Kassel verliert gegen Landshut - Favorit am Freitag unter Zugzwang

Die Kassel Huskies mussten am
Dienstagabend die zweite Heimniederlage der Saison hinnehmen – und das
ausgerechnet im ersten Spiel der Finalserie gegen die Landshut Cannibals. Mit
einem ungücklichen 0:1 (0:0; 0:1; 0:0) mussten sich die Nordhessen den Gästen
aus Niederbayern geschlagen geben.
„Über sechzig Minuten waren wir klar die
bessere Mannschaft“, urteilte Huskies-Coach Stéphane Richer nach der Partie.
Aber der Kanadier wusste auch: „Wer keine Tore schießt hat keine Chance zu
gewinnen.“ Dabei versuchten die Huskies nach einem vorsichtigen Abtasten beider
Teams ab Mitte des ersten Drittels einiges, um in Führung zu gehen. Allein die
Scheibe wollte weder bei Macri, Palmer und McNeil, noch bei Saggau und Boisvert
den Weg ins Tor finden.
Auch im zweiten Abschnitt hatten die
Kasseler deutliche Vorteile am Spiel, auch, weil Rousson bei einem abgefälschten
Schlagschuss von Bronilla und bei einer riesigen Chance von Kratoska glänzend
parierte. Ausgerechnet, als man mit einem Mann mehr auf dem Eis zur Führung
ansetzen wollte, funkte aber Andreas Geipel dazwischen. Nach einem
Scheibenverlust der Huskies, spielt Oswald Geipel mustergültig an und der hat
keine Probleme die Scheibe nach einem Alleingang hinter dem machtlosen Boris
Rousson zu versenken. 0:1 in der 26. Minute, die Huskies mussten reagieren. Das
taten sie nur leider mit fehlender Konsequenz und so blieb es bei dem
Rückstand.
Auch im letzten Drittel starteten die
Schlittenhunde ansehnlich. In Überzahl waren es zwei Mal Bannister, sowie
Klinge, die den starken Cinibulk prüften – ohne Erfolg. Und auch, wenn die
Gastgeber am Ende noch mal ein wahres Feuerwerk an Schüssen abbrannten, nun auch
tatsächlich entschlossen wirkten, war nichts mehr drin für den Favoriten. Es
hätte jederzeit ein Treffer fallen können, doch Play-Off-Topscorer McNeil vergab
gleich mehrere aussichtreiche Chancen, genau wie Palmer, Klinge und
Bannister.
Am Ende bleibt den Huskies, dass die
Serie erst mit drei Siegen beendet ist. Der Heimvorteil ist dahin, doch haben
die Kasseler in den Play-Offs gerade in den wichtigen Spielen ihre
Auswärtsstärke zeigen können. Ein wenig mehr Kreativität würde dem Spiel der
Huskies dabei kaum schaden, gerade, weil die Cannibals offenbar optimal auf die
Stärken und Schwachen ihrer Konkurrenten eingestellt sind. Mit konzentrierter
Arbeit und Ruhe im Umfeld sollte aber auch die Hürde dieses Rückstandes für die
Huskies zu meistern sein.
Stimmen zum Spiel
Andreas Brockmann, Trainer Landshut
Cannibals:
„Wir sind wirklich sehr glücklich über
den Ausgang des Spiels. Wir sind nicht als Zuschauer im Finale, sondern wollen
etwas erreichen. Im ersten Drittel haben wir sehr gut angefangen, gerade bei
fünf gegen fünf haben wir sehr gut gespielt. Wir wussten, dass Kassel im zweiten
Drittel noch härter kommen würde, da mussten wir einige Strafzeiten nehmen. Dass
dann in Unterzahl das Tor zustande kam, war natürlich sehr glücklich, aber auch
sehr gut gespielt. Die Kasseler haben dann ein bisschen ungeduldig gespielt und
wir konnten das Ergebnis durch gute Arbeit in der Verteidigung halten. Cinibulk
hat heute überragend gespielt, besser kann man gar nicht halten. Wir haben aber
erst ein Spiel gewonnen; das ist erst ein Schritt in der
Best-of-Five-Serie.“
Stéphane Richer, Trainer Kassel
Huskies:
„Wer kein Tor schießt hat auch keine
Chance zu gewinnen. Ich habe schon vor der Serie gesagt, dass es eine harte
Serie wird. Hier spielt der Erste gegen den Zweiten. Landshut ist eine sehr gute
und intelligente Mannschaft, sie stehen sehr kompakt in der Defensive und machen
uns das Leben vor dem Tor schwer. Wir hatten genug Chancen das Spiel zu
gewinnen, im letzten Drittel haben wir zwanzig Mal auf’s Tor geschossen. Aber
unsere Chancenverwertung muss besser werden. Cinibulk war heute der beste
Spieler der Landshuter. Es ist aber noch nichts passiert. Es steht 1:0, Landshut
hat jetzt den Heimvorteil, also müssen wir nach Landshut fahren und versuchen zu
gewinnen.“
Leona Malorny