Maßlos enttäuscht und einfach leer
Haie kommen zum JubiläumViele von den treusten der treuen Fans der Essener Moskitos unter den 1324
Zuschauern hatten zum Schluss Tränen in den Augen. Und dabei hatten die
anwesenden Fans bei der 3:5 (1:1, 2:2, 0:2)-Niederlage im Kellerduell gegen
die Lausitzer Füchse stimmungsmäßig noch einmal richtig Gas gegeben. Kapitän
Thomas Popiesch hatte unter der Woche in der Presse um Unterstützung gebeten
und die Tribüne kam dem lautstark nach, doch am Ende reichte es wieder nicht
zu einem Sieg der Heimmannschaft. Ein wenig ratlos wirkte dann auch Moskitos-Trainer Jari Pasanen in der Pressekonferenz. „Wir haben heute leider nur etwa
30 oder 35 Minuten Eishockey gespielt, was danach war, ich weiß es im Moment
auch nicht so recht“, so der Coach. Ein ums andere Mal berannten die
„Mücken“ das von Sebastian Elwing gehütete Füchse-Tor doch ein Treffer
gelang einfach nicht, im Gegenteil, aus heiterem Himmel die Gästeführung.
Martin Sekera überwand aus halblinker Position Bastian Jakob im Essener Tor
zum ersten Mal. Entsetzen lähmte einige Sekunden sowohl die Zuschauer als
auch die Cracks auf dem Eis, jedoch nach einigen Sekunden rannten die
Moskitos umso intensiver gegen das Gästetor und einer der sonst eher hinten
aufräumen soll, erzielte den Ausgleich. Frank Appel hämmerte die kleine
schwarze Scheibe unter dem Jubel der Essener Fans in den Winkel.
Hatte Schiedsrichter Kadow im ersten Drittel die Strafzeiten noch recht
gleichmäßig verteilt, so traf es in Abschnitt zwei und drei überwiegend die
Akteure aus der Lausitz. Der Spielfluss litt ein wenig doch die
Weißwasseraner schienen das besser wegzustecken. Lars Müller brachte die
Truppe von Fred Carroll wieder in Führung bevor die Essener Fans
skandierten: „Appel in den Sturm...“ , der Essener Verteidiger erzielte in
der 32. Spielminute mit seinem zweiten Treffer an diesem Abend den
zwischenzeitlichen 2:2-Ausgleich. Die Freude der Moskitos währte allerdings
nur kurze 25 Sekunden, bevor Pavel Vait die Moskitos zum dritten Mal in
Rückstand schoss. Yannick Dube gelang in der 40. Minute zwar der erneute
Ausgleich zum 3:3, damit war es allerdings an diesem Abend vorbei mit der
spielerischen und kämpferischen Leistung der Moskitos.
Martin Sekera und Morgan Warren mit einem scheinbar nicht unhaltbaren
Treffer zum 3:5 brachten ihre Farben endgültig auf die Siegesstraße und
Jari Pasanen nahm nach dem fünften Füchse Treffer eine Auszeit, um sein Team
noch einmal wachzurütteln. Gelungen ist es dem Coach nicht, denn die Mücken
schienen langsam zu resignieren und konnten selbst eine 5:3-Überzahl nicht
zum Anschlusstreffer nutzen. Fred Carroll war dann auch verständlicherweise
sehr zufrieden, allerdings auch verständnisvoll: „Wir wissen, wie man sich
fühlt, wenn gar nichts klappt. Wir sind ja selbst fast noch schlimmer dran
gewesen, aber wir sind auf dem Weg der Besserung und da hilft uns so ein Sieg
natürlich sehr, auch für die Psyche.“ Die dürfte am Essener Westbahnhof wohl
endgültig angeknackst sein und selbst dem größten Optimisten unter den
Anhängern dürfte mittlerweile klar sein, dass dem Verein in der Form ein
ziemlich unruhiges Weihnachtsfest bevorsteht.
Tore: 0:1 (9:34) Sekera (Wartenberg, Elwing), 1:1 (11:26) Appel (Raubal), 1:2
(24:50) Müller (Wikström, Kreitl), 2:2 (31:51) Appel (Busch), 2:3 (32:16) Vait (Müller, Wikström), 3:3 (39:11) Dube (Houde, David), 3:4 (43:37) Sekera (Gagnon,
Warren), 3:5 (48:49) Warren (Gagnon, Kreitl). Strafen: Essen 26, Lausitz 36.
Zuschauer: 1324. Schiedsrichter: Kadow - Naust, Smetana (uv)