Löwen Frankfurt besiegen Riessersee6:4-Erfolg gegen Garmisch

Dabei gestaltete sich der Auftakt für die Löwen nach Maß: Nach Chancen Stretchs sowie Jarrett im Gewühl vor dem leeren Tor tankte sich Joel Keussen bereits in der dritten Minute durch das Mitteldrittel und bediente Clarke Breitkreutz, der nur noch den Schläger zum 1:0 hinhalten musste. Doch die Führung hielt nicht lange. Mit dem ersten Schuss der Gäste aus Garmisch aus dem linken Bullykreis glich Roope Ranta zum postwendenden 1:1 aus. Florian Proske im Tor der Löwen hatte dabei verdeckte Sicht. In der Phase, in der sich die Garmischer offensiv mehr wagten, konterten die Löwen mustergültig. Nils Liesegang schlenzte per Rückhand zu den im Slot mitlaufenden Matt Pistilli, der zum 2:1 (9.) halbhoch einnetzte – aber auch diese Führung hielt nicht lange. Quasi im Gegenzug (10.) zirkelte Mattias Beck den Puck ins lange Eck über Proske hinweg. Eine folgende Überzahl ließen die Löwen ungenutzt. Bis zur Pause sahen die Zuschauer ein gutes, intensives Spiel beider Teams, in dem Frankfurt eher am Drücker war, der SCR hingegen überzeugte eher über schnelles Umschaltspiel.
Auch das zweite Drittel sollte furios starten. Die Löwen-Defensive zeigte sich einmal mehr out of position, wodurch in der zweiten Minute die erste Führung der Riesserseer heraussprang. Erneut Roope Ranta musste alleine vor Proske nur einschieben – 2:3. Frankfurt kämpfte sich dennoch sofort zurück ins Spiel und kontrollierte das Spiel, es dauerte jedoch bis zur 27. Minute, bis Mike Card aus dem hohen Slot zum verdienten 3:3-Ausgleich traf. Was folgte, war pure Dominanz der Löwen. Besonders zur Mitte des Mitteldrittels schnürte Frankfurt die Gäste aus Bayern ein, die erneute Frankfurter Führung zum 4:3 fiel dem Spielverlauf gemäß durch einen Hammer-Schlagschuss (35.) des Frankfurter Jungverteidigers Maximilian Gläßl, der damit das Bollwerk der Garmischer durchbrach. Ein gewonnenes Bully Laubs nahm Gläßl direkt. Gekrönt wurde das Drittel durch Pistillis Direktabnahme zum 5:3 aus Frankfurter Sicht 44 Sekunden vor Ende des Drittels, als Riessersees gut aufgelegter Goalie Ilja Sharipov, der noch zuvor viele Schüsse vereiteln konnte, einen durchaus haltbaren Puck hinter sich trudeln ließ.
Das dritte Drittel startete verhaltener. Frankfurt agierte weiterhin überlegen, ohne jedoch gefährliche Torchancen zu kreieren, der SC Riessersee stand nun defensiv kompakter. Bis zur 31. Minute dauerte es, als die Löwen mit einem 2:1-Konter durch Clarke Breitkreutz zum 6:3 einnetzten. Outscored, outworked, outeverythinged? Frankfurt störte auch in der späten Phase des vermeintlich entschiedenen Spiels früh den Spielaufbau der Gäste und ließ den Gästen so keinen Raum für Chancen. Trotz aller Souveränität der Mannschaft Paul Gardners konnten die Gäste den bisherigen Makel der Löwen offenbaren: das Unterzahlspiel. In der erst zweiten Überzahlsituation des Abends für die Riesserseer verkürzte Garmischs Kapitän Andreas Driendl (57.) zum 6:4, es sollte das letzte Tor des Abends bleiben. Auf die Frage nach einer möglichen Unterzahlschwäche seiner Mannschaft antwortete Löwen-Coach Paul Gardner auf der Pressekonferenz, man arbeite weiter am Penaltykilling und stelle sich dabei wöchentlich auf jeden Gegner individuell ein. Wichtig, denn am Ende könnte das Motto gelten: „Offense wins games. Defense wins championships“.
Maximilian Haas