Niederlage für den Spitzenreiter Bietigheim Steelers

Entgegen der letzten Heimspiele der Steelers hatten die bayerischen Gäste den besseren Start erwischt. Sie erarbeiteten sich durch druckvolles Offensivspiel früh gute Chancen durch Andrej Strakhov sowie Robin Hanselko und konnten bereits in der zweiten Spielminute überraschend durch einen Treffer von Manuel Edfelder in Führung gehen. Bietigheim, ziemlich überrumpelt vom schnellen und aggressiven Spiel der Starbulls, ließ diese zunächst frei agieren und fing sich erst nach einigen Minuten. Archie Skalbeck hätte mit einem Schuss aus dem Slot heraus den Ausgleich erzielen können. Rosenheims Keeper Timo Herden war schneller und vereitelte den Torschuss. In Überzahl wussten die Hausherren nach Strafe gegen Josef Frank zwar Akzente zu setzen, der Treffer blieb aber aus. Besser machten es dafür die deutlich agressiveren Gäste in eigener Überzahl. Auf Zuspiel von Timothy Kunes konnte Josef Frank die Gästeführung auf 2:0 ausbauen. Damit war nun der Vizemeister gefordert und dieser kämpften sich Stück für Stück in die Partie. Trotz guter Gelegenheiten ließ man eine weitere Überzahlsituation ungenutzt und musste wenig später nach einer Strafe gegen Max Prommersberger erneut in Unterzahl agieren, was diesmal ohne Folgen blieb. Rosenheims Trainer Franz Steer schien seine Mannschaft genau richtig auf den Spitzenreiter eingestellt zu haben. Der Tabellenachte blieb am Drücker und ließ nur wenige Offensivaktionen der Hausherren zu. Diese kamen kurz vor der ersten Pause in den Genuss eines weiteren Powerplays ohne jedoch Nutzen daraus ziehen zu können.
Kevin Gaudet schien in der Kabine die richtigen Worte gefunden zu haben, denn den zweiten Spielabschnitt begannen die Hausherren nun deutlich aktiver und setzen den Gegner nun ihrerseits mit schnellen Angriffen stark unter Druck. Die Starbulls hatten dem nun wenig entgegen zu setzen, zogen sich weit in ihr Drittel zurück und versuchten die Steelers mit physischem Spiel aus dem Konzept zu bringen. Für die Schiedsrichter Grund genug in kurzer Abfolge Josef Frank und Andrej Strakhov auf die Strafbank zu schicken. Aus der sich nun bietenden doppelten Überzahl zog der Spitzenreiter aber kein Kapital - auch weil die Starbulls mit Mann und Maus beinahe auf der Torlinie verteidigten. Bietigheim hielt das Tempo nun beständig hoch und auch die Möglichkeiten zum Anschlusstreffer waren durchaus vorhanden. Doch einerseits parierte Timo Herden im Tor der Starbulls glänzend gegen Frederik Cabana sowie Marcus David Wrigley und andererseits kam auch noch Pech im Abschluss dazu. René Schoofs und Marcus Sommerfeld trafen die Latte respektive den Pfosten. Wie das mit dem Tore schießen richtig geht demonstrierten die Gäste in der 33. Spielminute. Leopold Tausch bediente Benjamin Zientek, der auf 3:0 erhöhen konnte. Bietigheim war nun völlig von der Rolle - Rosenheim hatte die Partie wieder fest im Griff und es folgte nur vier Minuten später der nächste Streich der Bayern. Die Steelers mühten sich zwar nach Kräften, doch blieb man im Abschluss mehr als glücklos. In eigener Überzahl verlor man die Scheibe, Rosenheim konterte und traf in Unterzahl durch Fabian Zick zwölf Sekunden vor der Pause zum 0:5. "Wir waren heute einfach nicht bereit für dieses Spiel. Heute Abend haben wir Fehler gemacht für die wir teuer bezahlen mussten. Rosenheim war heute klar die bessere Mannschaft - Sie haben den Sieg wirklich verdient. Rosenheim ist nicht umsonst ein Favorit auf den Meistertitel.", machte Kevin Gaudet seinem Ärger Luft.
Kevin Gaudet reagierte und schickte zum Schlussdrittel Andy Mechel für den etwas glücklosen Sinsia Martinovic zwischen die Pfosten. Es schien, als würde sich der Gastgeber wieder etwas fangen. Man wollte sich vor heimischem Publikum nicht so einfach geschlagen geben. Der Spielaufbau war nun deutlich konzentrierter und vor allem sicherer. Der Lohn der Arbeit folgte nur wenig später. Justin Kelly spielte den Querpass auf den mitgelaufenen Robin Just, der zum 1:5 vollendete. Kurz darauf fiel der nächste Treffer für die Schwaben. Steelers Verteidiger Dominic Auger krönte sein wunderbares "Coast to Coast" Solo mit dem 2:5. Der Vizemeister witterte Morgenluft und hätte beinahe den nächsten Treffer nachlegen können. Jason Pinizzotto hatte das 3:5 bereits auf der Kelle, scheiterte aber aus kurzer Distanz am Starbulls-Keeper. Die Gäste verlegten sich nun mehr und mehr auf die Defensive und überließen den Steelers die Initiative. Der Spielfluss flachte zunächst etwas ab, ehe die Steelers knapp fünf Minuten vor Ende zur Schlussoffensive bliesen. Bei 4 gegen 4 leisteten sich die Starbulls einen mehr als unnötigen Wechselfehler, alles diskutieren und betteln seitens Franz Steers half nichts: Rosenheim war mit zu vielen Feldspielern auf dem Eis und damit Überzahl für Bietigheim. Diese ließen sich nicht lange bitten und legten das 3:5 nach. Nach schöner Vorarbeit von Dominic Auger hieß der Torschütze erneut Robin Just. Die Steelers spielten auch weiterhin nach vorne, zu weiteren Toren sollte es aber nicht mehr reichen und es blieb bei der 3:5 Niederlage.
Nach der Partie zeigte sich Rosenheims Franz Steer sehr zufrieden mit der Leistung seiner Mannschaft "Ich bin sehr zufrieden mit dem Spiel heute. Wir haben uns vorgenommen, den Gegner mit viel Druck und hohem Forechecking zu beschäftigen. Das hat heute wunderbar funktioniert. Vor allem unsere jungen Talente haben heute eine starke Leistung gezeigt und haben sich gegen eine so erfolgreiche Mannschaft wie Bietigheim sehr gut gehalten. Wie gesagt, ich bin sehr zufrieden mit dem Sieg heute."
Statistik:
0:1 - Manuel Edfelder (Tyler Mc Neely) 1:12
0:2 - Josef Frank (Überzahl-Tor) (Timothy Kunes) 10:30
0:3 - Benjamin Zientek (Leopold Tausch) 12:49
0:4 - Mario Valery-Trabucco (Überzahl-Tor) (Timothy Kunes) 16:27
0:5 - Fabian Zick (Unterzahl-Tor) (Max Meirandres) 19:48
1:5 - Robin Just (Justin Kelly) 3:54
2:5 - Dominic Auger (ohne Assist) 5:23
3:5 - Robin Just (Überzahl-Tor) (Dominic Auger) 15:11
Schiedsrichter: Nicole Hertrich / Steffen Klau
Strafzeiten:
Bietigheim Steelers:8
Starbulls Rosenheim: 14