Kassel auch mit Rumpftruppe siegreich – 4:0-Erfolg über Landshut

Im Spitzenspiel der 2.
Bundesliga gewannen die Kassel Huskies am Freitagabend mit einer Rumpftruppe
gegen den Verfolger aus Landshut deutlich mit 4:0 (0:0; 3:0; 1:0).
Die Nordhessen mussten
ohne Bannister, Plachta, Glusanok, Kramer und Christ antreten und konnten damit
nur ganze vier Verteidiger stellen. „Wir mussten heute clever spielen“,
urteilte Stéphane Richer nach der Partie, „Wir haben vor allem in der neutralen
Zone sehr kompakt gestanden und auf Kontermöglichkeiten gewartet.“ Und genau
das war in der 21. Spielminute der Schlüssel zum Erfolg: Kraft und Boisvert
leiten einen Konter ein, McNeil schießt von rechts und Kraft staubt den
Nachschuss ab – 1:0 für die Huskies. Keine zwei Minuten später bot sich den
4364 Zuschauern in der Kasseler Eissporthalle ein ähnliches Bild. Wieder
konterten die Gastgeber gut, Saggau legt auf Klinge ab und der versenkt die
Scheibe hinter Landshuts Schlussmann Cinibulk. Hatten sich beiden Teams im
ersten Drittel noch in etwa egalisiert, so demonstrierten die Huskies nun ihren
Siegeswille und ihre technische Stärke. In der 25. Minute passt Palmer von der
Torlinie auf Pielmeier, der wechselt blitzschnell von der Vor- auf die Rückhand
und erhöht die Kasseler Führung auf 3:0.
Drei Tore innerhalb von
nicht einmal fünf Minuten, da half auch eine Auszeit nicht mehr, die Landshuter
wieder ins Spiel zu bringen. Zumal die Kasseler Defensive trotz Mangel an
Quantität hervorragende Arbeit leistete und Boris Rousson gegen Bronilla,
Abstreiter und Walton entschärfte. Selbst, als die Landshuter zu Anfang des
letzten Spielabschnitts mit zwei Mann mehr auf dem Eis agierten und Kassel nur
noch Pellegrims und Burym in der Abwehr zur Verfügung hatte, konnten weder St.
Croix noch Bronilla das Huskies-Bollwerk knacken; zu stabil standen die drei
Kasseler, zu sicher hielt Rousson. Im letzten Drittel ließen es die Huskies
dann aber auch ruhiger angehen, schalteten, im Wissen, dass man Sonntag mit der
gleichen Aufstellung in München antreten muss, einen Gang zurück. Hundhammer
und Hammer kamen so in der 56. Minute noch zu guten Schussmöglichkeiten. Am
Ende waren es aber wieder die Huskies, die noch einmal trafen. Knapp zwei
Minuten vor Schluss versenkte Pielmeier einen Pass von Gyori zum 4:0-Endstand.
Keine Frage, spätestens
mit diesem Sieg haben die Schlittenhunde deutlich gemacht, dass sie nicht nur
die technische Klasse haben, sondern auch den nötigen Willen, um am Ende ganz
oben zu stehen.
Stimmen zum Spiel:
Andreas Brockmann, Trainer
Landshut Cannibals:
„Im ersten Drittel haben
wir heute Abend sehr gut angefangen, haben Druck gemacht und uns Chancen
erarbeitet. Vielleicht hätten wir sogar in Führung gehen können. Im zweiten Drittel
wollten wir eigentlich denselben Weg weitergehen, doch dann hat Kassel enorm
Druck gemacht. Wenn man dann in fünf Minuten drei Tore kassiert, ist es schwer
wieder zurück zu kommen. Offensiv war das heute sicherlich nicht unser Tag. Wir
haben irgendwann einfach die Geduld verloren und nicht mehr an uns geglaubt.
Zudem ist Kassel über sich hinaus gewachsen. Um hier zu gewinnen, hätte einfach
alles stimmen müssen.“
Stéphane Richer, Trainer
Kassel Huskies:
„Meinen Respekt an die
Mannschaft, das war heute wirklich eine super Leistung. Gerade auch, weil das
Spiel für uns in Hinsicht auf die Tabelle sehr wichtig war. Vom ersten bis zum
letzten Spieler haben wir heute eine geschlossene Mannschaftsleistung geboten.
Genau das hatte ich vor dem Spiel auch von der Mannschaft gefordert, als klar
war, dass wir nur mit vier Verteidigern auflaufen würden: Kampf über sechzig
Minuten. Deshalb waren wir erfolgreich. Ich bin sehr zufrieden mit der
Leistung, das war heute eine Charakterfrage.“
Leona Malorny