Löwen sind in ihrer neuen Arena angekommen - 5:2 gegen Duisburg

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Im zweiten Anlauf hat es dann geklappt. Nachdem sich die Tölzer Löwen vor Wochenfrist, scheinbar sichtlich beeindruckt von ihrer neuen Spielstätte, dem Tabellenführer aus Wolfsburg mehr oder weniger kampflos ergaben, fanden sie gestern zu ihren grundeigensten Tugenden, dem Kampf, dem Einsatz und der Leidenschaft zurück und schickten den EV Duisburg völlig verdient mit 5:2 nach Hause. Überragender Spieler an diesem Abend war Jeffrey Hoad, der mit zwei Toren und ebensovielen Assistpunkten maßgeblichen Anteil am Erfolg gegen die Rheinländer hatte.



Von Beginn an merkte man, dass die Schützlinge von Hans Rothkirch gewillt waren, einen möglichen Fluch des neuen Stadions gar nicht aufkommen zu lassen. Aggressiv in den Zweikämpfen und nah am Gegner versuchten die Buam in die Partie zu finden. Einer dieser durch Einsatz herbeigeführten Scheibengewinne erreichte Rod Stevens, dessen Zuspiel wiederum Jeffrey Hoad, der reaktionsschnell für die frühe Führung sorgte. Die Hausherren setzten nach und kamen zu weiteren Möglichkeiten. Florian Leitner mit einem Blueliner sowie Morgan Warren im Powerplay verfehlten das Gehäuse von Christian Baader nur knapp. Chancen der Füchse gab es in dieser Phase keine. Zu statisch wirkte das Angriffsspiel der Rheinländer. Nach drei Erfolgen über die Tölzer in dieser Saison schien der letzte Biss zu fehlen, die Motivation nicht hundertprozentig zu stimmen. Ganz anders die junge Bande aus dem Isarwinkel. Der nötige Zug zum Tor war ihnen wahrlich nicht abzusprechen. Völlig zurecht wurden sie mit viel Beifall in die Kabine verabschiedet.

Offensichtlich hatte Didi Hegen seinen Mannen in der Pause suggeriert, die eigenen Angriffsbemühungen mit etwas mehr Zielstrebigkeit zu versehen, denn plötzlich musste auch Patrick Couture im Tor der Löwen mitspielen. Das erste Mal, als Shawn McNeil die Kelle in ein Zuspiel hielt und denkbar knapp an Coutures Schoner scheiterte. Besser lief es auf der anderen Seite. Sebastian Kottmair lupfte einen Abpraller von Baaders Ausrüstung unter die Latte und sorgte damit für eine beruhigende Führung. Als mit Christian Urban und Morgan Warren zwei Tölzer auf der Strafbank saßen, kamen die Gäste zum Anschlusstreffer. Shawn McNeil brachte die Scheibe nach einem Gewühl im Netz unter. Das schien Hauptschiedsrichter Vogl gefallen zu haben, denn er schickte gleich noch einmal zwei Spieler der Gastgeber hinaus. Diese erneut brenzlige Situation konnten die Buam aber mit viel Einsatz unbeschadet überstehen. Allgemein schien jetzt etwas mehr Härte aufzukommen. Die beiden Strafbankeingänge öffneten sich zur Mitte des Spiels hin häufiger. Die entscheidende Phase des Spiels trug sich an diesem Abend zweifelsohne in den ersten neun Minuten des Schlussabschnitts zu. Zuerst der überraschende Ausgleich durch John Kachur, der eigentlich nur einen Entlastungsangriff fahren wollte, jedoch so unzureichend gestört wurde, dass sein Rückhandschuss im Netz einschlug. Dann die Reaktion der Kurstädter. Sichtlich unbeeindruckt ob des Rückschlags verstärkten sie ihre Offensivbemühungen. Die Belohnung folgte in Form der erneuten Führung. Im Powerplay hielt Jeff Hoad seinen Schläger in einen Schlagschuss von Derek Mayer und gab der Scheibe damit die entscheidende Richtungsänderung, um an Christian Baader vorbei den Weg ins Netz zu finden. Den Sieg vor Augen spielte die Mannschaft von Trainer Rothkirch wie entfesselt auf. Chancen im Minutentakt taten sich gegen faktisch geschlagene Duisburger auf. Florian Curth im Zusammenspiel mit Andi Kruck sowie Toni Demmel hätten schon für den entscheidenden Treffer sorgen können, der letzendlich einem anderen Routinier gelang. Christian Curth zimmerte den Puck seitlich von der blauen Linie ins Kreuzeck. Den Schlusspunkt in einer sehr ansehnlichen Partie setzte Florian Zeller kurz vor dem Ende. Allein fuhr der "Floppo" auf Baader zu und war eigentlich schon gescheitert, als ihm der Nachschuss von Morgan Warren noch einmal vor die Füße fiel.

Den Sieg, auch in dieser Höhe, erkannte Didi Hegen nach dem Spiel uneingeschränkt an. Seine Mannschaft hätte ihn enttäuscht, die Einstellung habe nicht gestimmt. Mit Standeishockey holt man hier nichts, Tölz war in allen Belangen überlegen. Hans Rothkirch freute sich über diese faire Einschätzung und stimmte den Einlassungen Hegens zu. Auch ohne drei Stammverteidiger sei seine Mannschaft kampfstark aufgetreten und habe sich auch durch den zwischenzeitlichen Ausgleich nicht geschockt gezeigt. (orab)

Tore:
1:0 (02:16) Hoad (Stevens, C.Curth), 2:0 (23:25) S.Kottmair (Stevens, Hoad), 2:1 (26:06) McNeil (Köttstorfer, Strandberg), 2:2 (43:10) Kachur, 3:2 (44:43) Hoad (Mayer, Kottmair), 4:2 (48:44) C.Curth (Hoad,Stevens), 5:2 (59:03) Zeller (Warren)

Strafzeiten: Bad Tölz 16 + 10 (Warren) + 10 (C.Curth) - Duisburg 22 + 10 (McNeil)

Schiedsrichter: Vogl (ESC München), Linesmen: A.Martinschek (Senden), M.Ostler (B.Wörrishofen)

Zuschauer: 1796


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