Kassel Huskies müssen Platz eins abgebenEC Bad Nauheim gewinnt das Derby im Penaltyschießen
Felix Bick (r.) hatte mit seinem Shutout entscheidenden Anteil am Sieg des EC Bad Nauheim gegen Ravensburg. (Foto: dpa/picture alliance)
Kassel musste auf die Verletzten Michael Christ, Marco Müller und Kapitän Alexander Heinrich sowie Noureddine Bettahar, der bei der polnischen Nationalmannschaft im Einsatz ist, verzichten, Richie Müller und Nathan Burns hingegen kehrten in den Kader zurück.
Auf Bad Nauheimer Seite fehlten Tyler Fiddler und Aaron Reinig, die Verletzten Cody Sylvester und Zach Hammill waren dagegen wieder dabei.
Gleich zu Beginn übte Kassel viel Druck aus: In der sechsten Spielminute konnten die Huskies trotz einiger guter Chancen kein Tor erzielen, Nauheim nutzte einen 3:2-Konter aus dem Nichts – das 0:1 in der 13. Minute durch André Bires. Nach einem schönen Zuspiel im folgenden Powerplay nahm Justin Kirsch Maß und erzielte in der 14. Spielminute das Tor zum 1:1-Ausgleich. Das erste Drittel ging spielerisch klar an Kassel, auch wenn viele klare Chancen nicht genutzt wurden. Gute Ansätze waren durchaus zu erkennen.
Das zweite Drittel startete gleich turbulent mit einer 2:1-Situation für Nauheim in der zweiten Spielminute, Jerry Kuhn parierte den Schuss jedoch. In der 16. Spielminute musste auf Nauheimer Seite Huba Sekesi für 2+2+2+10 Minuten wegen eines Checks gegen Kopf und Nacken und unnötige Härte auf der Strafbank Platz nehmen, auf Kasseler Seite musste Mario Scalzo für 2+2 Minuten für unnötige Härte, der die Aktion von Sekesi direkt „rächte“, vom Eis. Die folgende zweiminütige Überzahl konnte Kassel nicht in einen Torerfolg ummünzen. Der Rest des zweiten Drittels verlief ausgeglichen mit Torchancen auf beiden Seiten.
Im letzten Drittel schossen die Roten Teufel in der 43. Spielminute durch Mike Card bei 5:4-Überzahl den 2:1-Führungstreffer für die Kurstädter. Die Chancen auf Kasseler Seite entschärfte Felix Bick souverän. Nach der dritten Strafe gegen Kassel im letzten Spielabschnitt konnte Jerry Kuhn einige Großchancen vereiteln und schürte so noch die Hoffnung auf den Ausgleich. Das Momentum war klar auf Nauheimer Seite. Kassel stürmte an, jedoch nicht zwingend genug, denn Bad Nauheim verteidigte clever. Kassel setzte in der letzten Spielminute alles auf eine Karte und nahm Jerry Kuhn vom Eis und schoss mit einem Mann mehr in Person von Austin Caroll den Ausgleichstreffer 33 Sekunden vor Spielende. So ging es doch noch einmal in die Verlängerung, in der jedoch kein Team ein Tor erzielen konnte. Es folgte Penaltyschießen; in der erst der dritte Torschütze der Roten Teufel André Bires die Entscheidung brachte. Somit gewannen die Roten Teufel 3:2 nach Penaltyschießen vor 4129 Zuschauern in der Kasseler Eissporthalle. Kassel verliert den ersten Platz in der Tabelle an die Wölfe Freiburg, die ihr Spiel gegen Kaufbeuren gewinnen konnten und nun einen Punkt mehr zu verzeichnen haben als die Nordhessen. Bad Nauheim bleibt weiterhin auf dem sechsten Tabellenplatz.
Nils Schellenberg