Nächster Akt der Frankfurter Multifunktionsarena-Farce um Sportdezernent FrankDer Ton wird rauer

Nicht erst seit gestern suchen die Löwen Frankfurt sowie die Fraport Skyliners einen neuen gemeinsamen Spielort zur Erweiterung ihrer Möglichkeiten und der weiteren Etablierung ihrer Vereine in den höchsten Spielklassen; zugleich ist die in die Jahre gekommene Eissporthalle am Ratsweg nur noch stellenweise erstligatauglich, während die zweitklassigen Löwen auf allen Ebenen bereit sind für die DEL. Lippenbekenntnisse aus der (Sport-)Politik gab es in der Zeit seit der Meisterschaft der damaligen Frankfurt Lions 2004 in der DEL sowie auch der Skyliners im Basketball im selben Jahr viele, die einen Fortschritt um die dringend notwendige Spielstätte forderten und für die Bankenstadt Frankfurt als unabdingbar ansahen.
Getan hat sich seitdem so gut wie nichts, im Gegenteil: Immer wieder verzögerten sich Ausschreibungen und Standortbestimmungen der Arena, die nächste Posse stellt das Verstreichen der Frist am Kaiserlei in der vergangenen Woche dar. Die Gesellschafter der Löwen Frankfurt veranlasste dies am gestrigen Montag zu einem Statement im Hinblick auf das von „Sportdezernent“ Frank fokussierte Projekt am Kaiserlei-Kreisel.
„Nach dem Debakel rund um die Abgabe eines verbindlichen Angebotes des Bieterkonsortiums Langano (Hannover Leasing, BAM Sport und Lagardere), nehmen wir mit großer Sorge zur Kenntnis, dass durch das Sportdezernat von Stadtrat Markus Frank nun Verhandlungen mit der Anschutz Entertainment Group (AEG) über den Bau einer Multifunktionsarena am Kaiserlei aufgenommen werden sollen. Wir weisen nachdrücklich darauf hin, dass AEG im Rahmen der Ausschreibung am Kaiserlei sehr deutlich zum Ausdruck gebracht hat, nicht an den örtlichen Profisportvereinen interessiert zu sein. Weder wurde in den Ausschreibungsunterlagen eine Antwort zu den Vereinen gegeben, noch wurde uns – wie von der Ausschreibung vorgeschrieben – ein Angebot zur Hallennutzung unterbreitet. Eine exklusive Vergabe an AEG würde die Zukunft der Löwen Frankfurt nachhaltig in Frage stellen,“ ließen die Löwen Frankfurt am Montagabend verlautbaren.
Dabei liegt der Stadt Frankfurt des Rätsels Lösung auf dem Tisch: Vor ungefähr einem Jahr ging die „Katz Group“ mit einem für die Stadt Frankfurt im Hinblick auf Multifunktionsarenen erstmals durchdachten, handfesten Konzept an den Start und begeisterte mit einer imposanten Größenordnung für die Asyl suchenden Frankfurter Sportvereine: „The Dome“ soll rund 23.500 Zuschauer in der Spitze fassen und Löwen wie Skyliners nicht nur eine Lösung, sondern auch eine visionäre Zukunft bieten. Letztlich benötigt die Katz Group nur das Gelände am Flughafen dafür.
Den Beweis, dass Frankfurt nicht nur auf dem Papier eine Sportstadt ist, sind die Stadt und die dazugehörigen Amtsvorsitzenden der Sportarten hinter dem Fußball unlängst schuldig – doch die weiteren Verzögerungen beweisen wieder, welches Interesse daran besteht, nicht nur Lösungen zu bieten, sondern auch die Perspektivität an den Vereinen – und damit an den Wirtschaftszweigen der Sportarten mit all ihren Mitarbeitern, Geschäftsstellen und Sportlern – zu sichern. Ein klares Statement im Sinne aller, im Sinne des Baus der langersehnten Multifunktionsarena ist längst überfällig – und dies zeitnah.
Die Stadt Frankfurt und vor allem die verantwortlichen Politiker sind unter Zugzwang, sämtliche Formalitäten endlich abzuschließen und mit dem Bau, der ihnen durch das Konzept von „The Dome“ auf dem Silbertablett serviert wurde, endgültig für den Sport, damit auch der Wirtschaft und den Fans in Frankfurt Perspektive für ihre Vereine zu bieten. Auch der Löwen-Geschäftsführer Stefan Krämer findet nicht mehr viele Worte dafür, schickt auf Nachfrage durch Hockeyweb fast vergiftet hinterher: „Wir wollen jetzt ‚The Dome‘ und es reicht mit dem Zeitvergeuden“. Erneut bleibt festzuhalten: Die Löwen, der Sport in Frankfurt, sie sind bereit; die Stadt muss aus der Lethargie erwachen!