Martin Davidek stürmt für die Bayreuth Tigers Erfahrener Außenstürmer wechselt nach Bayreuth
Martin Davidek wechselt nach Bayreuth. (Foto: Imago)Im tschechischen Opava geboren absolvierte er auch seine „Eishockeyausbildung“ in seiner Heimatstadt. Nach einigen Stationen in der 1. Liga sowie in der tschechischen Extraliga erfolgte 2011 der Wechsel nach Deutschland. Konkret ging es nach Landshut, wo er mit seinem damaligen Team auf Anhieb - übrigens zusammen mit Sebastian Busch - die Meisterschaft gewinnen konnte. 44 Punkte in 39 Spielen – dabei zwei wichtige Treffer im entscheidenden sechsten Playoff-Match gegen Rosenheim – steuerte er damals bei. Nach zwei weiteren Jahren in Niederbayern folgte der Schritt in die DEL zum ERC Ingolstadt. Auch hier verlieb Davidek, der neben der tschechischen auch über die deutsche Staatsbürgerschaft verfügt, für volle zwei Spielzeiten, bevor der Wechsel nach Dresden folgte. Nun also, nach drei Jahren in der sächsischen Landeshauptstadt, führt ihn sein Weg nach Oberfranken.
250 Profieinsätzen in Tschechien ließ Davidek in Deutschland insgesamt 70 Partien in der DEL und über 270 Partien in der DEL2 folgen. Der technische beschlagene, 1,82 Meter große und 85 Kilo schwere Rechtsschütze, der zudem eine gewisse körperliche Komponente mit ins Spiel bringt, erhält einen Vertrag für die kommende Spielzeit.
„Martin hatte im letzten Jahr nicht seine allerbeste Saison und ist nun heiß darauf, zu zeigen, dass er ein besserer Spieler ist als in der abgelaufenen Saison gesehen - was wir in Bayreuth übrigens ebenso sehen. Er hat über mehrere Spielzeiten gezeigt, dass er ein Torjäger und ein guter Überzahlspieler ist. Zudem ist er als Rechtschütze für uns sehr wertvoll“, gibt Coach Petri Kujala eine erste Einschätzung über den neuen Außenstürmer ab.
Wir hatten die Möglichkeit, ein kurzes Gespräch mit dem neuen Stürmer der Tigers zu führen.
Hallo Martin. Warum kommst du nach Bayreuth und was fällt dir zu der Stadt und dem Verein ein?
Martin Davidek: Ich hatte die vergangenen drei Saisons eine gute Zeit in Dresden, in welcher wir zweimal direkt die Playoffs erreichen konnten. Wenn ich aber meine komplette bisherige Karriere betrachte, freue ich mich sehr, wieder bei einem bayerischen Verein spielen zu können. Neben meiner Zeit beim ERC Ingolstadt in der höchsten deutschen Spielklasse gehören mit Sicherheit meine Jahre in Landshut zu den Highlights meiner Entwicklung in Deutschland. Zudem schlagen in meiner Brust ja zwei Herzen – ein deutsches und ein tschechisches – und die Hauptstadt der tschechischen Republik Prag ist eine Partnerstadt von Bayreuth – insofern passt das ganz wunderbar!
Der Dialekt in Oberfranken ist noch etwas ungewohnt für mich, aber das war in Landshut und Dresden zu Beginn auch erstmal ein Lernprozess – und trotzdem bin ich nicht verhungert!
Du triffst bei den Tigers auf einige dir bekannte Jungs. Gustav, Buschi, Juuso, Tomas und Martin zum Beispiel. Wie ist das Verhältnis zu den Jungs?
Martin Davidek: Das wird wirklich eine sehr besondere Konstellation, da ich zu diesen Jungs eine enge Verbundenheit habe – teilweise seit vielen Jahren! Buschi spielte als ganz junger Spieler aus der DNL-Mannschaft mit mir in Landshut, als wir 2012 die Meisterschaft geholt haben. Mit Gustav, Tomas & Juuso hatte ich eine super Zeit in Dresden - und gerade die Bayreuther Fans dürften uns wahrscheinlich aus dem ein oder anderen Zusammentreffen nicht in der allerbesten Erinnerung haben. Das ich mit Martin Heider in Bayreuth wieder zusammen spielen werde ist ebenfalls etwas sehr besonderes, ihn kenne ich seit meiner Kindheit.
Du bist nur ein paar Tage älter als Martin und ihr habt in Opava im Nachwuchs zusammengespielt.
Martin Davidek: Martin ist wie ich in Kravare bei Opava geboren, wir sind dort gemeinsam aufgewachsen und haben beim HC Slezan unsere komplette sportliche Ausbildung zusammen verbracht. Wir waren nicht in der gleichen Schulklasse, aber da die tschechische Eishockeyschule auch bereits damals einen hohen Professionalisierungsgrad hatte, haben wir ohnehin fast unsere komplette „Freizeit“ miteinander verbracht. So etwas verbindet natürlich und wir haben uns auch all die Jahre, als wir bei unterschiedlichen Vereinen gespielt haben, nie aus den Augen verloren.
Welche Ziele hast du dir gesetzt? Mit den Tigers, aber auch für dich persönlich?
Martin Davidek: Letztes Jahr haben mich Verletzungen zeitweise daran gehindert, mein ganzes Potential abzurufen. Deshalb brenne ich wirklich auf die Zeit in Bayreuth, wenn ich aus der Sommervorbereitung heraus wieder voll angreifen kann! Bayreuth ist in der DEL2 immer noch ein relativ neues Team, aber mit einem professionellen Umfeld und einer weiter verstärkten Mannschaft ist mein Ziel, in der kommenden Saison auf jeden Fall die Playoffs zu erreichen – und dann schauen wir mal, was möglich ist…
Gegen Bayreuth hast du in der Vergangenheit immer ganz gerne getroffen. Kannst du dich erinnern, dass du zwei Mal einen Hattrick geschafft hast? Wir haben noch mal nachgesehen: Am 16.10.16 in Bayreuth habt ihr mit drei Treffern von dir 5:2 gewonnen. Am 15.10.17 in Bayreuth gab es erneut drei Treffer von dir zum 6:3-Sieg. Juuso hat dir in diesem Spiel zwei Treffer aufgelegt…
Martin Davidek: Aber auf jeden Fall! Ich hatte meistens in den Spielen davor etwas „Ladehemmung“, einmal sogar eine richtige Torflaute. Bei den Spielen in Bayreuth ist dann irgendwie auch beim gesamten Team der Knoten geplatzt und ich habe mich dann gleich direkt mit einem Hattrick in die Torschützenlisten eintragen können - da erinnert man sich als Stürmer natürlich gerne daran. Wir werden alles daran setzen, dass wir unseren Fans in der kommenden Saison möglichst viele deutliche Siege liefern können – und ich als „Tiger“ dann auch meinen Teil dazu beitragen kann!