Moskitos unterliegen knapp in gutem Spiel

„Ein Riesenlob an unseren Torwart, er hat schon in Schwenningen trotz der
vielen Gegentore klasse gehalten. Und heute hat er wieder ein tolles Spiel gemacht“, sagte Moskitos-Trainer Jari Pasanen nach der
knappen 2:3 (0:1, 1:1, 1:1)-Niederlage der Moskitos Essen gegen die Bietigheim
Steelers. „Mir wurde gesagt, der Junge wäre nicht so gut. Ich nehme es
auf meine Kappe, dass ich darauf gehört habe und ihn nicht eher zu uns
geholt habe.“ Der junge Mann, der seinen Trainer so überzeugt hatte, war
Förderlizenzkeeper Ken Passmann aus Krefeld, der in der Tat einige Big Saves
aufzubieten hatte und in dieser Form sicherlich das „Torhüterproblem“ bei
den Essener Moskitos lösen könnte, sogar die heute sehr laute Tribüne
feierte den jungen Keeper mit Sprechchören.
Nach langer Zeit sahen die 1239 Zuschauer am Essener Westbahnhof wieder
einmal ein spielerisch gutes Eishockeyspiel. Der angestrebte Schulterschluss
zwischen den Fans der Essener Moskitos sowie Mannschaft und Trainer zeigte
deutliche Zeichen. Einen offenen Brief hatten die Fans verfasst und für das
heutige Spiel volle Unterstützung zugesagt. Der Brief und die Bemühungen
ist bei der Mannschaft durchaus positiv aufgenommen worden, denn eine
eindeutige Antwort gaben die Spieler um Yannick Dube heute auf dem Eis. Ein
Unterschied zwischen dem Tabellenzweiten der 2. Bundesliga und dem Letzten war
nicht zu erkennen. Im Gegenteil. Die Moskitos machten von Beginn an Druck,
und Jason Elliot im Steelers-Tor hatte einiges zu tun. Dabei zeigte sich
Neuzugang Mika Puhakka, der unter der Woche aus Duisburg zu den Moskitos
gestoßen war, als echte Verstärkung mit deutlichen Ambitionen zum
Publikumsliebling.
Mit dem clevereren Ende für die Steelers endete das erste Drittel, Essen
drückte, hatte beste Chance doch die Steelers machten das Tor. Eric
Schneider wurde von seinem Keeper mit einem Pass bedient und ließ Ken
Passmann keine Chance. Und genauso begann Drittel zwei, diesmal hieß der
Passgeber jedoch Alexandre Jacques, Eric Schneider erhöhte nach ganzen 42
Sekunden auf 2:0. Getragen von der seit langem wieder einmal tollen Stimmung
zeigten die Moskitos jedoch dass sie nicht aufgeben würden. Als Mika
Puhakka in der 36. Spielminute irgendwie die Scheibe an Elliot vorbeibrachte,
war der Startschuss gefallen. Vier Minuten im letzten Drittel brauchten die
Essener für den Ausgleich - und es war ein Tor, das man wahrlich nicht
alle Tage sieht. Die Moskitos machten Druck und es war Yannick Dube´s Art
Danke zu sagen. Der zum Teil Gescholtene holte wieder einmal seinen
unnachahmlichen Trick raus. Hinter dem Tor von Elliot bückte er sich, legte
sich die Scheibe auf die Schaufel und „löffelte“ sie dem Steelers-Keeper in
den linken oberen Torwinkel.
Steelers-Trainer Uli Liebsch war in der Pressekonferenz zwar froh, gewonnen
zu haben, zollte den Moskitos aber seinen Respekt: „Die Moskitos haben uns
alles abverlangt. Ich hoffe mal, dass andere Gegner in Zukunft hier auch
solche Probleme bekommen wie wir heute.“ Dass es
letztlich nicht zu einem zählbaren Erfolg für die Essener reichte, lag sicher
nicht am Keeper der Moskitos, denn Alexandre Jacques stand beim Überzahlspiel
mutterseelenallein vor Ken Passmann und gegen den platzierten Schuss in den
Winkel hatte der Goalie keine Chance. Mika Puhakka hatte noch die Chance,
konnte seinen Alleingang jedoch nicht verwerten. Selbst der Schuss
von Yannick Dube drei Sekunden vor der Schlusssirene hätte noch ins Tor gehen
können, aber es sollte nicht sein. Die Moskitos unterlagen den Steelers
knapp. Die Fans störte das diesmal allerdings weniger, sie feierten ihre
Mannschaft und die genoss das sichtlich. Ein bisschen war es heute wie
„früher“ am Westbahnhof. Und auch ein
sichtlich gelöster Trainer Jari Pasanen genoss die Atmosphäre und
applaudierte der Stehtribüne.
Tore: 0:1 (19:47) Schneider (Elliot), 0:2 (20:42) Schneider (Jacques), 1:2
(Puhakka, Busch), 2:2 (43:44) Dube, 2:3 (46:43) Jacques (Schneider, Campbell).
Strafen: Essen 16, Bietigheim 18. Zuschauer: 1239. (uv)