Lausitzer Füchse siegen zu Hause gegen den EC Bad NauheimNauheim stolpert in Weißwasser

Die Favoritenrolle vor dem Spiel war klar, schließlich kam der Tabellendritte zum Tabellenzwölften. Die Roten Teufel konnten in den letzten fünf Spielen drei Siege einfahren, nur die Spiele gegen die anderen Top-Teams Ravensburg und Frankfurt gingen verloren. Mit Platz drei fast zur Hälfte der Hauptrunde dürften die Nauheimer bequem „on track“ sein.
Bei den Füchsen dagegen hing der Weihnachtssegen dieses Jahr eher etwas schief. Die Erwartungen zu Beginn der Saison waren andere, zumindest wollte man die Pre-Play-offs sicher erreichen. Danach sieht es zumindest im Moment nicht aus. Vor allem die Konstanz war das Problem der Füchse in diesem Jahr. Aus den letzten fünf Spielen gab es lediglich vier Punkte aus zwei mühsamen Overtime-Siegen, einer davon gegen personell dezimierte Landshuter. Zwei deutliche Niederlagen gegen Heilbronn (2:8) und erst am Freitag gegen Ravensburg (1:6) waren hart für die Weißwasseraner Seele.
Beide Mannschaften kamen gut aus der Kabine, gleich in der zweiten Minute gab es das erste Powerplay für die Teufel, die dieses aber nicht ausnutzen konnten. Die Füchse wurden dann aktiver und machten in der zehnten Spielminute, eher aus dem Nichts, das 1:0. Hunter Garlent war der Torschütze, die Vorlagen kamen von Peter Quenneville und Richie Mueller. Also wieder von der erfolgreichen ersten Reihe der Füchse, die gleichzeitig die Achillesferse ist, da auf ihr derzeit auch die Hauptlast ruht. Die erste Überzahl der Füchse in der 16. Minute brachte nichts Zählbares, sodass es mit dem 1:0 in die erste Pause ging.
Nach dem ausgeglichenen ersten Drittel kamen die Füchse sofort gut ins Spiel. Gleich in der 22. Minute musste Jordan Hickmott für die Roten Teufel auf die Strafbank. Knapp 20 Sekunden später fiel das zweite Tor für Weißwasser. Und wieder war Hunter Garlent der Torschütze auf Vorlage von – Überraschung - erneut Peter Quenneville und Richie Mueller. Das gab den Füchsen zunächst Auftrieb, doch auch Bad Nauheim wurde zur Mitte des zweiten Drittels stärker. Nach einem Bandencheck von Clarke Breitkreuz gegen Tobias Wörle gab es in der 30. Minute das nächste Powerplay für die Gäste, doch der erneut starke Füchse-Torhüter Leon Hungerecker ließ nichts zu. Aber auch ein weiteres Powerplay der Füchse zum Ende des zweiten Drittels blieb torlos, so dass es mit der 2:0-Führung der Gastgeber in die zweite Pause ging.
Diese war verdienter als zum Ende des ersten Drittels. Es war aber jedem klar, dass Bad Nauheim noch lange nicht geschlagen war. Nicht umsonst sind die Roten Teufels in dieser Saison eines der Top-Teams der Liga. Das zeigte sich gleich zu Beginn des dritten Abschnitts. Die Nauheimer kamen wie die Feuerwehr aus der Kabine und sicherten sich gleich in der 43. Minute ein weiteres Überzahlspiel, nachdem Kuschel den Nauheimer Mick Köhler zu Boden gebracht hatte. Die zwei Strafminuten überstanden die Füchse schadlos, auch wenn es 30 Sekunden vor Ende des Powerplays bange Augenblicke bei den Füchsen gab. Goalie Hungerecker war mit Jordan Hickmott zusammengestoßen und lag zunächst auf dem Eis, konnte aber doch weiterspielen. Das Spiel wurde schneller mit Chancen auf beiden Seiten. Bad Nauheim legte jetzt deutlich zu. Immer wieder kamen die Teufel vor das Füchse-Tor, aber eben nicht hinein. Die 53. Spielminute war fast vorbei, da gab es das nächste Powerplay für die Gäste begleitet von einer Auszeit, nach der Torhüter Felix Bick draußen blieb. Nauheim drängte nun auf den Anschlusstreffer. Schuss um Schuss ging auf das Weißwasseraner Gehäuse, doch Hungerecker fischte alles raus und blieb der sichere Rückhalt für die Füchse.
In der 56. Minute dann ein starker Angriff der Gastgeber, den Mäkitalo mit dem 3:0 für die Füchse abschloss. Die Vorlagen kamen von Valentin, dem Neuzugang aus Kassel, und Kapitän Breitkreuz. Der kam zunächst von hinten ums Tor. Bick konnte den Puck nicht in den Fanghandschuh bekommen, sodass Mäkitalo auf der anderen Torseite nur noch einschieben musste. Nauheim kämpfte bis zum Schluss, konnte aber kein Tor mehr machen. Am Ende blieb es nach einem unterhaltsamen Spiel beim verdienten 3:0-Sieg für die Lausitzer Füchse. Wichtige drei Punkte für die Gastgeber, die sich damit nach der 1:6-Niederlage vom Freitag in Ravensburg selbst belohnten.
Der Schlüssel zum Sieg war die deutlich verbesserte Defensive der Füchse in Kombination mit einem hervorragenden Torwart Hungerecker. Da die Eislöwen aus Dresden gegen Bayreuth siegten, rutscht Bad Nauheim auf den vierten Platz mit einem Punkt Rückstand auf die Elbstädter. Weißwasser bleibt Zwölfter mit zwei Punkten Rückstand auf Bayreuth in er durch Nachholspiele etwas verschobenen DEL2-Tabelle.
Bleibt die Frage, ob die Füchse in den nächsten Spielen wieder mehr Konstanz reinbringen können. Einen Tag vor Heiligabend geht es für beide Teams weiter: Die Roten Teufel fahren dann zum ESV Kaufbeuren, die Lausitzer Füchse zu den Kassel Huskies.
von Jan Neumeister