München: Gute Heimbilanz hält auch gegen den Meister an
Bevor das hochklassige Spiel zwischen dem EHC München und den Bietigheim Steelers am Freitagabend angepfiffen wurde, gab es für den Münchner Club eine unerwartete Auszeichnung: Die Leser einer Münchner Tageszeitung wählten den Eishockeyclub zur besten Münchner Mannschaft des Jahres 2009, noch weit vor dem FC Bayern. Die Auszeichnung war wohl zusätzlich noch eine kleine Motivation für das Spitzenspiel.
Bereits im ersten Drittel war zu sehen, wie ausgeglichen, aber auch heiß auf den Sieg beide Teams waren, doch keiner ließ einen Fehler zu und somit stand es nach 20 Minuten noch torlos. Zu diesem Zeitpunkt wurde es den rund 2000 Zuschauern klar, dass dies kein einfacher Sieg werden konnte. „Wir hatten vor, in den ersten 20 Minuten aggressiv zu spielen, was wir auch gut meisterten“ lobte Steelers-Headcoach Brittig sein Team.
Das zweite Drittel ging eindeutig an das beste Team der Stadt. Nach fünf Minuten bekam Kevin Lavallee einen Pass von Gyori und hämmerte den Puck von der blauen Linie ins Tor. Das war bereits der achte Treffer für den EHC-Verteidiger. Gut zwei Minuten später hatte Bietigheim den Ausgleich förmlich auf dem Schläger, doch trafen sie nur das Metall im Kreuzeck. Nur Sekunden später das gleiche Spiel auf der anderen Seite: Nach einem gewonnen Bully zieht der EHC-Oldie Niklas Hede ab und der Schlagschuss landet ebenso am Kreuzeck, aber von dort zittert der Puck im Netz. Nach diesem Treffer bestimmte der EHC weitgehend das Geschehen für den Rest des Drittels.
„Im letzten Drittel haben wir mit der zwei-Tore Führung aufgehört zu spielen, waren zu passiv, und haben zu sehr an das Gewinnen, aber nicht an das Spielen gedacht“, fasste der Münchner Trainer Pat Cortina zusammen. Durch das angesprochene passive Spiel im Schlussdrittel wurde es noch zu einer Zitterpartie für den EHC. Zehn Minuten vor Schluss erzielten die Steelers in Überzahl den Anschlusstreffer durch Serikow. In den letzten Sekunden holte Brittig seinen Schlussmann vom Eis und setzte alles auf eine Karte. Der EHC tat sich schwer, das leere Tor drei Mal aus verschiedensten Positionen zu treffen und somit blieb es am Ende beim 2:1 für den EHC München.
Mit diesem Sieg sichert sich der EHC den 15. Heimerfolg und verlor somit nur zwei Spiele zu Hause, so wenig wie kein anderes Team der Liga. Auf die Frage, wer für Pat Cortina der beste Spieler des Matchs sei, antwortete er nach einer kurzen Bedenkzeit: „Die komplette Verteidigung hatte hervorragende Leistung gezeigt und ganz besonders stachen die Verteidiger Kevin Lavallee (Schütze zum 1:0) und Daniel Hilpert hervor.“
Am Sonntag hatte der EHC München unerwartet leichtes Spiel. Die Jungs aus der Landeshauptstadt gewannen in Dresden 10:2, dem somit höchsten Sieg der Saison. Besonderen Anteil am Erfolg hatte die dritte Reihe mit sechs Toren, wobei Niklas Hede einen Hattrick erzielte.
Daniel Gebele