Kassel Huskies bezwingen die Eispiraten CrimmitschauDie Siegesserie geht weiter
Denis Shevyrin hatte mit drei Toren entscheidenden Anteil am Kassler Erfolg gegen Crimmitschau. (Foto: dpa/picture alliance)Man merkte den Huskies von Anfang an an, dass sie das Spiel unbedingt gewinnen wollten. Sie legten los wie die Feuerwehr und ließen den Pleißestädtern kaum Luft zum Atmen. Weil Lukas Vantuch nach nur elf Sekunden wegen Spielverzögerung auf die Strafbank musste, kamen die Huskies zum ersten Powerplay - dem Sorgenkind der Schlittenhunde. Doch an diesem Eishockeyabend ließ sich das gut ansehen, Denker und Lenker Troy Rutkowski schlenzte in bekannter Manier die Scheibe auf das von Michael Bitzer gehütete Tor und Ryan Olsen stand goldrichtig, um dem Puck die entscheidende Richtungsänderung zu geben. Dem 1:0 in der zweiten Spielminute folgten zahlreiche Chancen des Tabellenführers - Keussen, Müller und Saponari verfehlten mit ihren Chance noch das Ziel. Als sich Denis Shevyrin ein Herz nahm, vom rechten Bullykreis vor das Tor zog und nicht angegriffen wurde, konnte auch Bitzer dem Flachschuss vom Kasseler Verteidiger nichts entgegensetzen und es stand 2:0 nach sechs gespielten Minuten.
Mit der ersten Strafe nahmen die Huskies selbst etwas Tempo aus dem Spiel, Crimmitschau wusste mit der numerischen Überzahl allerdings wenig anzufangen - Mario Scalzos und Pohls Schüsse waren sichere Beute für Jerry Kuhn. Als die Huskies konterten und auf Bitzer zuliefen, spielten sie erst wenig clever, die Sachsen konnten die Chance zunächst entschärfen. Doch irgendwie fand der Puck in der zwölften Minute den Weg zum 3:0 ins Tor. Weil Denis Shevyrin zuletzt an der Scheibe war, wurde der Treffer dem Kasseler Kapitän zugesprochen.
Crimmitschau kam glücklich zum Anschlusstreffer - ein tief gespielter Puck im zweiten Powerplay der Mannen von Mario Richer sprang durch eine Unebenheit der Bande hinter Kuhn unglücklich vor das Tor der Huskies, Patrick Pohl konnte unbedrängt zum 3:1 in der 15. Minute verkürzen. Weil nicht mehr passierte gingen die Teams mit diesem Spielstand in die erste Pause.
Crimmitschau startete mit mächtig Wut ins zweite Drittel und kam zu zahlreichen Chancen - auch weil die Kasseler etwas ihre Linie verloren und die Zielstrebigkeit des ersten Abschnitts vermissen ließen. Das machte nichts, Kuhn rettete mehrfach großartig. Die Hausherren vergaben ihre wenigen guten Chancen zunächst kläglich – Brett Cameron, der aus dem rechten Halbfeld an Bitzers Stockhand scheiterte, oder Cornet, der seinen Meister in Bitzer fand, der im Liegen den Schuss vom Kanadier hielt. Weil die Sachsen dem Kasseler Kapitän Denis Shevyrin erneut zu viel Platz ließen, konnte er ähnlich seinem ersten Tor aus dem rechten Halbfeld energisch zum Tor ziehen und Bitzer mit seinem dritten Treffer zum 4:1 in der 33. Minute überwinden. Weil die Eispiraten auch in der 38. Minute den Kasselern viel zu viel Platz ließen, hatten die Mannen von Tim Kehler keine Mühe eine 4-auf-1-Situation in das fünfte Tor umzumünzen. Gegen Goalgetter Cornets Nachschuss, gleichbedeutend mit seinem 20. Saisontreffer, war Bitzer machtlos, hatte er erst noch sensationell gegen Lukas Laub gerettet. Dass sich die Sachsen noch nicht aufgaben, zeigten sie im folgenden Angriff, als Neuzugang Vigneault Lukas Vantuch am langen Pfosten zum 5:2 nur 25 Sekunden nach dem Treffer der Nordhessen bediente.
Den Schwung des Anschlusstors konnten die Gäste nur zu Beginn des Drittels aufs Eis bringen - auf die Anzeigetafel kamen die Eispiraten zunächst nicht, weil Kuhn gegen Patrick Pohl gut reagierte, Hudsons Distanzschuss im Powerplay nicht präzise genug war, die Huskies die Führung im Stile eines Tabellenführers souverän herunterspielten, etwas Tempo aus dem Spiel nahmen und clever verteidigten. Bei einem Angriff acht Minuten vor Schluss, den Kuhn nur prallen lassen konnte, fand die Kasseler Defensive keinen Zugriff und Timo Gams konnte das dritte Tor für die Eispiraten erzielen. Die Huskies aber wussten es zu verhindern, dass die Mannen von Mario Richer den 5:4-Anschlusstreffer erzielen konnten. Spannend wurde es nochmal, als Ryan Olsen in der 54. Minute für zwei Minuten auf die Strafbank wanderte: Crimmitschau aber konnte keine zwingenden Chancen im Powerplay kreieren, auch nicht im Anschluss als Andryukhov für den sechsten Feldspieler vom Eis ging. Als die Schlittenhunde sich befreien konnten, hatte Clarke Breitkreuz keine Mühe 16 Sekunden vor dem Ende den Puck zum 6:3 im leeren Tor unterzubringen.