Meister-Goalie Michel Weidekamp bleibt bei den Selber Wölfen„Ich bleibe nicht, um nur auf der Bank zu sitzen“

„Das war die schönste und natürlich erfolgreichste Saison, die ich bisher erleben durfte. Wir hatten ein starkes Team und einen wahnsinnigen Zusammenhalt in der Mannschaft“, resümiert der gebürtige Hagener die vergangene Meistersaison. „Wir waren quasi durchgängig oben auf Platz 1 und 2 und dann kamen die Play-offs mit Lindau und Rosenheim. Ich glaube, Rosenheim war so der Knackpunkt. Als wir diese wahnsinnig intensive Halbfinalserie gewonnen hatten, wussten wir, wir können alles schaffen! Im Anschluss dann die Serie gegen Regensburg und der damit verbundene Meistertitel im Süden waren schon überragend, aber das Finale gegen Hannover und der sportliche Aufstieg war am Ende einfach unbeschreiblich. Es war unglaublich.“
Trainer Herbert Hohenberger weiß über seinen Schützling nur Gutes zu berichten. „Ich kenne Michel nun schon einige Jahre, hatte mit ihm vor seiner Zeit in Selb schon in Herne und Halle gearbeitet“, erinnert sich Hohenberger. „Er ist ein zielstrebiger, zuverlässiger und sympathischer junger Goalie, der fleißig trainiert und hart an sich arbeitet." Der Trainer freut sich, mit Michel Weidekamp auch kommende Saison planen zu können: „Er hat allen eindrucksvoll bewiesen, dass er trotz seines jungen Alters ein Top-Torhüter ist. Umso mehr freut es mich, ihn mit in die DEL2 zu nehmen."
„Ich verfolge Kanäle wie Facebook nicht so intensiv, aber die Bedenken und Kommentare bekam ich schon auch mit“, so Weidekamp über Äußerungen auf den Social-Media-Kanälen, ob er der Anforderung, plötzlich die alleinige Nummer eins zu sein, gewachsen sei. „Als Flo ging, war schon ein enormer Druck da. Plötzlich waren die Aufgaben nicht mehr 50:50 geteilt, sondern ich stand alleine voll im Fokus. Herbert hatte aber signalisiert, dass er mir die Aufgabe vollkommen zutraut. Er nahm mich zur Seite und sagte zu mir: Jetzt ist Deine Zeit. Das hat mir unglaublich geholfen und mir das nötige Selbstvertrauen gegeben.“ Aus dem einstigen Goalie-Duo, welches sich bislang abwechselte, wurde „Weide“ kurz vorm Ende der Hauptrunde also ein Einzelkämpfer. Nicht unbedingt der schlechteste Zeitpunkt für einen der besten Goalies des Südens: „So hatte ich noch einige Spiele in der Hauptrunde Zeit, um mich an die Situation zu gewöhnen und mich optimal auf die Play-offs vorzubereiten.“
Wie sieht es mit den persönlichen Zielen von Michel Weidekamp in der kommenden Saison aus? „Zuerst möchte ich natürlich spielen! Ich bleibe nicht, um nur als Nummer zwei auf der Bank zu sitzen. Ich möchte schon um meinen Platz zwischen den Pfosten kämpfen. Mein Ziel ist es, gut und erfolgreich zu spielen, um mir auch in der DEL2 einen Namen zu machen.“ Dafür wird Weidekamp auch den Sommer nutzen. Neben dem normalen Sommertraining wie Kraft- und Konditionseinheiten wird er vor allem an seinem „Spagat“ arbeiten, wie er lachend verrät: „Ich werde besonders viele Stretching-Einheiten einlegen, denn das ist noch so ein bisschen mein Manko – ich komme nicht ganz so tief runter, wie ich es gerne möchte und habe schon während der Saison mit unseren Physios daran gearbeitet.“