München nicht zu stoppen – Gegen Freiburg dritter Heimsieg in Folge

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Nach der glanzvollen Demission unmotivierter DEL-Hamburger,

galt es für die Münchner Pokalheroen mental wie substanziell zurück in das

Alltagsgeschäft zu finden. Drei Spiele in sechs Tagen bleiben für Gewöhnlich

nicht ohne Spuren. Dazu musste der Aufsteiger auf zwei wichtige Akteure

verzichten. Schorschi Kink (gesperrt) und Floppo Zeller (krank) konnten gegen

Freiburg nicht mithelfen. Trotzdem reichte es vor einer spärlichen Kulisse zu

einem nur in der Schlussphase gefährdeten 4:3 (2:0,2:1,1:1) gegen insgesamt

enttäuschende Gäste.

Vier Minuten benötigten die Hausherren für ihren ersten Torschuss. Der saß

dafür gleich. Mike Burman schlenzte von der blauen Linie in einer schier

dreisten Exaktheit neben den Innenpfosten. Bronsard war machtlos, München in Führung.

Offiziell ein Powerplaytor, jedoch kam Patrick Vogl nahezu zeitgleich mit

Burmans Abschluss von der Strafbank. Freiburg wirkte technisch etwas

beschlagener, ohne allerdings zwingend vor dem Tor von Jochen Vollmer

aufzutauchen. Die Effizienz war klar auf Seiten des EHC München, wenngleich mit

tatkräftiger Unterstützung des Gegners. Dan Carlson musste nur noch ins leere

Tor stochern, nachdem ein Freiburger Abwehrspieler die Orientierung und damit

auch die Kontrolle des zwischen seinen Beinen befindlichen Pucks verlor. Die

Hausherren wirkten motiviert ob der jüngsten Erfolge. Keine Spur von schweren

Beinen. Die Pausenführung hoch verdient.

Im zweiten Drittel folgte einem verhaltenen Beginn ein Gusto-Stückerl der

ersten Münchner Sturmreihe. Carlson spielte auf Sicinski, der umkurvte das Tor

sowie die dort postierten Verteidiger und fand die Lücke zum 3:0. Jetzt wollte

sich auch Freiburg bemerkbar machen. Scheiterte Schmerda nach exaktem Zuspiel

noch an Vollmer, gelang Sekunden später dem gebürtigen Starnberger Markus Schröder

immerhin der erste Treffer für die Wölfe. Dir Hoffnung auf Besserung währte

beim Gast just bis zu den Strafen von Descoteaux und Willaschek. Fabian von

Schilcher stellte den alten Abstand in doppelter Überzahl wieder her. Nicht aus

der Formation heraus, sondern per Alleingang. Freiburg war nach einem Wechsel

noch nicht wieder sortiert, der EHC-Kapitän fand den nötigen Platz vor.

Freiburg spielte durch die Bank pomadig. Für München war es, wie man in Bayern

gerne sagt, eine „gemähte Wiese“. Sprich es reichte das Nötigste um Gegner

und Spiel zu kontrollieren. Daran änderte auch der zweite Wölfe-Treffer von

Michael Bartosch nichts. München zeigte sich gnädig, ließ eine weitere 5-3

Situation ungenutzt und beschränkte sich darauf, die Wölfe fern vom eigenen

Gehäuse zu halten. Das allerdings gelang nur bis fünf Minuten vor Schluss.

Jann saß wegen Stockschlags, St.Croix traf im Powerplay und die Endphase des

Spiels wurde plötzlich unerwartet dramatisch. Aaron Fox verfehlte in einem

weiteren Powerplay gar das leere Tor. Zwei Minuten vor dem Ende erneut Überzahl

für Freiburg. Wenig später ging sogar Bronsard vom Eis. Der Ausgleich wollte

den Wölfen aber trotz aller Bemühungen nicht mehr gelingen.

Was Peter Obresa von der Darbietung seiner Eleven gehalten hat, wurde allzu

schnell deutlich. „Der Münchner Sieg war hoch verdient. Meine erste Reihe

bekommt ihren Puls nicht über 120, das ist ein Witz. Die zweite Reihe nehme ich

aus, Ryan Smith kam heute erst von einer Verletzung zurück. Rifel hingegen war

ein totaler Witz. Meine vierte Reihe war ok. Wir waren eine Clown-Tuppe."

Eine ganz eigene Meinung hatte der gebürtige Gelsenkirchner auch zur hochkarätigen

Chance von Aaron Fox. „Das war kein Pech. Er hat das Tor nicht getroffen, weil

er zwei Drittel lang Scheiße gespielt hat.“ Sagte er und zog von Dannen.

Gary Prior musste nicht viel zu seiner Mannschaft sagen. "Wir haben zwei

Drittel lang das gespielt, wie gegen Landshut und Hamburg. Die Umstellung auf

erstmals drei Reihen war kein Problem. Die Jungs nehmen etwas mehr Eiszeit gerne

an. Leider haben wir unsere Überzahlmöglichkeiten nicht ausreichend genutzt.

So wurde es zum Schluss noch ein Zitterspiel.

Oliver Rabuser

Tore:

1:0 (04:10) Burman (Carlson, 5-4), 2:0 (11:57) Carlson (Sicinski), 3:0 (26:21)

Sicinski (Carlson, Guidarelli), 3:1 (32:18) M.Schröder (Khaidarow, Wolf), 4:1

(34:39) v.Schilcher (Guidarelli, Vollmer 5-3), 4:2 (42:45) Bartosch (T.Smith,

5-4), 4:3 (54:35) St.Croix (T.Smith, Fox, 5-4)

Strafminuten: München 

18  - 

Freiburg  14


Schiedsrichter: A. Aumüller (Ottobrunn)  - 

Meister, Oberdörfer


Zuschauer: 1337


Spieler des Spiels: Dan Carlson


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