Kassel Huskies stehen wieder auf Platz eins6:3-Sieg gegen den ESV Kaufbeuren
Die Kassel Huskies stehen wieder an der Spitze der DEL2. (Foto: dpa/picture alliance)Auf Kasseler Seite fielen mit Kapitän Alexander Heinrich und Ben Duffy, dem frisch gewählten DEL2-Spieler Monat Januar und Huskies-Topscorer, wichtige Spieler aus; auf Kaufbeurer Seite der gesperrte Denis Pfaffengut sowie die Verletzten Alex Thiel, Philipp de Paly und Stefan Vajs. Neu im Kader auf Kaufbeurer Seite war der frisch von DEL-Club Schwenningen verpflichtete Ilja Sharipov.
Auf Kasseler Seite kehrten der polnische Nationalspieler Noureddine Bettahar nach der Olympia-Qualifikation und Michi Christ nach überstandener Verletzungspause zurück. Der bis Saisonende verpflichtete Maximilian Adam komplettierte den Kader der Schlittenhunde. Bei den Huskies fiel zudem kurzfristig Stefan Tramm aus.
Kassel hatte von Beginn an einen guten Zug zum Tor, die erste Chance des Spiels durch Alexander Karachun, die jedoch knapp rechts vorbeischoss. In der fünften Minute dann hatten die Kasseler Fans den ersten Jubelschrei auf den Lippen. Die Huskies spielten die Scheibe scharf vors Tor; durch Freund und Feind landete die Scheibe hinter Ilja Sharipov, abgefälscht durch einen ESVK Spieler. Die Huskies im Anschluss mit Chancen im Minutentakt: Klöpper, Shevyrin, Moser und Kirsch scheiteten am gut aufgelegten Sharipov. In der neunten Minute jedoch war auch Sharipov machtlos: Cory Trivino fing einen Aufbaupass des ESVK ab und versenkte den Puck eiskalt links unten.
Der ESVK im Anschluss mit einigen hochkarätigen Chancen, Leon Hungerecker konnte diese jedoch entschärfen, wirkte in seinen Aktionen jedoch nicht immer sicher und ließ viel abprallen – im Gegenzug nach einigen Chancen der Huskies Justin Kirsch aus spitzem Winkel mit dem 3:0 nach Vorlage von Austin Caroll. Das kommende Überzahlspiel des ESVK mit einigen Chancen durch Sami Blomqvist konnte Hungerecker entschärfen. Im Gegenzug traf Spencer Humphries im Powerplay nur den Pfosten. Oder war die Scheibe doch im Tor? Einen Videobeweis (Übertorkamera defekt) wurde durch die Referees nicht angefordert, manch Fan war sich eines Tores sicher.
Dann wurde es kurios in der Kasseler Eissporthalle: Einen tiefkommenden Puck will Hungerecker ins Angriffsdrittel des ESVK klären, trifft aber Laaksonens Visier und von da trudelt die Scheibe ins Tor zum 3:1. Die Zuschauer waren sich einig: Sowas sieht man selten.
Wie so oft in dieser Saison, kamen die Huskies ins Straucheln; klarste Chance durch Karachun und Walters wurden nicht genutzt, im Gegenzug treffen Max Lukss flach zum 3:2 sowie Valentin Geschmeißner durch einen Entlastungsangriff zum 3:3-Ausgleich – verkehrte Welt in der Kasseler Eissporthalle, werden sich die Fans gedacht haben. „Wir haben ein gutes erstes Drittel gespielt, sind mit viel Tempo aus der Kabine gekommen und haben das Spiel einfach gehalten und genau das haben wir im 2. Drittel vernachlässigt; das einfache Spiel und haben so den Gegner wieder ins Spiel gebracht“, resümiert auch Verteidiger Marco Müller nach dem Spiel.
Die Fans spürten, dass die Mannschaft Unterstützung brauchte. Die Stimmung stieg und die Huskies kreierten Chancen im Minutentakt, Zählbares kam im zweiten Drittel jedoch nicht mehr zustande. „Man ist natürlich gerne Erster, natürlich ist man der Gejagte und die Gegner wollen den Ersten jagen. Wir haben zu viele Phasen im Spiel, in denen wir den Gegner zurück ins Spiel kommen lassen“ – und so auch dieses Mal. Doch es waren die Huskies, die der eigens vergebenen Führung nun trotzten. „Wir sind ein richtig eingeschworener Haufen, ich denke, jeder spielt für jeden hier und das macht es im Schlussdrittel aus“, so Müller.
Das dritte Drittel startete furios: Nach tollem Zuspiel von Maxi Adam und Mario Scalzo vollendete Corey Trivino in den rechten Torwinkel von der Mittelpostion. Die folgende doppelte Unterzahl (Maxi Adam für 2+2 Strafminuten für Hohen Stock auf der Strafbank) überstehen die Huskies schadlos, Nathan Burns zog jedoch die nächste Strafe und Kassel spielt 3:5-Unterzahl.
Als Kassel gut stand, der ESVK keine zwingenden Chancen herausspielen konnte und der ESVK sich die Zähne ausbiss, passierte Kurioses: Huskies-Center Corey Trivino ahnte einen Pass eines ESVK-Verteidigers in Höhe der blauen Linie, fing diesen ab, legte quer auf Ryan Moser, der in doppelter Unterzahl zum 5:3 einschoss und damit die Vorentscheidung brachte. Tor in doppelter Unterzahl; die Eishalle stand Kopf. Das Tor zum 6:3 durch Derek Dingers erstes Saisontor bildete den Abschluss eines gelungenen Eishockeyabends.
Durch die 2:4-Niederlage der Wölfe Freiburg gegen die Löwen Frankfurt klettern die Huskies wieder auf den ersten Tabellenplatz. „Wir wollen Erster bleiben und wollen jedes Spiel auf Sieg spielen, das ist unser Anspruch! Wir sind jetzt fokussiert auf die Play-offs“, schickt Müller die Kampfansage an die Konkurrenz hinter die Huskies. Spannung ist geboten im Kampf um die Tabellenspitze der DEL2.
Nils Schellenberg