Löwen Frankfurt kritisieren die Schiedsrichter-Leistung vehementNach dem 4:5 gegen Weißwasser
Eric Stephan von den Löwen Frankfurt war nach dem Spiel gegen Weißwasser stinksauer. (Foto: dpa/picture alliance)
Löwen-Verteidiger Tim Schüle Worte formulierte es diplomatisch und sagte, dass „die eigene Mannschaft cleverer agieren muss“. Die zusätzlichen Szenen zum Ende und während des Spiels, in denen selbst der ruhige Löwen-Kapitän Patrick Jarrett den Hauptschiedsrichtern Einseitigkeit nachrief, waren wüst. „Das habt ihr euch verdient“, rief der wütende Kapitän der an diesem Abend spiellenkenden Instanz nach, der sonst so besonnen und ruhig Fehler im eigenen Team sucht, diese anspricht und damit aufrüttelt. Selbst nach dem Spiel wurde es in der Löwen-Kabine laut. Nicht aber, weil Trainer Paul Gardner die eigene Mannschaft faltete, sondern weil jede einzelne Reihe der Löwen der seitens der Referees gebotenen Leitung Luft machte. Auch Verteidiger Eric Stephan war noch nie ein Mann der zarten Worte, so auch nach diesem Spiel nicht: „Wir müssen auch mit dem dritten Stürmer hoch auf den Puck gehen lassen, aggressiver agieren. Defensiv war es recht ordentlich, wir müssen dennoch weniger Konter zulassen.“ Außerdem sagte er: „Es ist einfach eine Frechheit, was hier heute Abend passiert ist. Ich weiß nicht, wie die Strafzeiten-Verteilung war, aber eine klare Linie hatten die Referees nicht. Dann verlierst du sogar solche Spiele. Natürlich nehmen wir viele Strafen, auch ich habe heute eine gezogen – das wissen wir auch selber. Alles andere jedoch, was heute gepfiffen wurde, war heute wie auch schon in einigen Spielen zuvor eine einzige Frechheit. Wenn man gleichberechtigt behandelt wird, ist es in Ordnung, das ist ganz klar.“
Immer wieder wurden die Löwen für Dinge in die Kühlbox geschickt, die nur wenige Sekunden vorher auf anderer Seite gleichzeitig nicht geahndet wurden – beispielsweise zu Ende des Spiels, als ein Frankfurter zu Fall gebracht wurde, gleiches aber nur wenige Sekunden gegen die Löwen gepfiffen wurde. Wenn dann ruhige und aufopferungsvoll kämpfende Typen wie Tim Schüles an die Referees geschickte Worte mit einer Disziplinarstrafe bedacht werden, deren Worte an Vernunft eigentlich nicht zu unterbieten sind, ist alles gesagt: „Ich meine, jeder, der Liesegang kennt, weiß, dass dieser kein körperbetonter Spieler ist. Liese fuhr einfach den Check zu Ende, der Schiedsrichter fällt auf die Theatralik rein und gibt zwei Minuten. Wenn man für diesen Sport nicht bereit ist, macht man irgendetwas falsch. Ich habe lediglich zum Schiedsrichter gesagt, dass man dafür im Eishockey bereit sein sollte, dass es so im Eishockey eben zugeht, auch was Checking angeht. Er hat wohl eine andere Ansicht von Eishockey.“
Er ergänzte: „Wenn er diese verweichlichte Linie durchzieht, spielen wir in keiner Sekunde fünf gegen fünf. Klar müssen wir cleverer sein, aber auch bei uns ist irgendwann mal der Geduldsfaden vorbei. Wenn beide Seiten mal gleich gepfiffen werden, spielen wir sogar mal deutlich mehr Überzahl. Wir müssen viel einstecken, aber wenn wir uns wehren, spielen wir Unterzahl. Wir haben am Ende nicht mehr komplett gespielt und klar haben wir nicht jede Chance versenkt. Immer suchen wir den Fehler bei uns, jetzt ist die Kritik einfach mal berechtigt, dass es zwei unterschiedliche Linien waren, die die Referees an den Tag gelegt haben. Was dann über 60 Minuten und vor allem am Ende abgelaufen ist, hat einfach im Eishockey zu suchen. Schiedsrichter sind dazu da, das Spiel gleichmäßig zu halten. Das ist nicht deren Show, das ist unsere Show.“ Die Kritik an der Art der Spielleitung von Ulrich Hatz und Alexander Singer fiel also deutlich aus.
Maximilian Haas