Löwen melden sich zurück – 2:1 gegen Kaufbeuren
Heimpleite gegen BietigheimEs war denkbar knapp, doch letztendlich klappte die Rehabilitation für die unnötige 5:7 Niederlage zwei Tage zuvor. Die Tölzer Löwen besiegten den ESV Kaufbeuren vor 2600 Zuschauern mir 2:1 (1:0,1:1,0:0) und verschafften sich nach zuletzt drei Niederlagen in Serie wieder eine gute Ausgangsposition im Abstiegskampf. Matchwinner war der polnische Abwehrhüne Adam Borzecki, der nach einer halben Stunde mit seinem Treffer bereits den Endstand herstellte.
Die Standpauke von Axel Kammerer scheint seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Auch wenn es kein Feuerwerk war, das die Buam abbrannten, war das Bemühen um Wiedergutmachung doch deutlich zu erkennen. Die Joker harrten erst einmal der Dinge, die da auf sie zukommen würden. Knapp eine Viertelstunde dauerte es, bis die prächtig gefüllte Fankurve das erste Mal zum Jubeln ansetzten durfte. Rod Stevens umkurvte das von Jochen Reimer gehütete Tor und traf aus kurzer Distanz. Ein Powerplaytor, wie alle drei an diesem Abend erzielten Treffer. Zurück schlugen die Allgäuer zu Beginn des zweiten Drittels. Max Schmiedle überwand Mark Cavallin, weil dem die Sicht versperrt war. Ein Punkt wäre freilich zu wenig gewesen und so forcierten die Hausherren ihre Bemühungen wieder. Als Florian Kettemer auf der Sünderbank saß, nutzte Adam Borzecki die durch die Überzahl bedingten Freiheiten zum 2:1. Kaufbeuren war in dieser Phase eigentlich das bessere Team, nur beim Torabschluss wollte es nicht klappen. Die besten Chancen: Nick Deschenes scheiterte mit seinem Solo an Cavallin, der schon wenige Minuten zuvor die Scheibe gerade noch zwischen seinen Schonern sichern konnte.
Einer der Höhepunkte im Schlussdrittel war freilich die Spieldauerstrafe für Joker-Trainer Pit Ustorf. Auf die Frage, welcher Worte er sich bedient hatte, um Referee Sicorschi zu dieser Maßnahme zu veranlassen, räumte Ustorf eine abwertende Geste mit der Hand ein. Grund für die Unbeherrschtheit war die aus Sicht von Ustorf seltsame Regelauslegung des Unparteiischen. „Der kommt vor dem Spiel extra in die Kabine und propagiert die harte, strenge Linie. Das hat er auch ganz gut durchgehalten. Bis er merkte, dass die Zuschauer ungehaltener werden. Von da ab stellte er immer auf beiden Seiten die Leute raus, damit er aus dem Schneider ist.“ Die letzte Strafe für Martin Schweiger war hingegen definitiv ahndungswürdig und raubte den Jokern die Chance auf den späten Ausgleich.
Axel Kammerer fand, seine Mannschaft habe sich den Sieg heute erkämpft. „Eine spielerische Glanzleistung war das natürlich nicht. Aber es zählt nur der Sieg.“ Den zuletzt gescholtenen Kontingentspielern attestierte der 41jährige zumindest teilweise eine gute Leistung. „Mark Cavallin war heute wieder überragend, Harmer und Borzecki haben sehr gut gespielt.“ Überdies avisierte Kammerer für kommenden Freitag das Comeback von Mittelstürmer John Kachur. Der Kanadier ist nach dem Bruch seines Schulterknochens wieder einsatzfähig. „Wenn es um Alles gegangen wäre, hätte er schon heute gespielt.“ (orab)
EC Bad Tölz vs ESV Kaufbeuren 2:1 (1:0,1:1,0:0)
Tore:
1:0 (14:07) Stevens (Bigam, Hecker, 5-4), 1:1 (21:28) Schmiedle (Auger, Grosch, 5-4), 2:1 (29:36) Borzecki (Bigam, Harmer, 5-4)
Strafminuten: Bad Tölz 22 - Kaufbeuren 26
Schiedsrichter: Ulpi Sicorschi (Waldkraiburg) - Bidoul, Fischer
Zuschauer: 2542
Spieler des Spiels: Mark Cavallin