdienten sich den Erfolg
durch eine geschlossene Mannschaftsleistung, wiederholt schnell
vorgetragener Konterattacken und der überlegenen Kaltschnäuzigkeit im
Abschluss.
Die Gäste präsentierten sich zu Beginn als das aktivere Team mit den
besseren Chancen. Bei Danny Albrechts Drehschuss und Tyson Mulocks
Lattentreffer hätte es im Münchner Kasten ebenso einschlagen können,
wie bei Maris Kruminschs Schlenzer, den Harti Wild aus dem Winkel
fischte. Die Hausherren hatten derweil in Unterzahl durch Schneider und
Robinson die Möglichkeit zur Führung. Die fiel kurz darauf aber doch
für die Moskitos – per Unterzahlfastbreak. Markus Busch stiebitze
Patrik Vogl die Scheibe, brach auf der linken Seite durch und sah den
mitgeeilten Kollegen Dean Beuker. Der versetzte Wild mit gekonnter
Scheibenannahme, wodurch der Abschluss mit der Rückhand unter die Latte
nur noch Formsache war. Mit ihrer gefälligen, forschen Spielweise
verdiente sich die Mannschaft den Spielstand zur Pause ohne Zweifel.
Noch ehe sich die Hausherren anschicken konnten, am Ergebnis
Korrekturen vorzunehmen, schlug Essen erneut zu. Im Powerplay war es
Verteidiger Toni Raubal, der die Scheibe im dritten Versuch unter Harti
Wild unterbringen konnte. Ferner konnten sich die EHC- Spieler über
Tson Mulocks Affinität zu rotem Metallgestänge bedanken. Der Essener
Topscorer traf am Ende eines blitzschnellen Konters zum zweiten Mal den
Torrahmen. Auch bei Torsten Heines Direktschuss fehlte nicht viel zum
0:3. Welch negative Spätfolgen eine mangelnde Ausbeute bester
Torgelegenheiten bisweilen mit sich bringt, ist hinlänglich bekannt. So
verwunderte das Anschlusstor des EHC München trotz fehlender Andeutung
kaum. Brent Robinson traf im Nachschuss ins leere Gehäuse. Doch Essen
liess sich nicht beirren und unterband einen Sturmlauf des Gegners wann
immer es nur ging. Eigene Angriffsaktionen innitierten die Gäste immer
nach Scheibengewinn mit Überfall artigen Gegenstössen. Als Robert Pell
Sekunden vor Ende des zweiten Abschnitts auf die Strafbank musste,
nutzte Dean Beuker die Überzahl zum wichtigen 1:3. Robbie Sandrock
hatte dem zweifachen Torschützen zu viel Raum gegeben. Der kanadische
Verteidiger war es auch, der – unfreiwillig – die Schuld am
vorentscheidenden 1:4 trug. Er rutschte im gegenerischen Drittel aus
und ermöglichte den Moskitos dadurch eine 2-1 Situation. Hierbei
entschied sich Boris Lingemann gegen das Abspiel, aber für den
trockenen Handgelenksschuss in die kurze Ecke. Harti Wild war
überrascht und seine Kameraden fortan auf der Verliererstrasse. Fast !
Denn eine derartige Demontage wollten die Gastgeber dann auch nicht
akzeptieren. Zehn Minuten vor dem Ende traf Rautert in den Winkel zum
2:4. Robinson minimierte den Rückstand bei numerischem Vorteil gar auf
einen Treffer. Dann aber traf der überragende Dean Beuker in der
Schlussphase mitten in das Herz der Münchner Aufholjagd. (or)
Tore: 0:1 (13:24) Beuker (Busch, 4-5), 0:2 (24:09) Raubal (Beuker,
5-4), 1:2 (33:25) Robinson (Gyori), 1:3 (39:40) Beuker (Mulock, 5-4),
1:4 (46:42) Lingemann (Busch), 2:4 (49:53) Rautert, 3:4 (54:16)
Robinson (Gyori, Rautert,5-4), 3:5 (58:24) Beuker (Strömberg, 5-4), 3:6
(59:48) Lingemann (5-6, ENG)
Schiedsrichter: Carsten Lenhart (Darmstadt)
Strafminuten: München 14 + 10 (Rautrert) - Essen 10
Zuschauer: 1802
Spieler des Spiels: Dean Beuker