Kampfansage an die Play-down-Gegner

Freitag, der 13. und der Essener Zweitligist erwacht so langsam aus
seinem Dornröschenschlaf und sagt den Gegnern der wohl nicht mehr
vermeidbaren Abstiegsrunde den Kampf an. So geschehen in der Eissporthalle am Essener Westbahnhof gegen die Eisbären Regensburg. 1285 Zuschauer sahen zwar eine 4:5-Niederlage nach
Penaltyschießen des Heimteams, es war jedoch ein richtig gutes
Zweitligaspiel und die Atmosphäre am Essener Westbahnhof scheint sich immer mehr Richtung Hexenkessel zu entwickeln.
Shawn Heaphy erzielte das erste Tor, geschickt setzte er sich auf halblinks
durch und gegen den Schuss ins lange Eck hatte der wieder sehr gute Ken
Passman im Essener Gehäuse keine Chance. Die in dieser Saison so oft
gescholtenen Moskitos dachten aber nicht daran, sich dem Play-off-Kandidaten
zu beugen, Angriff auf Angriff rollte auf das von Markus Janka bestens
gehütete Eisbären-Tor. In der 14. Minute schickte der wieder sehr starke
Neuzugang Mika Puhakka seinen Sturmkollegen Markus Busch auf die Reise und
es stand 1:1. Als Verteidiger Curtis Sheptak gar zwei Minuten später die
Führung für die Essener erzielte, begann es zum ersten Mal an diesem Abend
richtig zu brodeln am Essener Westbahnhof.
Er war gekommen, um Tore zu schießen. Er war verletzt und hatte Probleme sich
heranzukämpfen, zur Zeit schießt Yannick Dubé Traumtore und scheint auf dem
besten Wege zum Publikumsliebling zu werden. Er kämpft, er wirft sich in
Schüsse und er schießt Tore, und was für welche. In Überzahl hämmerte der
Kanadier die kleine Scheibe fast im Fallen in den rechten Winkel und die
Moskitos fühtren mit 3:1. Eine Minute später konnte Erwin Masek allerdings
wieder verkürzen und den alten Abstand wieder herstellen. Längst stand die
Halle Kopf, Standing Ovations für ein Team, von dem man diese Spielweise vor
wenigen Wochen nicht für möglich gehalten hätte. Als Luigi Calce gar in
der 34. Minute das 4:2 erzielt wurde die Leistung des Teams auf dem Eis mit
einer Lautstärke honoriert, dass sich gestandene Zuschauer die Finger in die
Ohren stopfen.
Regensburgs Trainer Erich Kühnhackl wollte sich allerdings nicht mit einer Niederlage
anfreunden und so machte sein Team im letzten Drittel richtig Druck. Die
Regensburger schnürten die Essener teilweise minutenlang im eigenen Drittel
ein, Zählbares sollte aber auf sich warten lassen. In der 54. Minute war es
dann soweit, der ansonsten eher blasse Jason Miller legte vor dem Essener
Tor quer und Regensburgs Neuzugang Mark Woolf verkürzte auf 4:3 und als
Martin Ancicka knapp drei Minuten vor dem Ende mit einem trockenen Schuss von
der blauen Linie den Ausgleich erzielte schienen die Moskitos um den Lohn
ihrer Arbeit gebracht. Vielleicht wäre das Spiel mit einer
hundertprozentigen Fitness nicht verloren gegangen, so setzte sich am Ende
die cleverere, abgezocktere und konditionsstärkere Mannschaft durch, denn
dem Druck der Eisbären im letzten Drittel mussten die Moskitos sich am Ende
beugen. In der Verlängerung konnten sich die Essener wieder etwas lösen, doch
im Penaltyschießen konnte Erich Kühnhackl sie clevereren Schützen
aufbringen.
Der Feierlaune der Fans tat das alles keinen Abbruch, die feierten ihr Team
noch lange nach Spielende und mit der starken Leistung war das
für die Play-downs eine klare Kampfansage an die Gegner.
Tore: 0:1 (3:55) Heaphy (Gauvreau, Gerike), 1:1 (13:35) Busch (Puhakka, Appel),
2:1 (16:46) Sheptak (Calce, Deleurme), 3:2 (23:04) Dubé (Deleurme, Popiesch),
3:2 (24:40) Masek (Gauvreau, Schneider), 4:2 (33:22) Calce (Houde, Deleurme),
4:3 (53:31) Woolf (Miller, Gauvreau), 4:4 (57:17) Ancicka (Ström, Miller), 5:4
(65:00) Gauvreau (entscheidender Penalty). Strafen: Essen 12, Regensburg 22. Schiedsrichter:
Györgyicze - Böhmländer, Merkel. Zuschauer: 1285. (uv)