Magerkost statt Sonntagsbraten
Höchstadt "Alligators" ohne Chance in Bremerhaven
Über 1500 Zuschauer bekamen am Sonntagabend sehr, sehr wenig
für ihr Geld geboten. Beim 3:1 Heimsieg gab es aber zwei Dinge zu feiern: Drei
Punkte und einen sehr spritzigen Edgars Lusins im Tor der Pinguine.
Zum zweiten Mal in Folge durfte der Try-Out-Lette das Tor
der Pinguine hüten. Spritzig, giftig und vor allem schnell unterwegs war der
kleine Goalie aus dem Baltikumstaat.
Nicht spritzig und wenig giftig war dagegen die
Bremerhavener Offensive an diesem Abend. Gegen lustlose Gäste hätte es ein Torfestival
geben müssen. Doch die Pinguine machten sich das Leben oft selbst zu schwer.
Das erste Drittel verging ohne wenige nennenswerte Aktionen.
Nach 18 Minuten kam von Crimmitschau ein Lebenszeichen. Ein Schlenzer von
Ballantyne wurde souverän von Lusins mit der Fanghand gehalten. Dafür gab es
Szenenapplaus. Ein biederes erstes Drittel ging zu Ende.
Wie gewohnt kamen die Pinguine gut in den Mittelabschnitt.
Doch sie blieben erfolglos. Parent und O´Brien hatten die gegnerische Abwehr
schon auseinander genommen, doch der Abschluss war mager. Die Führung hätte
spätestens jetzt fallen müssen. Auf der Gegenseite hielt Lusins mit einem
wahren „big save“ die Pinguine im Spiel.
Übermotiviert ging Christian Grosch in den Zweikampf gegen
Marian Dejdar und kassierte verdient 5 Minuten plus Spieldauer für Beinstellen.
Fünf Minuten Überzahl hatten nun die Pinguine, doch nur die Gäste schlugen aus
dieser Situation Kapital. Contois überwand in Unterzahl den lettischen
Schlussmann des REV und stellte somit das Spiel auf den Kopf. Besonderer
Aufreger am Rande: Sören Sturm lag bereits lange vor dem Treffer auf dem Eis
und wand sich vor Schmerz. Schiri Reik van Gameren gab das Tor trotz allen
Protests.
Bremerhaven tat sich offensiv sehr schwerfällig und kam nur
durch ein Eigentor zum Ausgleich(38.). Chris Leinweber wurde der Treffer
gutgeschrieben. Kurz vor der Drittelsirene verpasse André Mücke die erstmalige
Führung für die Gastgeber.
Marko Suvelo hielt was zu halten war an diesem Abend. Der
Finne wurde oft von seinen Vordermännern im Stich gelassen, doch er zeigte
Klasse und Konstanz. Gegen Lanier packte Suvelo die Trickkiste aus und wehrte
spektakulär den sonst sicheren Treffer ab(45.).
Crimmitschau blieb einfallslos und strahlte auch keinerlei
Gefahr für das von Lusins gehütete Tor aus. Bremerhaven behielt das Glück des
Tüchtigeren und ging fünf Minuten vor Ende durch Lanier in Führung. Mindestens
50% des Treffers gingen aber auf das Konto von Chris Stanley und seine tolle
Vorarbeit.
Eispiraten-Coach Hynes nahm Suvelo eine Minute vor Schluss
für einen weiteren Feldspieler vom Eis. Es hieß nun 6 gegen 4, da Lanier auf
der Strafbank saß. Doch Dejdar gelang durch einen Befreiungsschlag noch das 3:1
ins leere Crimmitschauer Tor.
Spieler des Tages auf Seiten der Pinguine wurde Edgars
Lusins, der frenetisch von den Fans gefeiert wurde. Auf Seiten der Eispiraten
wurde Lusins Landsmann Brahmanis geehrt. (PhiJo)