Kassel Huskies siegen im Derby gegen die Löwen FrankfurtAuch der Nachbar kann den Spitzenreiter zu Hause nicht stoppen

Lois Spitzner setzte den Schlusspunkt beim Kassler Sieg in Landshut. (Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Germann/ Eibner-Pressefoto)Lois Spitzner setzte den Schlusspunkt beim Kassler Sieg in Landshut. (Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Germann/ Eibner-Pressefoto)
Lesedauer: ca. 2 Minuten

Schon das erste Drittel bot alles, was ein Hessenderby ausmacht: Schnelles Eishockey, Emotionen, harte Checks. Von Beginn an waren beide Teams hellwach. Brett Camerons flacher Schuss war kein Problem für Bastian Kucis (1. Minute). Auch Phil Cornets Chance mit der Rückhand fand zunächst nicht den Weg ins Tor. Als Joel Keussen wenige Momente später aber im Slot frei vor Kucis auftauchte, war der Löwen-Goalie geschlagen. Keussen spielte Kucis in Stürmermanier gekonnt aus und konnte problemlos zum 1:0 einschieben. Brenzlich wurde es in der dritten Minute, als Jerry Kuhn einen Aufbaupass direkt auf den Schläger eines Frankfurter Verteidigers spielte, dessen Schuss aufs leere Tor wurde aber noch durch die Kasseler Defensive abgefangen.

Das Spiel nahm zunehmend an Fahrt auf. Frankfurt kam in der Folge zu Chancen, zwingend genug waren diese allesamt aber nicht. Das Spiel neutralisierte sich in der Folge, die Huskies kamen zu guten Chancen: Rutkowski, Olsen, der knapp verzog, Marc Schmidtpeters Schuss aus spitzem Winkel segelte knapp vorbei. Die Huskies aber hatten auch Glück, als Mitchell in der 10. Minute steil vors Tor spielte und Dimitriev knapp verpasste. Mit zunehmender Spieldauer nahm die Intensität zu, Checks wurden auf beiden Seiten zu Ende gefahren – fair. Typisches Derby-Eishockey, wie es die Fans lieben, die Halle würde kochen. Weil die Huskies im ersten Powerplay nach einer guten Doppelchance von Olsen nicht mehr auf die Anzeigetafel kamen, gingen die Teams beim Spielstand von 1:0 in die Pause.

Im zweiten Drittel knüpften beide Teams da an, wo sie im ersten aufgehört hatten. Frankfurt hatte in Person von Collberg bei einem Konter die erste Chance, Kuhn parierte. Neuzugang Kerbashian und Proft scheiterten noch am gut aufgelegten Jerry Kuhn, Max Faber mit Auge konnte im ersten Powerplay der Löwen den Kasseler Zerberus per Schlenzer überwinden. Die Nordhessen machten das bis dahin gut, ließen den Südhessen wenig Platz ihr Spiel in Überzahl entfalten zu können.

Die große Schwäche der Huskies in dieser Saison sollte auch am Donnerstagabend deutlich werden: Im zweiten Powerplay kamen die Nordhessen kaum zu zwingenden Chancen, zu gut standen die Mannen von Franz David Fritzmeier. In der Folge hatten die Frankfurter ihre beste Phase: MacAuley, Collberg und Carter Proft scheiterten jedoch am besten Goalie der DEL2. Wie es besser ging, zeigten die Huskies im direkten Anschluss. Als Kassel im folgenden Powerplay Keussen an der blauen Linie freispielen konnte, nahm sich der Verteidiger ein Herz und jagte den Puck zu seinem zweiten Treffer ins Netz zum Spielstand von 2:1 (38. Minute). Weil auch Collbergs Schuss und Kerbashians Lattentreffer die Linie nicht überqueren konnten, blieb es beim knappen 2:1 nach dem zweiten Drittel.

Wie schon im ersten Drittel legten die Huskies auch im Schlussabschnitt los wie die Feuerwehr: Weniger als eine Minute war gespielt, als Goalgetter Cornet am langen Pfosten goldrichtig stand und den guten Pass von Ryan Olsen verwerten konnte (41. Minute). Weil Cornet bei einem Konter gefoult wurde, erhielten die Schlittenhunde einen Penalty, die Chance zur Vorentscheidung. Da Kucis stark gegen Cornet hielt blieb es weiterhin spannend. Und weil die Huskies in der Folge zu viele Strafen nahmen, machten sie sich das Leben selbst schwer: Fritzmeier nahm Kucis 3:30 Minuten vor Ende vom Eis, Frankfurt zwischenzeitlich sogar für 36 Sekunden mit 6-gegen-3, aber die Huskies blockten die Schüsse und hatten mit Kuhn einen Keeper, der die Nerven behielt und dem Spitzenreiter den Sieg sicherte. Lois Spitzner sicherte den Derbysieg mit seinem Tor zum 4:1 bei doppelter Unterzahl kurz vor Schluss.


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