Löwen-Geschäftsführer Stefan Krämer im Hockeyweb-InterviewÜber den Status Quo und die Zukunft der Löwen Frankfurt

Stefan Krämer: Geschäftsführer der Löwen Frankfurt  (picture alliance)Stefan Krämer: Geschäftsführer der Löwen Frankfurt (picture alliance)
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Herr Krämer, vorab: Die aktuelle DEL 2-Spielzeit ist vor allem für die Löwen Frankfurt bereits so spannend wie wichtig, weil…

Stefan Krämer: „Weil es für uns natürlich darum geht, uns möglichst gut für die Aufstiegssaison 2020/2021 zu positionieren – auf dem Eis und daneben.“

In der kommenden Saison wird der regelmäßige Auf- und Abstieg zwischen DEL und DEL 2 wieder eingeführt. Was heißt das für den Standort Frankfurt? Werden zusätzliche Kräfte gebündelt und entsprechend verwendet?

Krämer: „Das Thema DEL hat bei uns ja schon seit einigen Jahren eine hohe Priorität. Wir haben uns in den vergangenen drei Jahren für eine DEL-Lizenz beworben und werden das auch in diesem Jahr wieder tun. Insofern stellen wir uns auch schon seit Längerem möglichst breit auf, um gerüstet zu sein für den Tag X. Wir haben ein vierköpfiges Trainerteam inklusive einem Fulltime-Goalie-Coach und einem Fitness- und Athletik-Coach. Wir haben uns auch in der Geschäftsstelle immer weiter verstärkt und gemeinsam wollen wir die vorhandenen Kräfte bündeln, um das Optimum herauszuholen.“

Ist ein „Wettrüsten“ der nach oben blickenden Vereinen innerhalb der DEL 2 absehbar?

Krämer: „Ich weiß nicht, ob man es ‚Wettrüsten‘ nennen kann, aber wir erleben doch schon seit dem vergangenen Sommer, dass sich jeder Club in der DEL2 für die Saison 2020/2021 zu verstärken versucht. Die Liga ist so stark und ausgeglichen wie noch nie. Es haben jede Menge erfahrene DEL-Spieler den Weg in die DEL2 gefunden und auch die Budgets vieler Clubs liegen über dem der vergangenen Jahre. Mit Sicherheit wird es im Frühjahr und Sommer bei allen Teams nochmal einen Push in Richtung Auf- und Abstiegssaison geben – übrigens auch in der DEL.“

Die Stimmen nach einer DEL-Lizenz mehren sich jedoch bereits seit geraumer Zeit, da in der DEL der Verbleib diverser Standorte nicht gesichert ist. Wie sähe eine Löwen-Zukunft aus sportlicher Sicht in den ersten Jahren ohne Multifunktionsarena aus?

Krämer: „Das Thema Multifunktionsarena hat in den vergangenen Wochen und Monaten ja wieder deutlich an Fahrt aufgenommen in Frankfurt. Wir haben schon vor einiger Zeit einen Vormietvertrag mit dem Betreiber von ‚The DOME‘ unterschrieben und sind fest davon überzeugt, dass wir in wenigen Jahren in einem neuen Zuhause spielen werden. Bis es soweit ist, bleibt die Eissporthalle unser Wohnzimmer. Hier haben wir viele großartige Erfolge gefeiert. Natürlich stellt uns das Spielen in der Eissporthalle sowohl im sportlichen als auch im wirtschaftlichen Bereich – vor allem beim Thema Sponsoring und Hospitality – vor zunehmende Herausforderungen, doch wir sind uns sicher, dass wir diese meistern werden.

In den letzten Monaten, vor allem ab Sommer 2019, hat sich viel Sportpolitisches rundherum um die Löwen Frankfurt sowie in erster Linie der Spielstätte getan. Gespräche mit der Katz-Group um „The Dome“ wurden laut und vernehmbar, momentan ist es eher ruhiger geworden. Woran liegt das?

