Kassel ohne Probleme gegen Schwenningen
Die Kassel Huskies sind
eines Favoriten würdig in die Halbfinalserie der 2. Bundesliga gestartet. Im
ersten Spiel gegen die Schwenninger Wild Wings ließ der souveräne Hauptrundenerste
nichts anbrennen und sicherte sich mit einem 4:1 (2:0; 0:0; 2:1) den ersten
Sieg in der Serie. Im Gegensatz zur kampfbetonten Serie gegen den ETC
Crimmitschau, sah die Partie aber nur selten nach einem wahren Play-Off-Spiel aus,
da den Wild Wings nach den sieben Spielen gegen Riessersee der Kräfteverschleiß
durchaus anzumerken war.
Von der ersten Minute an
bestimmten die Schlittenhunde das Spielgeschehen, spielten druckvoll und
engagiert. Die erste große Chance hatte allerdings Junker auf Seiten der Schwenninger,
konnte aber nicht verwerten, weil Boris Rousson glänzend hielt. Während die
Wild Wings schnell müde und unkonzentriert wirkten, waren die Huskies hellwach.
Allen voran Shawn McNeil (Foto): Als sich in Kasseler Überzahl plötzlich alle
Schwenninger an der Bande versammeln, vergibt Klinge frei vor Haas stehend noch
den ersten Schuss, doch dann ist Kassels Torjäger Nummer eins zur Stelle und
versenkt zu 1:0. Und die Kasseler erspielten sich weitere gute Chancen durch
Bannister, Boisvert und Klinge. In der 17. Minute war es dann aber wieder Shawn
McNeil der urplötzlich ein Zuspiel eines Schwenningers für einen mächtigen
Schuss in die Maschen nutzte. 2:0 zur ersten Pause – ganz nach dem Geschmack
der 5001 Fans in der Kasseler Eissporthalle.
Obwohl Kassel im zweiten
Drittel einen Gang zurückschalteten und die Wild Wings so zu einigen guten
Einschussmöglichkeiten durch Frosch, Dylla und Deniset kamen, wurden die Gäste
aus dem Schwarzwald nie wirklich gefährlich. Sie zeigten schlichtweg zu wenig
Biss, Einsatz und Wille, um die Partie noch zu drehen.
Im letzten Abschnitt
hatten sich die Huskies wohl noch einmal etwas vorgenommen. Knapp 45 Minuten
sind gespielt, da ist es wieder McNeil, der Haas überwindet. Wieder in Überzahl,
aber diesmal mit einem Schuss von der blauen Linie, der direkt unter dem
Gestänge einschlägt. Von den Gästen kam fortan immer weniger Gegenwehr und so
konnte Klinge nach einem Abwehrfehler sogar das 4:0 markieren (53.). Über den
Treffer zum 4:1 von Martin Heider in der 58. Minute, bei dem Rousson die Sicht
versperrt war, konnten sich die Wild Wings dann auch nicht mehr so richtig
freuen.
Dem Favoriten aus Kassel scheinen
die Schwenninger Wild Wings um einiges besser zu liegen, als noch der ETC
Crimmitschau. Abzuwarten bleibt nun aber noch, ob der SERC am Sonntag im
Bauchenbergstadion genauso lethargisch eine Niederlage akzeptieren wird.
Stimmen zum Spiel:
Greg Pruden, Trainer
Schwenninger Wild Wings:
„Kassel hat heute Abend
sehr gut gespielt. Gerade am Anfang haben sie uns sehr unter Druck gesetzt und
uns keinen Raum und keine Zeit gelassen. Dadurch haben wir in den ersten
zwanzig Minuten überhaupt keinen Rhythmus gefunden. Im Verlauf der Partie haben
wir dann besser ins Spiel gefunden. Wir waren ein bisschen müde von der letzten
Serie, aber das darf keine Ausrede oder Entschuldigung sein.“
Stéphane Richer, Trainer
Kassel Huskies:
„Wir wollten gut in die
Serie starten und von Anfang an viel Druck machen. Das erste Drittel war sehr
gut. Im zweiten sind wir ein bisschen von unserem Plan abgekommen, haben die
Kleinigkeiten nicht mehr so gut gemacht und ein bisschen zu kompliziert
gespielt. Dadurch ist Schwenningen zu einigen Torchancen gekommen. Im letzten
Drittel sind wir dann wieder gut zum Tor gegangen. Beim zweiten und vierten Tor
hatten wir das Glück ein bisschen auf unserer Seite. Ich gehe davon aus, dass
diese Serie durch Fehler entschieden werden wird. Hier spielen zwei
Top-Mannschaften: Schwenningen ist technisch sehr gefährlich. Am Sonntag in
Schwenningen müssen wir ein sehr gutes Auswärtsspiel machen, denn sie werden
alles versuchen und alles geben.“
Leona Malorny - Foto by City-Press