Moskitos schaffen die Sensation
Haie kommen zum JubiläumEinen würdigen Rahmen schafften die 2047 Zuschauer dem Spiel der Essener Moskitos gegen die Landshut Cannibals, und es musste niemand sein Kommen beim 3:1 (0:1, 0:0, 3:0)-Sieg der Gastgeber bereuen, denn es war ein tolles und vor allem spannendes Spiel. Die Kannibalen gestützt auf einer sehr stabilen Defensive ließen die heimischen Stechmücken erst mal kommen und suchten ihr Heil in Kontern. Dabei entwickelte sich von Anfang an eine schnelle Partie mit leichten Vorteil für die Heimmannschaft, jedoch das von Stefan Horneber gehütete Landshuter Tor war wie vernagelt. Anders dagegen vor dem Essener Tor, Kamil Toupal war es in Landshuter Überzahl, der Joaquin Gage nicht glücklich aussehen ließ und plötzlich führten die Gäste mit 1:0. In der Folge entwickelte sich ein Schlagabtausch, die Moskitos drängten auf den Ausgleich.
Und je länger die Moskitos anrannten, desto unwahrscheinlicher schien ein Erfolg, standen die Kannibalen doch unglaublich sicher in der Defensive. So gingen die Gäste mit der knappen Führung ins letzte Drittel. Als Hauptschiedsrichter Kadow nun auch noch einige umstrittene Entscheidungen gegen die Gastgeber verhängte, hatten wohl viele der Zuschauer bereits abgeschlossen mit dem Essener Play-off-Traum. Doch diese Essener Mannschaft wäre nicht die geworden, die sie ist, wenn sie nicht an sich glauben würde. Es war wieder mal Tyson Mulock, der Top Torjäger mit seinem 100. Scorerpunkt, der rund zehn Minuten vor dem Ende zum 1:1 ausglich.
Das was nun am Essener Westbahnhof passierte, hatte es dort lange nicht mehr gegeben. Trainer Jari Pasanen war begeistert: „So etwas ist völlig unglaublich. Ich habe das noch nie erlebt, in den letzten 10 Minuten war es so unglaublich laut in der Halle. Es hat niemand mehr gesessen, wir können uns nur bei allen für die Unterstützung bedanken.“ In den letzten zehn Minuten war es ein offener Schlagabtausch und als viele der 2047 Zuschauer bereits an die Verlängerung dachten, entschied Matt Hubbauer das Spiel für seine Farben. Der Stürmer überwand Horneber in Überzahl aus kurzer Distanz und verwandelte den Westbahnhof endgültig in ein Tollhaus. Und als Tyson Mulock mit einem Empty-Net-Goal noch auf 3:1 erhöhen konnte, lagen sich die Essener Fans in den Armen und jubelten über die Sensation, die ihr Team und ihr Trainer da geschafft hatten.
Noch lange nach Spielschluss mussten Mulock und Co. mit den Fans feiern, bis Kapitän Lars Müller sich das Mikro schnappte und die Fans um Verständnis bat: „Seid uns nicht böse, wir sind alle platt, wir wollen auch in Landsberg noch was holen, uns ist kalt und wir möchten gerne unter die Dusche.“ Ihr Trainer, Jari Pasanen, sprach unterdessen in der Pressekonferenz von einer sehr erfolgreichen Saison und lächelte schelmisch als er sagte: „Wie viele Spiele sind es theoretisch bis zum Finale?“ Sein Gegenüber, Dany Naud, gratulierte den Moskitos zur Play-off-Teilnahme, bemängelte jedoch bei seinem Team die Konzentrationsfähigkeit so ein Spiel über die volle Distanz zu bringen. Wie dem auch sei, für die Essener ist das eine der erfolgreichsten Spielzeiten der Vereinsgeschichte, und wenn es nach Präsident Jürgen Taschner geht, darf es in der kommenden Saison auch ein bisschen mehr sein.
Tore: 0:1 (9:39) Toupal (Hammer, Houde, 5-4), 1:1 (50:48) Mulock (Beuker, Gage, 4-5), 2:1 (58:30) Hubbauer (Strömberg, Müller, 5-4), 3:1 (59:01) Mulock (Richter, Beuker, Empty Net). Strafen: Essen 18, Landshut 20. Schiedsrichter: Kadow (Meier, Richter). Zuschauer: 2047. (uvo)