Notbremse fünf nach zwölf - Schlickenrieder und Obresa müssen gehen

Kein Tag vergeht derzeit in Bad Tölz ohne Neuigkeiten. Zuletzt waren diese News stets negativer Natur, beinhalteten ausnahmslos Abgänge von verdienten Spielern. Ob die jüngste Meldung als positiv einzustufen ist, darf der Einzelne für sich werten. Tatsache ist jedoch, dass sich die Tölzer Eissport GmbH zu einem längst notwendigen Schritt entschlossen hat. Sportdirektor Beppo Schlickenrieder wurde mit sofortiger Wirkung von seinen Aufgaben entbunden. Daneben wurde entschieden, dass Peter Obresa nicht mehr als Trainer in den Isarwinkel zurückkehren wird.
Es war eine Entscheidung, die abzusehen war. Nirgendwo ist es nachvollziehbar, wenn nach einer relativ erfolgreichen Saison die Spieler zuhauf das Weite suchen, obwohl der Mannschaftsgeist beispiellos war. In Bad Tölz allerdings sickerte in den vergangenen Monaten immer wieder durch, dass es Störungen beim Verhältnis von Mannschaft zur sportlichen Leitung gab. Die Spieler fühlten sich nicht entsprechend behandelt, zudem sollen die Gehälter bisweilen auf sich haben warten lassen. Auch im Umgang mit potenziellen und bestehenden Sponsoren offenbarte Schlickenrieder Defizite. Weil durch diese Situation der Abgang weiterer Spieler drohte und die Unzufriedenheit in der Öffentlichkeit stetig wuchs, entschied sich der TEG-Beirat um dessen Vorsitzenden Hubert Hörmann, Schlickenrieder von seiner Tätigkeit zu entbinden. Ein Nachfolger wird fieberhaft gesucht, schließlich gilt es eine konkurrenzfähige Mannschaft für die kommende Spielzeit zu formen.
Dass Peter Obresa kein zweites Jahr im Isarwinkel sein wird, deutete sich bereits nach dem letzten Spiel der Abstiegsrunde an. Nach der breiten Kritik an seiner Person, reagierte der 44-Jhrige dünnhäutig, kündigte zwischen den Zeilen seinen Abschied an. Ihm konnte man in sportliche Belangen keinen Vorwurf machen. Die Mannschaft entwickelte sich spürbar weiter, spielte souveräne Play-downs. Doch auch Obresa wurden von Beginn an Mängel im Umgang mit seinen Spielern nachgesagt. Gerade manch junger Spieler kam nicht klar mit den rauhen Umgangsformen des Ex-Nationalstürmers. Momentan kursieren noch keine Namen bezüglich der Nachfolge. DNL-Coach Rick Boehm bringt sich übergangsweise in die Planungen mit ein. (orab)