Krämer: „Nur weil nichts in den Zeitungen steht, heißt es noch lange nicht, dass es ‚ruhig geworden‘ ist. Wir sind im ständigen Austausch mit der Katz Group über die aktuelle Lage und sind zuversichtlich, die positiven Entwicklungen weiter voranschreiten werden.“

Das langersehnte Konkurrenzprodukt am Frankfurter Kaiserlei scheint auch wieder im Rennen zu sein. Für wie realistisch halten Sie einen möglichen Baubeginn in den nächsten zwei Jahren? Wo hängt es momentan bzw. in welcher Phase sind die Vorbereitungen?

Krämer: „Wir spekulieren nicht über einen möglichen Baubeginn am Kaiserlai. Uns liegt jedenfalls kein Mietangebot wie bei ‚The DOME‘ vor. Wir konzentrieren uns aktuell auf das Projekt der Katz Group.“

Eine Multifunktionsarena bedeutet auch ein erheblich größeres Fassungsvermögen. Derzeit liegen die Löwen bei einer durchschnittlichen Besucherzahl von 4.600 Zuschauern am Ratsweg. Sind Sie guter Dinge, eine Arena gut füllen zu können?

Krämer: „Eine Multifunktionsarena bringt verschiedene Herausforderungen mit sich. Eine davon ist die Auslastung. Aber es ist doch eine schöne Herausforderung, wenn man weiß, man kann mehr Menschen für seinen Sport begeistern. Die Löwen sind fest verankert in der Rhein-Main-Region und wir sind absolut davon überzeugt, dass eine größere Arena auch ein größeres Publikum anziehen wird.“

Wie sähen Ideen und Möglichkeiten aus, eine mögliche neue Arena zu füllen, so dass die Ränge nicht zum Gros leer blieben? Wo liegt der Optimismus, eine breite Zuschauerbasis zu erreichen und diese dauerhaft zu binden?

Krämer: „Wir arbeiten schon jetzt an Maßnahmen und Möglichkeiten, die Marke Löwen Frankfurt in der Region noch weiter zu stärken. Dabei ist es uns besonders wichtig, authentisch und nahbar zu sein. Je mehr Begeisterung wir in den kommenden Monaten und Jahren entfachen können, desto mehr Leute werden in eine neue Arena strömen. Frankfurt ist eine Eishockey-Stadt. Die Region ist Eishockey-begeistert. Das haben Stadt und Region über die Jahrzehnte immer wieder bewiesen.“

Inwiefern hängt Ihr Engagement an dem Bau einer Multifunktionsarena als langjähriger Entwickler und Vorantreibers des Standortes nach der Insolvenz der Frankfurt Lions vor zehn Jahren?

Krämer: „Eine moderne Multifunktionsarena ist unumgänglich, wollen wir auch auf mittel- bis langfristige Sicht erfolgreiches Eishockey und ein einzigartiges Event bieten. Das ist allen bewusst – der Stadt, den Sponsoren, den Fans und den Löwen.“

Mit Jahreswechsel wurden in der DEL 2 Powerbreaks eingeführt. Wie gehen die Löwen Frankfurt mit diesen um? Welche Werbe-Möglichkeiten oder Ähnliches ziehen die Löwen daraus?

Krämer: „Die Powerbreaks geben uns die Chance, Spielerinterviews zu führen oder Werbung auf den Screens oder auf SpradeTV auszuspielen. Wir werden natürlich versuchen, diese zusätzliche Pause für Vermarktungszwecke zu nutzen und finden uns bereits in guten Gesprächen mit interessierten Partnern.“

Was wollen Sie Fans und Interessierten mit auf den Weg geben für die nächsten eineinhalb Jahre?

Krämer: „Die Löwen Frankfurt sind auch dank der Unterstützung unserer vielen treuen Fans zu einer echten Marke und festen Größe in der Rhein-Main-Region gewachsen. Wir werden alles daransetzen, den Club wieder dahinzuführen, wo er hingehört – in die Erstklassigkeit. Wir wünschen uns, dass alle Fans auch weiterhin wie eine Wand hinter uns stehen, um auf diese Weise noch möglichst viele sportinteressierte Menschen für Eishockey begeistern zu können. Lasst uns gemeinsam brüllen!“


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Dienstag 03.12.2024
Dresdner Eislöwen Dresden
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Eisbären Regensburg Regensburg
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