Michael Hackert zurück – Falken verlieren – Füchse ziehen in die Play Offs ein Heilbronner Falken
Michael Hackert ist wieder da
Als Stadionsprecher Steffen Schnizer den Spieler mit der Rückennummer 33 ankündigte hallte es aus einem Guss: „HACKERT“. Der Applaus ließ die Kolbenschmidt Arena beben. Wie Hockeyweb bereits berichtete, unterstützt er seinen Heimatclub für die anstehenden Spieler im Kampf um den Klassenerhalt. Obwohl er ohne Training in den Spielbetrieb eingriff, ließ er mehrfach seine Klasse aufblitzen. Mit großem Abstand war er erfolgreichster Bullyspieler der Falken. Die fehlende Spielpraxis merkte man ihm nur in wenigen Situationen an. Trainer Igor Pavlov brachte ihn auch in Überzahl zusammen mit Frantisek Mrazek und Robert Hock. Zwar gelang diesem Trio kein Tor, doch boten sie ein ansehnliches und vor allen Dingen sicheres Passspiel. Der ehemalige Falken-Trainer Ken Latta betitelte Hackert seinerzeit als „besten Spieler der DEL 2“ und mit der gezeigten Leistung beim heutigen Spontan-Comeback weiß man warum.
Ein Spiel besteht aus zwei Mal 30 Minuten
Die ersten dreißig Minuten wurden von den Falken dominiert. Sicheres Passspiel, durchdachte Angriffe und Sicherheit in allen Mannschaftsteilen zeigten die Unterländer und spielten sich so zahlreiche Chancen heraus. Allerdings gelang ihnen trotz dieser Überlegenheit nur ein Tor. Besonders in den ersten zwanzig Minuten rieb man sich verwundert die Augen. Füchse Torhüter Dustin Strahlmeier erwischte einen absoluten Sahne-Tag, viele Zuschauer fragten sich wie er die Pucks nur halten konnte. Zwischenzeitlich wurde an sämtlichen physikalischen Gesetzen gezweifelt. Besonders die Schüsse von Adriano Carciola verursachten stets Gefahr, Strahlmeier hielt sie aber (zunächst) alle. Eigentlich hätte er bei einem oder auch mehreren Schüsse mit ins Tornetz fliegen müssen, so hart und präzise waren die Pucks geschossen. Der Lausitzer Fels blieb aber standhaft und ließ nicht mal Rebounds durch Abpraller zu. Das erste Drittel endete somit torlos.
Jedoch in der 22. Minute schafften es die Falken, den bärenstarken Dustin Strahlmeier zu überwinden. Frantizek Mrazek schoß eher lasch aufs Tor, Adriano Carciola nahm die Scheibe und beförderte sie über den bereits auf dem Eis knieenden Strahlmeier ins Tor. Der Jubel auf dem Eis und auf den Rängen war riesig. In den folgenden Minuten hatten die Falken zahlreiche Chancen den Vorsprung auszubauen. Sie nutzen sie allesamt nicht.
Dann begannen die zweiten 30 Minuten. In der 31., 32. und 40. Spielminute drehten die Füchse ihrerseits das Spiel und führten bis zur Drittelpause mit 3:1. Markus Lehnigk, Pavel Brendl und Peter Boon trafen für die Lausitzer. Nun waren es die zahlreichen Gästefans aus der Lausitz, die jubelten.
Im letzten Drittel versuchten die Falken ihren zweiten Treffer zu erzielen, doch Strahlmeier war weiterhin ein zuverlässiger Rückhalt. Die größte Chance hatte Adriano Carciola, der seinen Alleingang allerdings nicht mit einem Tor abschließen konnte. In der 53. Spielminute traf Peter Boon zum 4:1 für sein Team und das Spiel war endgültig entschieden.
Play Down Gegner noch nicht sicher
Das Heimrecht haben die Falken vergeben und müssen somit am kommenden Mittwoch zunächst auswärts antreten, bevor am Freitag das erste Heimspiel ansteht. Sicher ist bis jetzt nur, dass die Falken die Runde als Tabellenelfter abschließenden werden. Der Gegner wird entweder aus Bad Nauheim oder aus Kaufbeuren kommen.
Da die Falken bereits am morgigen Abend beim ESVK antreten, könnten bis zu acht Spiele in Folge gegen die Allgäuer im Kalender stehen. Die Roten Teufel aus Bad Nauheim spielen am kommenden Sonntag im Sahnpark gegen die dort heimischen Eispiraten aus Crimmitschau. Der Spielplan könnte so die Play-Downs bereits morgen beginnen lassen. Was die Fans der Käthchenstädter von ihrer Mannschaft erwarten konnte man gestern wieder hören: „Kämpfen bis zum Ende! - Nie mehr Oberliga, HEC!“
Gemeinsames Singen
Nein, es wurden kein volkstümlichen Lieder angestimmt, vielmehr waren es die beiden Fanlager die miteinander sangen und zeigten, dass Eishockey sicherlich ein rauer und harter Sport ist, aber diese Rivalität, diese Härte nichts auf den Rängen zu suchen hat. Ein dickes Lob daher an beide Fanlager für ein stimmungsvolles Spiel auch abseits des Eises. Genau das macht unseren Sport aus und beweist, dass einige negative Meldungen im Verlauf der Saison (hoffentlich) nur eine unrühmliche Ausnahme waren.
Statistik:
1:0 22. Adriano Carciola (Frantisek Mrazek, Robert Hock)
1:1 31. Markus Lehnigk (Lukas Pozivil, Scott King)
1:2 32. Pavel Brendl (Sean Fischer, Thomas Götz)
1:3 40. Peter Boon (Thomas Götz, Sebastian Klenner)
1:4 53. Peter Boon (Sean Fischer, Thomas Götz) -PP-
Strafen: Heilbronner Falken: 10 Minuten
Lausitzer Füchse: 12 Minuten
Zuschauer: 1.175
Schiedsrichter: Ramin Yazdi
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