Löwensieg im Auftaktderby gegen KasselEntscheidung erst im Penaltyschießen

„Es ist komisch. Angefangen mit dem Einlauf: Da standen wir im Mittelkreis, da habe ich zum Hüttl gesagt, es ist so komisch, da man es normal gewohnt ist, dass man hier rauskommt und direkt schon das ganze Feuer von den Rängen spürt und jetzt muss das alles von einem selbst kommen“, so Verteidiger Marius Erk, der als Stürmer auflief, um die vierte Sturmreihe der Löwen zu komplettieren.
Beide Mannschaften versuchten von Beginn an ihre Offensiv-Power auf das Eis zu bringen und Druck auf den Gegner auszuüben. So entwickelten sich gleich in der ersten Spielminute zwei Gelegenheiten auf beiden Seiten. Nach einem Fehlpass von Leon Hüttl, direkt vor das eigene Gehäuse, konnte Husky Brett Cameron die Scheibe abfangen, scheiterte jedoch am Goalie der Frankfurter Patrick Klein.
Ebenfalls in der ersten Spielminute traf Sebastian Collberg auf der Gegenseite nur die Latte. In der Folge zwang Frankfurt die Kassler zu immer mehr Fehlern im Spielaufbau und erarbeitete sich mehr und mehr Chancen. In der vierten Spielminute war es dann Martin Buchwieser, der von Lewandowski bedient wurde und frei zur 1:0-Führung für Frankfurt einschieben konnte.
Auf beiden Seiten merkte man die fehlende Spielpraxis aufgrund der langen Pause, die sich in einigen kleinen technischen Fehlern und Fehlpässen widerspiegelte. Den zweiten Treffer des Abends erzielte Kyle Wood, der im Powerplay nach Zuspiel von Sebastian Collberg per sehenswerter Direktabnahme auf 2:0 erhöhte. Insgesamt hinterließ der neue Abwehr-Riese, der sofort viel Eiszeit bekam, gerade technisch einen guten Eindruck. Da kann man sich als Frankfurter Eishockey-Fan auf seine nächsten Spiele freuen.
Auch zu Beginn des zweiten Drittels kam Frankfurt besser aus der Kabine und konnte in der 23. Minute durch Carter Proft sogar das 3:0 nachlegen, ehe Ryan Olsen bei angezeigter Strafe parallel zur Torlinie von Patrick Klein abzog und das 1:3 für Kassel besorgte. Frankfurt glitt das Spiel immer mehr aus der Hand, während es den Gästen gelang, die Wechsel besser zu fahren und den Druck zu erhöhen. In der 29. Minute belohnte sich Kassel durch Nathan Bruns mit dem 2:3-Anschlusstreffer.
Nur zwei Minuten später erzielte der ehemalige Frankfurter Förderlizenzspieler Dominik Tiffels, frei im Slot stehend, den 3:3- Ausgleichstreffer. Das Drittel ging klar an die Nordhessen. Am Ende standen im zweiten Spielabschnitt 17-8 Torschüsse für Kassel zu Buche.
Im dritten Drittel neutralisierten sich beide Teams weitestgehend. Die größte Chance hatte nach einer Minute der Kasseler Marcel Müller, der am Pfosten scheiterte. Nachdem auch in der Overtime kein Sieger ermittelt werden konnte, musste das Penaltyschießen über den Ausgang der Partie entscheiden.
Während alle drei Schützen der Kassler ihre Penaltys vergaben, war es auf Frankfurter Seite der Routinier Eddi Lewandowski, der mit seinem Schuss durch die Beine von Huskies-Goalie Gerald Kuhn zum Matchwinner wurde.
Insgesamt ein durchaus überraschender, jedoch nicht unverdienter Frankfurter Sieg, die trotz ersatzgeschwächter Mannschaft den Sieg über die mit DEL-Spielern verstärkten Kassel Huskies einfahren konnten.