Kassel gewinnt auch letztes Hauptrundenheimspiel

Auch im letzten
Hauptrundenheimspiel der Saison ließen die Kassel Huskies sich den Sieg nicht
entgehen. Der Spitzenreiter besiegte in der für beide Teams bedeutungslosen Partie
den EHC München mit 4:3 (1:1; 2:2; 1:0).
Die Gastgeber taten sich
ohne den gesperrten Palmer und die krankheitsbedingt fehlenden Boisvert und
Kraft jedoch schwer mit den inzwischen in der Sommerpause verweilenden
Münchnern, wollten die sich doch nicht so einfach geschlagen geben. In der siebten
Minute war es aber Macri, der von der blauen Linie einfach mal draufhielt und
dessen Schuss McNeil zur 1:0-Führung in die Maschen ablenkte. Die Freude über
den Führungstreffer währte allerdings nur magere 49 Sekunden. Da nämlich
tauchte plötzlich Jade Galbraith vor Marek Mastic auf, der gestern ungewohnt
nervös wirkte und schon stand es 1:1.
Bis ins zweite Drittel
fanden die Huskies erstmal kein Mittel, um gegen die Gäste aus München
anzukommen. Und auch als Rustyn Dolyny in der 22. Minute nach einem klaren
Faustschlag gegen McNeil duschen gehen musste und Kassel fünf Minuten in
Überzahl spielte, kamen die Schlittenhunde nicht zum Zug. Im Gegenteil: Mit
einem Mann weniger auf dem Eis entwischte erneut Jade Galbraith der Kasseler
Abwehr, Mastic ging zu früh runter und Galbraith hatte keine Probleme die
Führung für den EHC zu markieren. Zur Hälfte der Spielzeit wechselten beide
Teams ihre Torhüter, für Vollmer kam auf Münchener Seite Wild, für Mastic ging
Elwing in den Kasten der Huskies. Der konnte dann gleich zwei Schüsse von Chris
Bahen mit der Fanghand wegfischen, musste sich aber in der 33. Minute in
Unterzahl gegen Barz geschlagen geben. Einen Zwei-Tore-Rückstand wollte sich der
Tabellenführer dann aber wohl doch nicht gefallen lassen und reagierte prompt:
Ganze 45 Sekunden nach dem 1:3 drosch Bannister die Scheibe durch Freund und
Feind zum Anschlusstreffer an Wild vorbei. Schließlich gelang Pellegrims eine
Minute vor der zweiten Pause und bei doppelter Überzahl mit einem ebenso
mächtigen Schuss der 3:3-Ausgleich.
Im Schlussabschnitt
gelang den Huskies dann schnell der erneute Führungstreffer: Bannister bringt
die Scheibe elegant vors Tor, kreuzt dabei Plachtas Laufweg und der Stürmer
braucht nur noch einzuschieben. 4:3 für die Huskies – der 25. Sieg im 26.
Heimspiel, eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Knapp fünf Minuten vor
Schluss rief eine Entscheidung von Schiedsrichter Neubert noch einmal den Unmut
der Kasseler hervor: Glusanok war nach einem Zweikampf hinter dem Tor mit einer
Spieldauerdisziplinartrafe belegt worden und wird den Huskies somit im ersten
Play-Off-Spiel fehlen.
In der Viertelfinalserie
heißt der Gegner der Huskies ab Donnerstag dann ETC Crimmitschau. Die Partien
gegen die Eispiraten in der Hauptrunde waren allesamt denkbar knapp: In
Crimmitschau mussten die Huskies zwei Niederlagen (3:4 nach Verlängerung und
2:3) einstecken, zu Hause konnte man zwei Siege erringen (5:4 nach
Penaltyschießen und 3:2). Den Spitzenreiter erwartet ein Gegner, der nicht nur
nichts zu verlieren hat, sondern von Trainer Gunnar Leidborg auch noch optimal
eingestellt sein wird. Man tritt allerdings auch gegen einen Gegner an, bei dem
der gebürtige Kasseler Alexander Heinrich gegen seinen Heimatverein spielen wird
und Verteidiger Thomas Gödtel bereits sein Interesse an einem Angebot der
Schlittenhunde bekundet hat - sollte es Kassel gelingen in die DEL
aufzusteigen. Der Aufstieg in die Deutsche Eishockey Liga geht jedoch nur über
den Gewinn der Meisterschaft und die beginnt in jedem Falle mit dem Gewinn der
Viertelfinalserie.
Stimmen zum Spiel:
Pat Cortina, Trainer EHC
München:
„Wir haben Kassel heute
ein gutes Spiel zur Play-Off-Vorbereitung geboten. Meine Mannschaft hat bis zum
Schluss gekämpft und Kassel gefordert. Wir wollten ihnen kein einfaches Spiel
vor den Play-Offs bieten und sie hatten gerade in Unterzahl einiges zu tun. Das
ist gut, wenn man kurz vor der Endrunde steht. Wir selbst wollten die Saison
natürlich so positiv wie möglich abschließen. Leider konnten wir nicht
gewinnen, aber die Leistung meiner Mannschaft war völlig in Ordnung. Den
Huskies wünsche ich alles Gute für die Play-Offs, hoffentlich holen sie die
Meisterschaft, sie haben es verdient.“
Stéphane Richer, Trainer
Kassel Huskies:
„Wir haben heute eine
gute Leistung gebracht und viel Kampfgeist gezeigt, aber wir mussten auch
darauf achten, dass wir keine Verletzungen davontragen. Glusanok wird nach der
Spieldauerstrafe am Donnerstag fehlen, das ist aber auch das einzig Negative
heute. Das Spiel war eigentlich wie die gesamte Saison: Wir haben am Ende einen
Weg gefunden, um zu siegen. Ich möchte meine Mannschaft auch loben, weil wir in
den letzten vierzehn Spielen immer gepunktet und alles gegeben haben. Diese
Konstanz ist besonders für die Play-Offs wichtig. Ansonsten sind wir bereit –
am Donnerstag fängt die Saison für uns richtig an.“
Leona Malorny