München feiert mit seinen Fans – und verpflichtet Andreas Kruck
Irgendwie sind sie ein komisches Volk, die Fans des EHC München. Bei Heimspielen scharen sie sich in kaum zu untertreffender Anzahl in der Münchner Eishalle. Bei diversen Begegnungen in der Fremde ist die Unterstützung hingegen relativ ansprechend. In einem Bereich dürfte es allerdings zur Ligaspitze reichen: Im Feiern ! Nachhaltig beweisen bei der Saisonabschlussfeier des EHC am Gründonnerstag.
Begonnen hat der Abend mit einem Paradoxon. Die auserwählte Lokalität trägt den Namen „Barcode“, bezahlen musste man aber mit Gutscheinen. Daran mochte sich freilich niemand aufhängen. Der geräumige Saal füllte sich binnen weniger Momente bis zum Rande und wäre mit ein paar ätherischen Ölen angereichert, ob der subtropischen Temperaturen auch als finnisches Dampfbad durchgegangen. Diese Tatsache zusammen mit dem freudigen Anlass des Klassenerhalts verursachte bei Spieler und Anhang sogleich eine Dürre in den Kehlen, die der in der Wüste Gobi sehr nahe kam. Regional- Rod Stewart Stefan Schneider, bekannt als Moderator der Heimspiele der TSV München von 1860, bat jeden der anwesenden Akteure – und das war die Mehrzahl des Kaders – auf die Bühne, um sie vom Publikum feiern zu lassen. Das Erhoffte blieb indes aus. Wer gehen muss bzw. bleiben darf, wurde im Rahmen dieser Feier von den Vereinsoberen nicht verraten. Umso mehr wurde natürlich darüber spekuliert. Den möglicherweise Betroffenen war es egal. Ausgelassen wurde getrunken, geflirtet, gesungen und getanzt. Mit reichlich Getränkegutscheinen ausgestattet stürzten sich die Kufenkracks unter ihren Anhang. Dabei stand neben den herkömmlichen Spirituosen ein Getränk auf der Karte, das einzig den Kennern der Szene ein Begriff war. Das „Rhinerl“! Was zunächst wie die Verniedlichung einer Wurst nebst Schreibfehler aussieht, ist in Wirklichkeit eine Hommage an einen der EHC-Sponsoren. „Rhino´s“ ist eines der vielen auf dem Markt verbreitenden Energiedrinks und wird garniert mit einer variablen Menge von Wodka zu eben diesem „Rhinerl“. In festem Zustand wird das Rhinerl vielleicht in naher Zukunft als Gummibärchensorte in den Regalen der Supermärkte zu finden sein. Zumindest der Geruch veranlasst einen zu diesen Mutmaßungen. In den frühen Morgenstunden wurde die Veranstaltung sukzessive übersichtlicher, verabschiedete man sich in die Sommerpause. Das eben beschriebene Kraftwässerchen wäre für viele Feiernde in dieser Phase wichtiger denn je gewesen…freilich ohne den alkoholischen Zusatz.
Personell gab es an diesem Tag doch noch etwas zu berichten. Andreas Kruck wird in der nächsten Spielzeit das Trikot des EHC tragen. Der gebürtige Starnberger suchte nach dem Abstieg seiner Tölzer Löwen nach vier Jahren im Isarwinkel eine neue Herausforderung. Zwar lockten auch namhaftere Klubs wie Straubing, doch entschied sich der 21jährige Angreifer mit dem großen Kämpferherz ob seines in Kürze beginnenden Studiums für die bayerische Landeshauptstadt. (orab)
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