Neuer Pass - neue PerspektivenAndrew McPherson

Der 1979 geborene Kanadier sammelte während seiner Zeit in der Collegeliga mehrere Auszeichnungen und war auch ab 1999 drei Jahre lang im All-Star-Team der ECAC zu finden. 1999 wurde er auch von den Pittsburgh Penguins in der neunten Runde an 261. Stelle gedraftet. Der große Durchbruch blieb ihm im Profieishockey Nordamerikas jedoch verwehrt und irgendwann war die Zeit reif für neue Herausforderungen. Den letzten Impuls, nach Europa zu wechseln, erhielt er von seinem besten Freund. Chris St. Croix stand schon ein Jahr zuvor unter Vertrag beim EC Bad Tölz (damals 2. Bundesliga), hatte ihm vom deutschen Hockey vorgeschwärmt und war selber begeistert. Das steckte an, der Kanadier unterschrieb beim EV Landsberg und konnte sich davon überzeugen, dass sein Freund nicht übertrieben hatte:„Die Fans hier sind toll, so anders als in Nordamerika. Sie feuern ihr Team die ganze Zeit an, die Atmosphäre ist unglaublich in den Stadien. Es macht einfach nur Spaß, in Deutschland zu spielen.“ Mit Landsberg schaffte der Stürmer den Aufstieg ins Unterhaus. Seine Scorerqualitäten überzeugten auch die Verantwortlichen der Straubing Tigers, aber nach einem Jahr in der DEL kehrte er zurück in die 2. Liga und schloss sich dem SC Riessersee an. In seiner zweiten Spielzeit bei den Werdenfelsern war er einer der Toptorjäger der Liga, führte ein Jahr später die Hannover Indians als Kapitän aufs Eis und verstärkte ab Oktober 2011 den ESV Kaufbeuren. Obwohl hier ursprünglich nur bis Ende Januar verpflichtet, verlängerte McPherson seinen Vertrag trotz anderer gut dotierter Angebote bis zum Saisonende. „In Kaufbeuren war der Zusammenhalt ganz groß“, so der Stürmer. „Jeder wollte gewinnen und hat hart dafür gearbeitet. Ich habe mich dafür entschieden zu bleiben, weil alles großartig zusammen passte und ich meinen Teil zum Sieg beitragen wollte.“ Die Verantwortlichen des ESVK sahen das genauso: „Andrew ist ein durch und durch Sportler, ein Vorbild und ein feiner Kerl“, so Vorstandsmitglied Andreas Settele zur Weiterbeschäftigung des Centers, der damit als sechster Kontingentspieler zur Mannschaft gehörte, keine gängige Praxis beim ESVK.
Jetzt mit deutschem Pass wird McPherson die Begehrlichkeiten vieler Clubs wecken. „Durch den deutschen Pass entstehen völlig neue Perspektiven“, sagt er selber. „Natürlich hoffe ich, nochmals eine Chance in der DEL zu bekommen. Ich denke, dass meine besten Jahre als Hockeyspieler noch vor mir liegen und möchte beweisen, dass sich hartes Training auszahlt.“ Bei Teamkollege Rob Brown war es so, mit Erhalt des deutschen Passes verließ er den ESV Kaufbeuren und steht seitdem bei den Augsburger Panthern unter Vertrag.
Ob allerdings mit deutschem Pass oder als Kontingentspieler, Andrew McPherson bleibt der Eishockeyspieler, der er ist. Laufstark und technisch versiert, geht er auch dorthin, wo es wehtut. Er ist ein Spieler, der Verantwortung übernimmt, Führungsqualitäten besitzt und stets für und mit seinem Team kämpft. Wer ihn in den letzten Jahren auf dem Eis gesehen hat, wird dies bestätigen können.