Moskitos verschenken einen Punkt

24 Sekunden dauerte es, dann jubelten die 1328 Zuschauer am Essener Westbahnhof zum ersten Mal – zumindest die, die zu den Moskitos hielten. Denn nach eben diesen 24 Sekunden erzielte Martin Sekera die 1:0-Führung beim mühsamen 4:3 (1:1, 0:0, 2:2, 1:0)-Sieg nach Penaltyschießen über die Heilbronner Falken. Acht Sekunden saß Christopher Fischer draußen, da schoss Martin Sekera dem bestens aufgelegten Danny aus den Birken den Puck unter die Latte. Doch die Falken zeigten sich keineswegs geschockt und stemmten sich gegen den Rückstand. Dass man eine Strafzeit des Gegners noch schneller nutzen kann, zeigten die Spieler von Rico Rossi. Moskitos-Kapitän Elvis Beslagic musste für zwei Minuten auf die Strafbank, da brauchte eben jener Christopher Fischer ganze vier Sekunden, um Jochen Reimer im Moskitos-Gehäuse zu überwinden. Nun geriet das Spiel, bis weit ins zweite Drittel in eine Phase, in der zwar von beiden Mannschaften durchaus der Wille spürbar war ein Tor zu erzielen, jedoch entweder waren beide Torhüter zu stark, oder die Stürmer fanden keine Mittel den Puck zu versenken.
Gegen Ende des zweiten Drittels nahmen aber die heimischen Moskitos langsam wieder Fahrt auf und berannten das Tor der Falken, doch Danny aus den Birken hielt seinen Kasten sauber. Das Spiel ging ein wenig in die Richtung, Gästetor berannt, nicht getroffen und dann den Konter bekommen und verloren. Doch Calle Johansson packte endlich einmal wieder seinen Schlagschuss aus, bei 5:3-Überzahl überwand er den Falken-Goalie zur Moskitos-Führung. Lange sollte die jedoch nicht halten. Die zweite Essener Strafzeit, Martin Sekera musste auf die Bank, nutzten die Falken zum erneuten Ausgleich und das Spiel drohte in die Overtime zu gehen. Der Topstürmer der Moskitos, Martin Bartek, erzielte knapp vier Minuten vor dem Ende mit einem sehenswerten Tor die erneute Führung der Heimmannschaft. Beide Trainer versuchten nun in den folgenden Minuten ihre Teams einzustellen und nahmen nacheinander eine Auszeit, zunächst schien Jari Pasanen richtig gepokert zu haben. 45 Sekunden vor dem Ende konnten die Falken allerdings doch noch den Ausgleich erzielen, ein nicht geahndetes Abseits nutzte Jean-Francois Caudron zum 3:3.
Nach einer torlosen Overtime wurde es dann im Penaltyschießen richtig turbulent. Als erster Schütze lief Ex-Kapitän Lars Müller an und guckte Danny aus den Birken klassisch aus, Tor, doch der Heilbronner Keeper verschob nach dem Einschlag das Gehäuse und Hauptschiedsrichter Trainer entschied auf „kein Tor, Wiederholung“. Nach endlosen Diskussionen und Protesten beider Teams ging es aber einfach weiter, Caudron vergab für die Falken und beim nächsten Penalty von Boris Lingemann wurde das Heilbronner Tor erneut verschoben. Nun ließ der Hauptschiedsrichter die Löcher im Eis neu aufbereiten, Tore wollten aber keine mehr fallen im ersten Durchgang des Penaltyschießen. Dafür begann aber der zweite Durchgang mit Treffern, zunächst versenkte Martin Bartek mit ein bisschen Glück, Edwardson glich aus, dann versenkte Martin Sekera und der Ex-Essener Luigi Calce vergab, damit hatten sich die Moskitos zwar zwei Punkte gesichert, aufgrund der Chancen hätten es aber eigentlich drei sein müssen.
Tore: 1:0 (0:24) Sekera (Bartek, Beuker, 5-4), 1:1 (10:22) Fischer (Schutte, Mauer, 5-4), 2:1 (43:24) Johansson (Bartek, Hubbauer, 5-3), 2:2 (46:41) Caudron (Calce, Schutte, 5-4), 3:2 (56:15) Bartek (Puhakka, Lingemann), 3:3 (59:15) Caudron (Edwardson, Fischer), 4:3 (65:00) Sekera (entscheidender Penalty). Strafen: Essen 6, Heilbronn 16. Schiedsrichter: Trainer – Morgenstern, Yazdi. Zuschauer: 1328. (uvo)