Moskitos verlieren unglücklich gegen Freezers
Haie kommen zum Jubiläum"Erst hatten wir kein Glück, und dann kam auch noch Pech dazu." Diesen Spruch des einstigen Fußballspielers Jürgen Wegmann aus Essen hätten die Essener Moskitos heute auch anwenden können. 2042 Zuschauer sahen in der ersten Runde des Deutschen Eishockey-Pokals einen 3:0 (1:0, 1:0, 1:0)-Sieg einer Hamburger Mannschaft am Essener Westbahnhof, der in dieser Höhe nicht verdient war. Druckvoll, aber auch etwas wenig unkoordiniert begannen die Essener und versuchten, die Hamburger mit ihrem Topgoalie Boris Rousson unter Druck zu setzen. Freezers-Trainer Mike Schmidt zollte den Moskitos Respekt in der anschließenden Pressekonferenz: "Die Moskitos haben heute mit sehr viel Herz gespielt, sie haben uns das Leben heute verdammt schwer gemacht."
Aus dem Nichts fiel die Führung der Hansestädter. Die Moskitos spielten in Überzahl, ließen sich an der blauen Linie von Paul Manning und Alexander Barta überlaufen und Manning überwand Essens Torhüter Couture unter Zuhilfenahme von Curtis Sheptak zur Führung der Hanseaten. Doch jetzt drehten die Moskitos erst richtig auf und fuhren Angriff um Angriff auf das Tor von Boris Rousson, doch entweder stand der Goalie oder ein Bein eines Freezers-Verteidigers im Weg. So ging es mit einem 0:1-Rückstand der Stechmücken in die Kabine. Ähnlicher Verlauf auch im zweiten Drittel, die Moskitos drückten doch die Hamburger machten das Tor. Carsten Gosdeck und Hamburgs Alan Letang saßen in der Kühlbox, als Alexander Barta das zweite Tor für die Freezers erzielte. Einen Schuldigen hatten Moskitos-Trainer Toni Krinner und viele der 2042 Zuschauer in Hauptschiedsrichter Dimmers ausgemacht, der einige merkwürdige Entscheidungen traf. Krinner sagte in der Pressekonferenz dazu: "Ich bin oft dafür belächelt worden, aber heute konnte es jeder sehen, was der pfeift. Der Rousson wird hinter seinem Tor umgefahren, da gibt es zwei Minuten gegen uns. Der Couture wird hinter seinem Tor umgefahren, da gibt es keine Strafe."
Der Essener Trainer gab sich allerdings auch als fairer Verlierer. "Ich gratuliere Hamburg zum Sieg, sie haben halt die Tore geschossen und wir nicht. Wir waren gleichwertig, aber wir konnten keinen richtigen Druck entfalten. Und so haben wir das Spiel verloren." In der Tat probierten die Moskitos es auch im letzten Drittel noch mal, doch ein Tor wollte einfach nicht gelingen. Als Frank Appel nach einer Strafe gerade wieder auf dem Eis stand, machte Alexander Barta mit seinem zweiten Treffer die endgültige Entscheidung perfekt. Ein Nachspiel am grünen Tisch dürfte das Pokalspiel allerdings noch haben, nach Meinung der Essener lag für den Hamburger Stürmer Martin Hinterstocker keine Spielberechtigung vor und die Moskitos legten Protest gegen die Wertung ein. Alles in allem brauchte aber keiner der 2042 Zuschauer an diesem Abend sein Kommen zu bereuen - ein gutes Spiel zweier gleichwertiger Mannschaften macht auf Essener Seite Lust auf den Ligastart.
Tore: 0:1 (07:08) Manning (Barta), 0:2 (29:30) Barta (Smazal), 0:3 (49:11) Barta (Smazal, Hommel). Strafen: Essen 20, Hamburg 12. Zuschauer: 2042. Schiedsrichter: Dimmers - Krawinkel, Prudlo (uv)