„Junge Spieler sollen Schnelligkeit und Qualität in den Kader bringen!“Auf einen EISTEE mit: Patrick Klöpper

Guten Tag Patrick. Gerade sind Sie 21 geworden und sind schon seit Kindesbeinen auf Schlittschuhen unterwegs. Wieso sind Sie Eishockeyprofi geworden? Sind Sie familiär vorbelastet?
Mein Vater war Eishockeyfan und hatte immer eine Dauerkarte für die Düsseldorfer EG. Durch seine Leidenschaft für unseren Sport hatte er beschlossen, mich im Alter von drei Jahren auf das Eis zu stellen. Aber in meiner Familie selbst gibt es keine weiteren Eishockeyprofis.
Sie haben alle Altersklassen des KEV81 durchlaufen. Warum haben Sie nie gewechselt? Warum sind Sie so lange Zeit dort geblieben?
Ich bin im Alter von sechs Jahren von Duisburg nach Krefeld zu den Bambinis von Peter Kaczmarek gewechselt, weil die Bedingungen in Krefeld viel besser waren als die in Duisburg. Im Alter von 15 Jahren bin ich dann in das Sportinternat in Krefeld gezogen, um Leistungssport und Schule besser zu kombinieren. Mit mir wurde in Krefeld sehr gut gearbeitet und ich wurde von den besten Nachwuchstrainern in Deutschland gefördert. Es wurde meine Heimat und somit gab es keinen Grund Krefeld zu verlassen.
Was war der Schwerpunkt Ihrer Ausbildung in Krefeld?
Als ich noch sehr jung war, wurde speziell Wert auf die Fähigkeiten beim Schlittschuhlaufen gelegt. Später kam die Technik am Schläger dazu. In der DNL wurde man taktisch dann auf den Sprung in den Profibereich vorbereitet.
Sie waren bereits in der DEL und in der DEL2 aktiv. Wo liegen die Unterschiede dieser beiden Ligen?
Es sind Kleinigkeiten. In der DEL wird gradlinigeres Eishockey gespielt, man hat mehr Körperkontakt zudem ist das Tempo ein wenig höher.
Für die Füchse Duisburg haben Sie zudem in der Oberliga gespielt. Wie ist dort das Spielniveau im Vergleich zu den anderen Ligen?
Die Oberliga West hat durch die Aufstiege von Kassel, Frankfurt und Bad Nauheim in die DEL 2 an Qualität verloren. Trotzdem wird in Duisburg sehr professionell gearbeitet. Die Zeit dort war ein guter Schritt, nach der DNL langsam an das professionelle Eishockey herangeführt zu werden.
Sie wechselten am Anfang der Saison von Krefeld zu den Fischtown Pinguins Bremerhaven. War es ein Rückschritt für Sie, in die DEL2 zu wechseln?
Nein, auf keinen Fall. Ich erhalte hier die Eiszeit, die sehr wichtig für meine Entwicklung ist und die ich vorher in der DEL in Krefeld so nicht immer hatte.
Sehen Sie die Zeit in der DEL2 als Sprungbrett, um sich wieder höherklassig zu empfehlen?
Ja natürlich! Ich besitze eine Förderlizenz für die Hamburg Freezers. In Hamburg kam ich zweimal in den Play-Offs zum Einsatz und durfte bei ihnen auch schon in der Champions Hockey League Erfahrungen machen. Diese haben mir sehr weitergeholfen.
Sie sind mit den Fischtown Pinguins sehr erfolgreich. Platz zwei in der Hauptrunden-Tabelle und als Titelverteidiger in die Playoffs. Worin liegt Ihr derzeitiger Erfolg?
Wir spielen sehr offensives und aggressives Eishockey und haben zudem viel individuelle Klasse, um Spiele jederzeit entscheiden zu können.
Von wem in der Mannschaft profitieren Sie am meisten beziehungsweise können Sie am meisten lernen?
