Kommentar: Lizenz ja –nein – oder doch nicht – und wenn ja, warum?Dresdner Eislöwen
Die Fans der Dresdner Eislöwen glaubten schlecht zu träumen, als heute Vormittag aus der Kaufbeurer Ecke munter „Dresden wieder ohne Lizenz“ getwittert wurde. Gerade erst konnte man kurz aufatmen, denn die Gesellschafter hatten das Angebot der Stadt Dresden zur Sicherung der Liquidität über vorerst 150.000 Euro angenommen und die Saison schien gerettet. Was aber nun den Aufsichtsrate der ESBG, zu dem im Moment nur noch Birgit Fend und Manuel Hüttl, beide übrigens für den DEB tätig, geritten hat, ein Fax in Umlauf zu schicken, in dem Dresden die Lizenz abgesprochen und die weitere Veröffentlichung des Spielplanes der kommenden Saison zu untersagen, erschließt sich dem verwirrten Betrachter nicht. Dass die Mitglieder des Aufsichtsrates wohl durchaus mit Nutzung eines Telefons vertraut zu sein scheinen, bringt die Kommunikation mit der Presse ans Licht. Warum sie es allerdings nicht schafften, einfach mal ob etwaiger noch bestehender Probleme in Dresden anzurufen oder mit demselben geheimnisvollen technischen Gerät wenigstens den Geschäftsführer der ESBG zu informieren, wird wohl ein Rätsel bleiben. Mit dieser Verfahrensweise schreibt die Provinzposse, die mit der Lizenzverweigerung für den Meister der 2. Bundesliga wegen einer fehlenden Unterschrift begann, ein weiteres nicht so lustiges Kapitel. Auch im Abschnitt Landshut hätte übrigens die Nutzung eines Telefons für schnelle Aufklärung sorgen können.
Mit einem Anruf bei der ESBG hatte man indes sofort Klarheit: „Es besteht ein gültiger Club-Lizenzvertrag “, so Pressesprecher Oliver Mayer. „Dieser ist nicht gekündigt und es gibt auch keinen Auftrag an den Geschäftsführer, dies zu tun.“ Punkt und Ende, Verständigung kann so einfach sein. Somit gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinerlei Anlass, die Lizenz der Eislöwen in Frage zu stellen. Die Dresdner werden also, wenn auch zunächst nur auswärts, in der Saison 2012/2013an den Start gehen und auch der bereits in Umlauf gebrachte Spielplan behält seine Gültigkeit. Ein Fax vom Aufsichtsrat ist übrigens bis jetzt noch nicht in der Landeshauptstadt Sachsens eingetroffen.
So hofft man wieder einmal auf „Ende gut, Alles gut“, um noch einmal oben erwähnten Stückeschreiber ins Spiel zu bringen. Allerdings hat Shakespeare auch „Macbeth“, „Othello“ und „Romeo und Julia“ geschrieben…