Neue Hoffnung für den SC Riessersee
Riessersee: Rettung in letzter SekundeÄußerst gereizt war am Freitagabend die Stimmung der 1700 Zuschauer im Garmischer Eisstadion beim Spiel gegen die Heilbronner Falken, zumindest wenn sie zu den leidgeprüften Anhängern des "königlichen" SC Riessersee gehörten. Bereits vor dem Spiel wurden Spruchbänder entrollt, auf denen die Fans in drastischer Weise Kritik an der Führung des SCR übten. Auch während des gesamten Spieles waren Schmähgesänge gegen den Generalbevollmächtigten Kress und den Geschäftsführer und Alleingesellschafter Nominikat zu hören, was angesichts der Ereignisse der letzten Wochen jedoch nicht sehr verwunderlich ist. Wer allerdings geglaubt hatte, dass sich die Mannschaft von den Irritationen rund um den SCR und den spärlich fließenden Gehältern verunsichert zeigt und nur mit halber Kraft agieren würde, sah sich getäuscht. Von Anfang an zeigte das Team nicht nur bedingungslosen Einsatz, sondern erfreute die Fans auch mit teilweise traumhaft sicheren Kombinationen. Nur "vergaß" man dabei, dass zum Siegen auch die nötigen Tore erzielt werden müssen. Das Schussverhältnis von 50 zu 14 bei nur einem Treffer in der regulären Spielzeit spricht nicht gerade für die Abschlussstärke der Werdenfelser, auch wenn mit Mike Rosati ein absoluter Klassemann im Tor der Heilbronner stand. Das einzige Tor für den SCR gelang Michael Kreitl in der 22. Minute. Doch bereits im Gegenzug erzielten die Heilbronner den glücklichen Ausgleich durch Shawn Heaphy, wobei diesem Treffer ein klares Foul an Buchwieser vorausging, das vom Unparteiischen Breiter nicht geahndet wurde. Trotz bester Chancen auf beiden Seiten blieb es bis zum Schluss beim 1:1, sodass die Verlängerung die Entscheidung bringen musste. Dabei war es Marcus Thuresson vorbehalten, in der 63. Minute den überragenden Rosati mit einem Alleingang zu bezwingen und für den Endstand zu sorgen. Dieses 2:1 nach Verlängerung war der erste Sieg des SC Riessersee nach drei erfolglosen Spielen, und entsprechend groß fiel dann auch der Jubel der gesamten Mannschaft aus. Trainer Gailer war nach diesem Erfolg die Erleichterung ebenfalls anzusehen. Zwar hätte sein Team eigentlich mit 7:1 gewinnen müssen, es sei aber wieder nicht gelungen, frühe Tore zu schießen, um Ruhe ins Spiel zu bringen. Seine Mannschaft hätte keine spielerischen, sondern eher mentale Probleme, die natürlich auch durch das unruhige Umfeld ausgelöst worden wären. "Nach diesem Erfolg habe ich wieder Hoffnung für die nächsten Spiele, zumal dann die Gegner zumindest auf dem Papier nicht die stärksten sind", sagte Gailer. Was die Ungereimtheiten um den kanadischen Investor Barnes betreffen, so besteht laut Pressesprecher Bruweleit auch da Hoffnung auf ein gutes Ende. "Die Verträge sind alle in trockenen Tüchern", verkündete er in der Pressekonferenz. "Barnes wird die Anteile an der GmbH wie geplant übernehmen." Wie heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt, oder, wie Peppi Heiss, die Garmischer Gallionsfigur, gestern meinte : "Es wird schon gut gehen......."