Das kann ich nicht so recht sagen. In Krefeld war es nur ein Spieler, nämlich Daniel Pietta. Hier allerdings gibt es mehrere Spieler, von denen ich jeden Tag versuche etwas zu lernen. Viel abschauen kann ich mir zum Beispiel von Brock Hooton, Björn Bombis oder Marian Dejdar.
Welche Rolle kommt den jungen Spielern in Bremerhaven zu?
Trainer Mike Stewart bevorzugt aggressives, körperbetontes und schnelles Eishockey. Die jungen Spieler sollen Schnelligkeit und Qualität in den Kader bringen, sodass mit vier Reihen offensives und aggressives Eishockey gespielt werden kann.
Im Continental Cup haben Sie gegen Internationale Mannschaften gespielt. Was waren die Erfahrungen?
Der Continental Cup hatte für uns schon so etwas wie Play-Off-Charakter. Nach einem Spiel waren wir Erster, nach dem zweiten Spiel standen wir mit dem Rücken zur Wand und mit dem dritten Spiel haben wir den Finaleinzug klargemacht. Dazu kommt die Erfahrung mit internationalem Eishockey, welches anders ist als das, was in der eigenen Liga gespielt wird.
Wenn Sie sich selbst als Spieler betrachten, wie sehen Sie sich und wo liegen ihre Stärken und Schwächen?
Meine Stärken sind die Qualität im Schlittschuhlaufen und die Schnelligkeit. Durch meine Spielweise versuche ich, Platz für meine Mitspieler zu schaffen und sie so gut wie möglich mit Pässen in Aktion zu bringen. Meine Schwächen sind, dass ich mehr den Zug zum Tor suchen muss, um noch gefährlicher vor dem gegnerischen Kasten zu werden. Und natürlich muss ich mich taktisch verbessern, mit 21 Jahren ist an ja noch kein fertig ausgebildeter Spieler.
Was haben Sie sich für Ziele gesetzt und was ist Ihr großer Traum? Haben Sie bestimmte Vorbilder an welchen Sie sich orientieren?
Mein Ziel ist es, so schnell wie möglich wieder in die DEL zu kommen. Dafür arbeite ich jeden Tag sehr hart. Mein Vorbild ist Christian Ehrhoff, da er auch alle Jugendmannschaften des KEV 81 durchlaufen hat, im Stanley Cup Finale stand und zu den besten Verteidigern der NHL gehört. In der Saison 2012/2013 konnte ich aufgrund des Lockouts in der NHL mit ihm zusammen in Krefeld spielen. Der größte Traum eines Eishockeyspielers ist natürlich der Gewinn des Stanley Cups. Realistisch gesehen verfolge ich das Ziel, mit Bremerhaven die Meisterschaft der DEL 2 zu verteidigen.
Auffallend ist die Ziffer „9“ auf ihrem Rücken. In Krefeld hatten sie die „9“, jetzt die „94“ hat die Zahl eine besondere Bedeutung für Sie?
Wenn die Zahl „9“ frei war, habe ich in allen Jugendmannschaften in Krefeld mit der Rückennummer "9" gespielt und sie dann in die DEL übernommen. Ja, die Zahl hat eine besondere Bedeutung für mich, da ich 11 Jahre für den KEV gespielt habe und ich mit der "9" den Sprung in die DEL geschafft habe. Die "9" erinnert mich an meine Zeit in Krefeld.
Abgesehen vom Eishockey. Welche Interessen haben Sie außerhalb Ihres Berufes? Spielt Sport auch in Ihrer Freizeit eine große Rolle?
Ja, ich bin Sportfanatiker. Ich verfolge alles im deutschen Eishockey und in der NHL. Da ich auch acht Jahre Fußball gespielt habe, interessiere ich mich sehr für Fußball, verfolge dort auch alles. Aber auch so in der Freizeit spiele ich oft Fußball oder gehe schwimmen.
Vielen Dank für Ihre Zeit Patrick und noch weiterhin viel Erfolg in den Play-Offs.
Danke!
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