Kannibalen auf Tiger- und Eisbärenjagd
Cory Gustafson kehrt nach Landshut zurückKaum ist das vergangene Wochenende mit den Hammer-Spielen in Schwenningen
(1:2-Niederlage) und daheim gegen die Eisbären Regensburg (3:1-Erfolg durch
drei Treffer im Schlussabschnitt) Geschichte, geht es für die Landshut Cannibals
schon wieder in die "Vollen". So erwartet die Englbrecht-Truppe am morgigen
Freitag um 19:30 Uhr Spitzenreiter Straubing im Stadion am Gutenbergweg
und tritt schon exakt eine Woche nach dem Erfolg auf heimischem Eis den
Weg in die Donau Arena an, wo die Eisbären sicherlich auf Revanche sinnen
dürften. Nicht nur das beeindruckende Heimdebüt von Neuzugang Dion DelMonte
und eine hervorragende Leistung von Goalie Jan Münster, sondern vielmehr
das Engagement und die Kampfbereitschaft der gesamten Cannibals-Mannschaft
am vergangenen Sonntag lässt natürlich Hoffnung aufkommen, dass die Durststrecke
- vor allem im eigenen Stadion - endlich überwunden ist. Dementsprechend
geht man zwar als Außenseiter in den Vergleich mit dem niederbayerischen
Rivalen, chancenlos sollte man dennoch nicht sein. Selbst wenn die Tiger
in diesem Jahr über eine äußerst starke Truppe verfügen und deshalb nicht
ganz unerwartet über dem Rest-Feld thronen.
Die Gäubodenstädter stehen nicht nur in der Gesamt-Tabelle auf der Pole-
Position, sondern haben sich von allen Teams bislang auch auswärts am besten
geschlagen. 30 Zähler aus 13 Partien sprechen da eine deutliche Sprache.
Während die Truppe von Gaudet-Nachfolger Dany Naud bei ihrer ersten Auswärtspartie
zum Saisonauftakt in Landshut gleich Federn lassen musste (1:2), konnte
sie die folgenden sieben Begegnungen in fremden Stadien erfolgreich gestalten.
Niederlagen in Duisburg und Tölz ließ man zuletzt wieder drei Siege folgen,
wobei ein Torverhältnis von 12:4 aus den Vergleichen bei den Lausitzer Füchsen,
in Weiden sowie Freiburg doch eindeutig die Auswärtsstärke der Mannen um
Goalie Mike Bales unterstreichen. Während die Tigers in der Gesamtbilanz
bisher eindeutig die wenigsten Treffer (60) kassierten, was wiederum bei
Namen wie Schinköthe, Elfring, Lehner, um nur einige zu nennen, wenig überrascht,
liegt man mit 92 Torerfolgen lediglich im Mittelfeld der Liga. Am besten
gescort haben neben Norm Batherson, der mit 36 Punkten (19/17) die interne
Wertung anführt, Niklas Hede (11/22/33) und Trevor Gallant (13/17/30). Gut
in Szene setzen konnte sich am vergangenen Wochenende Ex-Kannibale Max Seyller,
der beim Gastspiel in Freiburg gleich zwei eigene Treffer bejubeln durfte
und derzeit eine Zwischenbilanz von zehn Punkten (6/4) vorzuweisen hat.
Das zweite Aufeinandertreffen der beiden niederbayerischen Teams in Straubing
endete ebenfalls mit einem 2:1, wobei die Tigers die Entscheidung am Pulverturm
erst im Penaltyschießen herbei führen konnten.
Sicherlich mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch werden die Eisbären
aus Regensburg dem Gastspiel von Kamil Toupal und Co. am Sonntag (18:30
Uhr) entgegen sehen. Lange Zeit nämlich wähnten sich die Cracks von Coach
Erich Kühnhackl trotz eines nur knappen Vorsprungs am vergangenen Sonntag
als Sieger, mussten letztlich aber die Überlegenheit der Kannibalen anerkennen,
hatten diesen im Schlussabschnitt praktisch nicht mehr viel entgegen zu
setzen: Zweimal Dion DelMonte und Chris Bahen, der für die zwischenzeitliche
2:1-Führung gesorgt hatte, schlugen in einem fulminanten Endspurt eiskalt
zu und ließen die Eisbären-Truppe die Heimreise mit leeren Taschen antreten.
Es war schon beeindruckend, wie die zuletzt nicht immer ganz sattelfeste
Kannibalen-Abwehr den besten Sturm der Liga (101 Tore) bis auf wenige Ausnahmen
im Griff hatte. Und bei diesen wenigen Ausnahmen stand entweder ein prächtig
aufgelegter Jan Münster im Weg oder man konnte auch mal auf Glücksgöttin
Fortuna und das Torgestänge vertrauen. Mark Woolf konnte mit seinem Treffer
zum 0:1 im Mittelabschnitt seine Erfolgsbilanz zwar auf 38 Punkte (16/22)
schrauben, für Topscorer Jason Miller (28/18/46) endete das Match allerdings
ebenso erfolglos wie für Ervin Masek (9/15/24) und Defender Martin Ancicka,
der ebenfalls bei seiner persönlichen Bilanz von 36 Punkten (5/31) hängen
blieb. Trotz des zuletzt erzielten Sieges dürfte die Aufgabe der Kannibalen
in der Donau Arena um einiges schwieriger werden, haben es die Domstädter
doch in erster Linie ihrer Heimstärke zu verdanken, dass sie nach exakt
der Hälfte der Saison einen Platz in der Spitzengruppe einnehmen. Neben
den Kannibalen, die das erste Aufeinandertreffen in Regensburg mit 2:1 nach
Penaltyschießen für sich entscheiden konnten, gelang es nur mehr Schwenningen
und Straubing, die Donau Arena als Sieger zu verlassen. Die letzte Heimpleite
der Eisbären datiert vom 10. Oktober 04 (10. Spieltag). Wie schon am Freitag
werden die Dreihelmenstädter also auch das zweite Wochenendspiel als Außenseiter
in Angriff nehmen und dabei zum einen auf ihre Stärke im Defensiv-Bereich,
einen zuletzt starken Goalie Jan Münster sowie die zurück gewonnene Torgefährlichkeit
und die „besonderen Gesetze“ eines Derbys hoffen. (gl)