Manuel Klinge wird Sportdirektor der Kassel HuskiesNummer 9 wird nicht wieder vergeben

„Die Entscheidung meine Karriere zu beenden, ist mir nicht leichtgefallen. Letztlich muss ich auf meinen Körper hören und einsehen, dass es Zeit ist, Jüngeren das Eis zu überlassen“, so Klinge über seinen Abschied. „Mein Knie hat sich nach Verletzung und OP einigermaßen erholt, trotzdem ist eine Rückkehr ins Profieishockey ausgeschlossen und ich muss mit 35 Jahren einsehen, wann es Zeit ist, aufzuhören. Und auch wenn es mir nicht leicht fällt meine Karriere zu beenden, schaue ich doch voller Freude zurück auf viele Jahre Profi-Eishockey hier in Kassel. Ich bin Kassel unendlich dankbar! Nun freue ich mich auf meine neuen Aufgaben als Sportdirektor und bin froh, bei den Huskies zu bleiben.“
Rekordspieler und zweitbester Scorer der Huskies-Geschichte
Die Kassel Huskies und ihre Fans sind auch unendlich dankbar: 622 Spiele im blau-weißen Dress absolvierte „Manu“, wie ihn Fans und Mitspieler nannten, erzielte dabei 305 Tore, legte 397 Treffer auf und sammelte somit 702 Scorerpunkte. Damit beendet er seine Karriere als Rekordspieler der Huskies und auf Rang zwei der ewigen Scorer-Bestenliste, hinter einer anderen Legende: Shane Tarves.
Doch nicht nur was seine Einsätze auf dem Eis angeht ist Klinge das Maß aller Dinge im Kasseler Eishockey: Kein anderer Spieler war länger Kapitän der Schlittenhunde. Manu trug acht Jahre das „C“ als Kapitän auf der Brust.
Als er am 30. Dezember 2005 mit seinem Tor gegen Iserlohn das erste Mal in der DEL einen eigenen Treffer bejubeln durfte, waren längst auch Verantwortliche anderer Vereine und der Nationalmannschaft auf das Kasseler Eigengewächs aufmerksam geworden. Im Jahr 2007 debütierte er in der Nationalmannschaft und war so der erste A-Nationalspieler aus den Reihen der Eishockeyjugend Kassel. In der Folge kam er auf 13 Pflichtspieleinsätze in der Nationalmannschaft, nahm 2010 an den Olympischen Winterspielen in Vancouver teil und erzielte dort sogar einen Treffer. In zahlreichen weiteren Test- und Freundschaftsspielen trug er in dieser Zeit regelmäßig das DEB-Trikot.
Als die Huskies im Jahr 2010 den Gang in die Hessenliga antreten mussten, unterschrieb Klinge einen Vertrag bei den Adler Mannheim, kehrte aber zur damaligen Überraschung vieler bereits im Jahr darauf zu seinem Heimatverein in die Oberliga zurück. Mit Klinge als Kapitän stiegen die Huskies in der Saison 2013/2014 wieder in die DEL 2 auf und gewannen zwei Jahre später die DEL2- Meisterschaft.
Doch so außergewöhnlich die Zahl der Einsätze, die Jahre der Treue und die Superlative seiner Kasseler Karriere - abseits des Eises blieb Klinge stets bodenständig. Besonders seine Verbundenheit zum Kasseler Eishockey machte ihn zum Publikumsliebling und dem Gesicht des Kasseler Eishockeys der letzten Jahre. Jüngere Fans können sich an ein Huskies-Team ohne Manuel Klinge nicht mehr erinnern.
Wie erwartet endet seine Karriere auf dem Eis nun offiziell – eine neue Karriere hat Klinge aber schon begonnen: Bereits für zweieihalb Jahre arbeitete der Kasseler Rekordspieler als Teammanager der Huskies, ab sofort steigt er zum Sportdirektor der Schlittenhunde auf. „Ich bleibe meinen Huskies als Sportdirektor treu. Aktuell absolviere ich ein Fernstudium der Sportbetriebswirtschaft und arbeite zeitgleich in der Eissporthalle. Ganz loslassen möchte ich einfach nicht“. Ab fortan kümmert sich Klinge um die Kaderplanung, Vertragsangelegenheiten und die sportliche Leitung bei den Huskies. Dabei steht er im regelmäßigen Austausch mit Trainer Tim Kehler und Geschäftsführer Joe Gibbs.
Nummer 9 wird nicht mehr vergeben
Im Andenken an seine Verdienste um das Kasseler Eishockey wird Manuel Klinges Nummer 9 in Zukunft nicht mehr vergeben werden. Auch wird Manuel Klinge mit seiner Nummer in der Eishalle verewigt. Ein Abschiedsspiel ist aufgrund Klinges gesundheitlicher Schwierigkeiten und der Corona- Pandemie nicht geplant, wohl wird einer der Größten des Kasseler Eishockeys einen gebührenden Abschied bekommen.