Mehr Konstanz muss das Ziel sein beim ESVKSaisonvorschau - Kaufbeuren

Die Verantwortlichen des ESV Kaufbeuren entschieden sich, nach einer Saison mit vielen Höhen und Tiefen neue Impulse auf der Trainerposition zu setzen. Nach vier erfolgreichen Spielzeiten mit Andreas Brockmann hinter Bande sollte ein neuer, frischer Wind in der Kabine der Joker wehen. Mit dem 54 Jahren alten US-Amerikaner Rob Pallin sollte diese Veränderung gelingen. Der zweifache Familienvater ist kein Unbekannter in Kaufbeuren. Seit sieben Jahren ist er in der multinationalen EBEL als Trainer tätig, unter anderem beim ungarischen Club Fehervar AV19 und zuletzt vier Jahre beim HC Innsbruck. Mit den „Haien“ war er auch schon in der Saison 2018/19 während der Vorbereitung in der Wertachstadt. Rob Pallin ist bekannt für ein schnelles und offensives Eishockey.
Mit Routinier Stefan Vajs und Youngster Jan Dalgic stand schon früh das neue und zugleich alte Torhütergespann des ESVK für die neue Saison fest. Während der zweimalige DEL2-Goalie des Jahres Stefan Vajs in der letzten Saison oft verletzungsbedingt ausfiel, mauserte sich der aus Rostock gekommene Jan Dalgic zu einer echten Alternative und konnte mit einer Fangquote von 92,1% in den Pre-Playoffs brillieren.
In der Abwehr entschied man sich trotz der teilweise katastrophalen Defensivleistung zu wenig Veränderungen. Während man die Jahre zuvor noch mit zu den Besten Abwehrabteilungen der Liga gehörte, fand man sich dort nach Ablauf der letzten Spielzeit am Ende wieder. Dies war auch auf ein enormes Verletzungspech zurückzuführen. Bei Julian Eichinger, einem der besten Offensivverteidiger der Liga, und Florin Ketterer hofft man, dass beide ihre Verletzung komplett auskuriert haben und in der neuen Saison zu alter Stärke zurückfinden werden. Mit Dennis Pfaffengut und Fabian Koziol kommen zudem noch zwei sehr junge und doch schon DEL2-erfahrene Verteidiger dazu. Abgerundet wird die Defensive durch Jan Bednar und Routinier Alexander Thiel. Aus dem eigenen Nachwuchs stößt auch noch der 20-jährige Tobias Echtler zur Profimannschaft.
Auch auf den Kontingentpositionen entschied sich Michael Kreitl zu einem Wechsel. Das finnische Sturmduo Jere Laaksonen und Antti Kerälä wurde durch Tyler Spurgeon und John Lammers ersetzt. Insbesondere der Abgang von Publikumsliebling Laaksonen löste in Fankreisen großes Entsetzen aus, jedoch erhofft man sich durch die beiden Neuzugänge mehr Scoringpotential. Lammers und Spurgeon spielten die vergangenen Jahre schon zusammen mit Rob Pallin in Innsbruck und konnten dort immer wieder ihre Torgefährlichkeit unter Beweis stellen. Zudem schafften es die Verantwortlichen zum Jubel aller in Kaufbeuren Top-Torjäger Sami Blomqvist von einem Verbleib in der Wertachstadt zu überzeugen. Mit Branden Gracel, dem kongenialen Sturmpartner von Blomqvist, ist man auf den Kontingentpositionen gut gerüstet für die neue Saison.
Auch im Sturm kann Trainer Rob Pallin auf eine sehr eingespielte Formation zurückgreifen. Die Abgänge von Calvin Pokorny und Jonas Wolter konnten durch Fabian Voit und Max Oswald weitestgehend eins zu eins ersetzt werden. Mit Phillip Krauss und Markus Schweiger stehen dem Trainer zudem noch zwei talentierte und junge Spieler zur Verfügung.
Der absolute Königstransfer ist jedoch die Leihe von Patrick Reimer. Der aus dem Kaufbeurer Nachwuchs stammende Reimer wird das Team bis zum Saisonstart der DEL verstärken. Er bringt nicht nur die Erfahrung von über 800 DEL-Spielen mit auf das Eis, in denen er über 300 Tore erzielte, sondern ist auch ein absoluter Publikumsliebling.
Das Ziel der Mannschaft wird wie die letzten Jahre ein Platz im Mittelfeld sein, auch wenn insbesondere Trainer Rob Pallin verständlicherweise höhere Tabellenregionen anstrebt. Es wird interessant sein zu sehen, wie die Mannschaft ohne die „Rot-Gelbe“ Wand im Rücken auftreten wird. Der Kader hat das Potential, um am Kampf um die direkten Playoffplätze mitzuwirken, jedoch muss die Leistung auch konstant auf das Eis gebracht werden.