Löwen Frankfurt auf der Suche nach defensiver KonstanzZwischenfazit zur Länderspielpause
Vergessen machen wollten die Löwen die vergangene Katastrophen-Saison. Ein Blick auf die Tabelle verdeutlicht aber erneut den Abstand zu Spitzenreiter Bietigheim – sieben Punkte bei einem Spiel mehr als die Steelers, welche das Spitzenspiel in Frankfurt jedoch 1:4 verloren. Gründe dafür liegen vor allem in der Defensivarbeit und des zu knappen Kaders. Erst in der Woche vor der Länderspielpause konnten die Löwen erstmals auf mehr als drei Reihen zurückgreifen – und offenbarten dabei in den Spielen gegen Freiburg, Ravensburg sowie vor allem im Heimspiel gegen Bayreuth (vier Gegentore) mit insgesamt zehn Gegentoren eine eher schwache Defensivleistung.
Die Offensiv-Leader wie CJ Stretch und Patrick Jarrett führen den Löwen-Sturm an, mit der Rückkehr Richie Muellers können die Löwen weiter variieren und diesen mit Lukas Laub und Nils Liesegang zu einer schnellen Sturm-Reihe formieren. Mit 55 Toren stehen die Löwen als dritt-torgefährlichstes Team der DEL 2 da. Dringend benötigte vertiefende Optionen haben die Löwen auf Grund der spät beendeten Kooperation mit den Nürnberg Ice Tigers allerdings kaum, aus Straubing spielt Stürmer Stefan Loibl nur, wenn die Tigers spielfrei sind. Verteidiger Maximilian Gläßl, der in den nächsten Jahren den Sprung in die DEL schaffen soll, spielt seine erste Profi-Saison.
Die special teams bewegen sich auf nur vereinzelt auf Niveau wie in der Vorsaison. Im oberen Mittelfeld bewegen sich die Überzahl-Reihen (23% Erfolgsquote), das Unterzahl-Spiel ist das drittschlechteste der DEL 2 (79%), nur die Lausitzer Füchse und Heilbronner Falken sin schlechter. Insgesamt wird hier die Schwäche der Löwen im Defensiv-Verbund signifikant, in welchem die Löwen zu viele Gegentore kassieren. Auch wenn Trainer Paul Gardner eine eher offensive Spielweise bevorzugt, die oft zulasten der Defensive geht, zeigte sich hier, dass den vielen spielstarken Löwen-Verteidigern womöglich ein reiner, für das Aufräumen vor Goalie Brett Jaeger zuständige, stay at home-Verteidiger fehlt.
Ausblickend auf den Rest der Saison gilt es für das Trainer-Team, genau hier anzusetzen, wenn man in den Playoffs weiter kommen möchte als noch in der Vorsaison, in der die Löwen bereits im Viertelfinale durch einen Sweep am späteren DEL 2-Meister Kassel Huskies scheiterten. Auch Derby-Siege benötigt die geschundene Löwen-Seele also wieder nach der Niederlage im Summer Game und dem Viertelfinal-Sweep gegen die Huskies. Möglichkeit sollte vorhanden sein in den restlichen sechs Derbies – wenn die Defensive steht und die Offensive weiterhin trifft.