"Niederlagen fühlen sich nie gut an!"Siegesserie ist gerissen
Den Sprung an die Tabellenspitze haben die Dresdner Eislöwen verpasst. Sie waren dort und um genau zu sein 54 Sekunden lang. In dieser Zeitspanne hatte Marius Garten sein Team in Front gebracht, das Spiel der Fischtown Pinguins Bremerhaven war mit einer Niederlage des Tabellenführers beendet und Matthias Beck hatte die Führung wieder egalisiert. Zu diesem bleibt einem übrigens nur übrig zu sagen: omnipräsent, „Kampfschwein“, Spielmacher des SCR, beeindruckend. Seine Wahl zum besten Spieler auf Seiten des SCR war nur logisch und vollkommen gerechtfertigt. Die gerade genannte Situation stellte sich noch einmal dar, als Patrick Baum im Powerplay erneut für die Führung sorgte und Jesse Schultz ausglich. Zu diesem Zeitpunkt verstummten auch die zaghaften, aber doch hörbaren „Spitzenreiter, Spitzenreiter“-Rufe einzelner Dresdner Anhänger. Zu Recht, denn im letzten Drittel gaben die Eislöwen das Spiel komplett aus der Hand. Wobei man als abergläubischer Mensch sagen muss, solche Gesänge rächen sich postwendend. Genauso wie ein zu zeitiges „Macht sie alle…“ und sich feiern lassen in den Play-Offs, bevor die Serie zu Ende ist. Doch zurück zum Spiel: Zwei Drittel lang begegneten sich zwei Teams auf Augenhöhe. Es gab Chancen auf beiden Seiten, das Unentschieden zur zweiten Pause ging in Ordnung. Im letzten Abschnitt war dann jedoch gefühlt jeder Schuss der Werdenfelser auf das Eislöwen-Tor ein Treffer. Und die Dresdner kamen ins Schwimmen. Fehlpässe, Abspielfehler, Puckverluste, die Eislöwen waren kopflos und fanden nicht wieder ins Spiel. Jeden Fehler nutzte der SC Riessersee gnadenlos aus. „Vielleicht war das 1:0kurz vor Ende des ersten Drittels heute schädlich für unser Spiel“, sagte Trainer Thomas Popiesch auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Wir haben immer wieder die Entschlossenheit in der Defensive vermissen lassen. Garmisch hat zu viele Scheiben auf unser Tor bringen können und wir haben uns heute vorn schwer getan. In den entscheidenden Momenten vor dem Tor war heute Garmisch den Tick besser und hat deshalb auch verdient gewonnen. Aber natürlich fühlen sich Niederlagen nie gut an.“
Keine Frage, so eine Niederlage tut weh. Trotzdem, es ist nichts weiter passiert, als dass die Mannschaft einmal Schwäche gezeigt hat. Das Team muss sich entwickeln und dass es nach dem großen Umbruch im Sommer überhaupt schon auf diesem Stand ist, ist beachtlich. Genauso beachtlich, wie die Leistungen, die die Mannschaft schon gezeigt hat.