Kim Staal entscheidet Eishockeywerbung für StarbullsRosenheim – Dresden 4:2

Lesedauer: ca. 3 Minuten

Die Eislöwen starteten präsenter, „sehr aggressiv und mit starkem Körperspiel“, wie Starbulls-Trainer Franz Steer anschließend beschrieb, in die Auseinandersetzung auf fremdem Terrain. Umso überraschender kam die Führung der Gastgeber quasi aus dem Nichts: Nach eigentlich bereits geklärter Situation fand ein Rückhand-Pass oder -Schussversuch aus zentraler Position im Dresdner Verteidigungsdrittel den Weg Richtung Tor, wurde dort offenbar noch von Robin Hanselko abgelenkt, der sich im Zweikampf mit einem Verteidiger befand, und die Scheibe rutschte dem ansonsten herausragenden Keeper Kevin Nastiuk durch die Schoner ins Gehäuse der Sachsen. "Wir sind unglücklich in Rückstand geraten und haben gut reagiert", analysierte Eislöwen-Dompteur Thomas Popiesch nach dem Spiel. Tatsächlich hielt die Rosenheimer Führung nur 15 Sekunden, bis André Mücke einen Schuss vom rechten Bullypunkt an Schlussmann Pasi Häkkinen vorbei ins Tor hämmerte.

In der Folge unterbrachen einige Strafzeiten den Spielfluss beider Teams, wobei die Partie hart, aber fair, ohne Nickeligkeiten geführt wurde und Hauptschiedsrichter Ralph Bidoul schnell den Rahmen für die immer temporeicher und hochklassiger werdende Auseinandersetzung vorgab. Allerdings vermochten die Inn-Städter aus ihren Überzahl-Möglichkeiten zunächst kein Kapital zu schlagen. Selbst eine fast eineinhalbminütige 5:3-Situation führte zwar zu Chancen, nicht aber zu Toren. Die größte vergab Tyler Mc Neely, der eine Direktabnahme aus halbrechter Position zwischen Nastiuk und langem Pfosten hindurch am leeren Tor vorbei setzte. „Wir haben insgesamt zu viele Chancen liegen lassen; das rächt sich normalerweise in einem solch engen Spiel“, gestand Steer seine aufgekommenen Bedenken. Besser machten es die Elbstädter: So gelang Bruce Becker die Gästeführung nach einem Schuss von Thomas Supis von der blauen Linie, den Häkkinen nach vorne abprallen ließ, in eigener Überzahl.

Spätestens ab dem zweiten Spielabschnitt begann eine Werbeveranstaltung für den Eishockeysport: das Spiel wogte unaufhörlich in Höchsttempo von einer zur anderen Seite, mehr und mehr wurde um jeden Puck gefightet. Nur noch drei Hinausstellungen unterbrachen den Spielfluss, und die Torchancen waren zuviel an der Zahl, um eine gerechte Auswahl davon schildern zu können. Dresden spielte taktisch geschickt und variantenreich. Die Oberbayern entwickelten immer mehr Wucht und direkten Zug zum Nastiuk-Gehäuse. Beispielhaft dafür war Robin Weihagers Ausgleichstreffer nach nur vier Sekunden von Dresdens letzter Strafzeit: Nach Bullygewinn tankte er sich durch Freund und Feind und schloss mit einem Hammer aus dem Handgelenk in den Fanghandwinkel ab.

Das Schlussdrittel erlebte kaum noch eine Unterbrechung. Lediglich das Verschieben des Gästetores nach einem Tempoangriff wurde als Absicht gewertet und deshalb mit einem Penaltyschuss geahndet, den Kim Staal nach langem Zögern durch einen Vorhandschlenzer über den liegenden Nastiuk hinweg zur Rosenheimer Führung versenkte. Und der Däne war es auch, der fünf Sekunden vor Schluss einen Steilpass von Shawn Weller zwischen zwei Verteidigern auf der blauen Angriffslinie annahm und allein aufs längst von Nastiuk zugunsten eines sechsten Feldspielers verwaiste Eislöwen-Tor zulaufen und zur endgültigen Entscheidung versenken konnte.

„Wir haben ein sehr gutes Play-off-Spiel gesehen, mit Spielern, die sich bedingungslos in die Schüsse warfen und fair um jeden Zentimeter fighteten“, fasste Steer das Geschehen rückblickend zusammen. Popiesch haderte ein wenig über „zu viele Puckverluste im eigenen Drittel“ und „im letzten Spieldrittel nicht konsequent genug zum Tor Druck ausgeübt“ zu haben. Die Starbulls führen nach ihrem erst zweiten Saisonerfolg gegen die Sachsen nun mit 2:1 Siegen in der Serie. Am Dienstag folgt die vierte Begegnung in der Elb-Metropole.

Tore: 1:0 (7.) Hanselko (Müller, Weihager), 1:1 (7.) Mücke (Slavetinsky), 1:2 (17.) Becker (Supis, Schlenker) 5-4, 2:2 (35.) Weihager (Strakhov) 5-4, 3:2 (52.) Staal Penalty, 4:2 (60.) Staal (Weller, Renner) 5-6 ENG

Strafen: Rosenheim 8 + 10 Gottwald, Dresden 14
HSR: Bidoul; LSR: Büse, Velkoski
Zuschauer: 2.811


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Eisbären Regensburg Regensburg
2 : 1
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EV Landshut Landshut
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Krefeld Pinguine Krefeld
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EC Bad Nauheim Bad Nauheim
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