Mike Kompon schießt den EHC München ins Finale
Am
vergangenen Dienstag ging es zum vierten Halbfinale nach Ravensburg.
Da die Münchner zuvor in eigener Halle verloren, hatten nun die
Tower Stars die Chance auf den Ausgleich in der Serie und die
Münchner wollten dies unbedingt vermeiden.
Genauso
gestalteten sich die ersten beiden Drittel: Ravensburg machte das
Spiel und der EHC lauerte auf den entscheidenden Konter. Es fielen
aber keine Tore. Gegen Ende des zweiten Drittels sorgte eine
nennenswerte Aktion für Furore: Ravensburgs Stürmer Shane Endicott
checkt EHC-Kapitän Bahen, der unglücklich mit dem Kopf auf die
Bande aufschlägt. Da dieser blutet, gibt es für Endicott eine
Spieldauer-Disziplinarstrafe. Dies war nun eine weitere Verletzung
für Chris Bahen. Nach der Blutvergiftung am Knöchel zu Beginn der
Saison brach er sich vor einigen Wochen noch den Unterkiefer und
verlor mehrere Zähne, aber er biss auf die verbleibenden Zähne und
kämpfte sich zurück. So auch am Dienstag. In der Drittelpause ließ
er sich seine Wunde nähen und kam zum Schlussdrittel schon wieder
auf das Eis. Nach sieben gespielten Minuten passt ein Ravensburger
während des fliegenden Wechsels in der neutralen Zone direkt auf die
Kelle von Bahen, dieser spielt zwei Spieler aus und setzt zum
Schlagschuss an, den er direkt unter der Latte zum „lucky punch“
platziert. „In diesem Moment habe ich nicht geschossen, weil ich
wütend war aufgrund des Fouls, sondern es stand torlos, es ergab
sich eine gute Situation und daraufhin habe ich geschossen.“, so
der Torschütze zum 1:0, Chris Bahen. Von nun an hieß es für die
Münchner alles zu blocken was schwarz und rund ist. Doch drei
Minuten vor dem Ende gab es noch eine Strafe gegen München, welche
die Münchner souverän überstanden und nur kurz danach gelang Dylan
Gyori noch der Empty-Net Treffer zum 2:0 Endstand.
Am
Freitag hatte der EHC München Matchball und konnte den Einzug ins
Finale klar machen. Es war die Mike Kompon Show: Nach nur vier
Minuten netzte er zum 1:0 ein. Eine Minute später war es erneut
Kompon: 2:0. In der elften Minute fiel bereits das 3:0, natürlich
wieder Kompon. Daraufhin schien das Spiel für die Tower Stars
gelaufen zu sein. Im zweiten Drittel waren es Chris Bahen und Martin
Schymainski, die die Führung weiter ausbauten. Mit diesem Spielstand
ging es in die Pause. Doch den letzten Treffer des Spiels zum 6:0
wollte einer unbedingt: Mike Kompon, was ihm 12 Minuten vor dem Ende
gelang. Die 4033 Zuschauer bejubelten ihre Nummer 17 (Mike Kompon)
und stimmten sich schon einmal auf das Finale ein.
Der
vierfache Torschütze nach dem Spiel: „Im vergangenen Jahr war es
großartig im Finale zu stehen, aber dieses Jahr ist es nur nett im
Finale zu stehen, großartig wäre dieses Jahr die Meisterschaft!“
Nun
gibt es für die Jungs von Pat Cortina erst einmal zwei Tage Urlaub,
ehe das Training am Montag wieder aufgenommen wird. Der Gegner für
das Finale wird zwischen Schwenningen und Bietigheim ausgespielt. Bei
einem Finaleinzug von Bietigheim hätten die Münchner zuerst
Heimrecht, jedoch ist dies für die Spieler nicht unbedingt von
Bedeutung, wie Chris Bahen beweist: „Ob Bietigheim oder
Schwenningen, dies ist uns eigentlich egal, denn wir achten auf uns
und nehmen uns vor, gegen beide zu gewinnen.“
Daniel
Gebele