„MP“ machts möglich – Sieg gegen Freiburg, Zeller verlängert
„Solche Spiele haben wir früher verloren", unkte
Gary Prior bei der Pressekonferenz. „Vielleicht haben wir jetzt die Kurve
gekriegt.“ Zumindest an diesem Abend war das so. Der EHC München obsiegte über
die Freiburger Wölfe mit 2:1 n.V. (0:0,1:1,0:0). Den Siegtreffer vor 1100
Zuschauern erzielte Neuzugang Mike „MP“ Pandolfo, als die Verlängerung 77
Sekunden alt war. Es war bereits der siebte Torerfolg des neuen
Publikumslieblings aus Übersee.
Dass es für Freiburg um sehr viel – nämlich den Einzug in die Play Off Runde
– ging, war für den Betrachter nicht zwingend zu erkennen. Zurückhaltung im
Spiel nach Vorne schien die oberste Prämisse. Die Hausherren ihrerseits konnten
bis auf gelegentliche Schusschancen sowie den Möglichkeiten von Manuel Hiemer
und T.J, Guidarelli auch nichts Zwingendes aufbieten. Torlose erste zwanzig
Minuten waren da eine logische Folge.
Den Zuschauern in der Eishalle am Olympiapark sagte das Gebotene wenig zu. Die
Stimmung schien Opfer der nebeligen Kälte geworden zu sein. „Enjoy the
silence“ von Depeche Mode wäre vielleicht ein geeigneter Vorschlag für den
musikalisch Verantwortlichen gewesen. Zwei Treffer im mittleren Abschnitt änderten
den tristen atmosphärischen Zustand nur marginal und kurzzeitig. Im Powerplay
gingen die Wölfe durch Verteidiger Mattieu Descoteaux in Führung. Wenigstens
der Name des Schützen birgt ein wenig Klang in sich. Die Aktion an sich war gut
gelöst, Descoteaux setzte sich am Gegenspieler durch und traf präzise. Als Dan
Carlson den Spielstand egalisierte, hatten die Hausherren ihrerseits einen
Spieler mehr auf der Eisfläche. John Sicinski gebührte aufgrund dessen
dynamischer Vorarbeit der Löwenanteil an diesem Tor.
Freiburg wirkte im letzten Abschnitt ein wenig ratlos. EHC-Goalie Harti Wild
musste nur selten den Alarmknopf betätigen. Gleichwohl waren Münchens
Versuche, den Siegtreffer in der regulären Spielzeit zu erzielen ebenfalls von
geringer koordinierter Planung. Pandolfo zielte knapp vorbei, Guidarelli
scheiterte am toll reagierenden Bronsard, Zeller traf den Pfosten. Besser
gezielt hat da Manuel Hiemer. Sein Stock traf das Gesicht von Michael Bartosch,
verursachte dabei eine blutende Wunde. Das Strafmaß hierzulande für derartige
Vergehen ist bekannt, auch wenn sie wie in diesem Fall unabsichtlich geschehen.
Hiemer wird in Regensburg zuschauen müssen. Das mussten an diesem Abend Dave
Noel Bernier und Butzi Mayr. Der Kandadier, weil er als überzähliger Ausländer
auserkoren wurde. Mayr hingegen war der Unmut über seine Ausbootung anzumerken.
„Ich weiß es nicht. Ich hau mich im Training rein, bin sicher nicht
schlechter als andere. Hoffentlich geht das nicht so weiter.“ Was freilich
durchaus weitergehen könnte, ist die Effizienz von Mike Pandolfo. Der
Siegtreffer des US-Boys war bereits der siebte Erfolg bei gleicher Anzahl von
Spielen. Ein wenig irritiert wirkt Pandolfo allerdings bei der Münchner
„After work" party. Tanzeinlagen wie von den Fans gefordert kannte
Pandolfo bislang nicht. Etwas widerwillig machte er aber jeden Spaß mit.
Alleine wohlgemerkt. Seine Kollegen verabredeten sich zur überraschenden
Eisflucht.
Weniger lustig fand Freiburgs Trainer Peter Obresa den Ausgang der Partie.
„Ich hab eigentlich ein gutes Auswärtsspiel meiner Mannschaft gesehen, wir
sind ganz gut gestanden.“ Wenig Begeisterung rief bei Obresa das Überzahlverhalten
seines Teams hervor. „Ich kann erwarten, dass der Verteidiger die Scheibe vors
Tor bringt und die Stürmer die Scheibe finden. Insgesamt hat der Mumm etwas
gefehlt.“
Ergänzt wurden die Statements der Übungsleiter durch eine Meldung von
Christian Winkler, dem sportlichen Leiter des EHC. Demnach
gab Stürmer Florian Zeller als erster Spieler seine Zusage für ein weiteres
Jahr in der Landeshauptstadt.
(Oliver Rabuser)
Tore:
0:1 (26:12) Descoteaux (M.Schröder, Rautert, 5-4), 1:1 (33:03) Carlson (Sicinski,
Guidarelli, 5-4), 2:1 (61:17) Pandolfo (Guidarelli,, Burman, 5-4)
Strafminuten: München 22 + 5/Spieldauer (Hiemer)
- Freiburg 26
Schiedsrichter: Steffen Klau (Grießenbreuck-Sümmern) – Adam, Schmidt
Zuschauer: 1127
Spieler des Spiels: Thomas Jason Guidarelli
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