Moskitos verschenken einen Punkt

Nur 1438 Zuschauer wollten das Spiel der Moskitos Essen gegen den SC Riessersee sehen. Doch die, die gekommen waren, hatten einen netten Abend beim 6:5 (2:2, 0:1, 3:2, 1:0)-Sieg der Moskitos. Bereits nach 23 Sekunden schickte Hauptschiedsrichter Heffler den Riesserseer Stürmer Magowan auf die Strafbank, doch die Moskitos, die krankheitsbedingt in der Woche kaum trainieren konnten, wussten die Überzahl nicht zu nutzen. Im Gegenteil, in der sechsten Spielminute schlich sich Brad Self in den Rücken der Essener Abwehr, den langen Pass von Thomas Oppenheimer hämmerte der Stürmer Markus Hätinen rechts oben in den Winkel. Zwar probierten die Essener, den Ausgleich zu erzielen, doch Markus Hätinen musste einige Male gute Paraden zeigen, um sein Team nicht weiter ins Hintertreffen geraten zu lassen. In der 13. Spielminute war er jedoch machtlos, aus einem Zweikampf in der Ecke kam der Puck vors Tor, Simon Maier drehte sich um den Moskitos-Verteidiger und schlenzte dabei den Puck aus der Drehung ins Tor. Doch kurz darauf schafften die Moskitos den Anschluss, in einen Schuss von Calle Johansson hielt Michael Hrstka den Schläger und der Puck rutschte McArthur durch die Beine. Und vor der Sirene war dann einer dran, der sonst nur selten für Tore zuständig ist. In der 20. Spielminute erzielte Christopher Schadewaldt mit einem schönen Schuss in den linken Winkel den umjubelten Ausgleich.
Das zweite Drittel begann mit einem Moskitos-Paukenschlag: Alleingang, doch das Tor ist zu. Die Moskitos machten Druck und erarbeiteten sich Chancen, doch McArthur war überall. Brad Self brachte seine Mannschaft wieder in Führung und sein Trainer Marcus Bleicher sagte in der Pressekonferenz: „Wir haben uns auf eine starke Essener Mannschaft eingestellt. Wir haben aber gut begonnen und es versäumt, nach den Führungen nachzulegen. Dann hat Essen Druck gemacht, und wir sind glücklich in die Overtime gekommen.“
Das vermeintlich letzte Drittel bot noch einmal Spannung. Zunächst erzielte ein starker Martin Sekera den Ausgleich in Überzahl. Knapp zwei Minuten später traf Johansson zur erstmaligen Essener Führung an diesem Abend. Und als Martin Sekera in der 50. Spielminute einen Pass spielte, wurde es laut am Westbahnhof. Martin Bartek lauerte an der blauen Linie, nahm gekonnt Sekeras Pass auf und hämmerte McArthur die Scheibe aus halbrechter Position in den Winkel. Als unglücklich umschrieb Essens Trainer Jari Pasanen das, was nun passierte. Zunächst pfiff der Hauptschiedsrichter einen Wechselfehler der Werdenfelser nicht ab, daraus ergab sich jedoch das 5:4. Und ganze drei Sekunden vor dem Ende fiel der Ausgleich, Jari Pasanen dazu: „Da darf die Verteidigung nicht so viel zulassen, da muss ich mehr dicht machen und mit mehr Leuten hinten stehen. Wir haben heute Hurra-Eishockey gespielt, aber da müssen wir in Zukunft mehr drauf achten, dass so was nicht passiert.“ Es war schon ärgerlich, wie der Puck ganze drei Sekunden vor dem Ende über die Linie kullerte. In der Overtime machte Martin Bartek kurzen Prozess. Nach knapp zwei Minuten traf er unter dem Jubel der Fans, und seinem eigenen Jubel, ins Garmischer Tor.
Tore: 0:1 (5:40) Self (Oppenheimer), 0:2 (12:54) Maier (Wikström, Höck), 1:2 (14:12) Hrstka (Johansson, Busch), 2:2 (19:11) Schadewaldt (Bartek, Sekera), 2:3 (22:45) Self (Oppenheimer), 3:3 (45:13) Sekera (Hubbauer, Busch, 5-4), 4:3 (47:39) Johansson (Busch, Bartek), 5:3 (49:42) Bartek (Sekera, Valenti), 5:4 (58:59) Bigam (Mayr, Völk) 5:5 (59:57), Self (Wikström, sechster Feldspieler), 6:5 (61:43) Bartek (Johansson). Strafen: Essen 6, Riessersee 12. Schiedsrichter: Heffler (Böhmländer, Erhart). Zuschauer: 1438. (uvo)