Joker ringen die Hannover Indians nieder
Joker ringen die Hannover Indians niederZu Beginn taten sich die Joker wie erwartet schwer. So wurden die ersten guten Chancen des Spiels auf Seiten der Gäste durch Jamie Chamberlain und Jan Hemmes notiert. Nach einem Fehler in der Kaufbeurer Hintermannschaft hatte wenig später Kevin Schmidt aus kurzer Distanz wenig Mühe, um seine Farben in der siebten Minute mit 0:1 in Führung zu bringen. Doch auch die Gäste fabrizierten teilweise kuriose Fehler. Doch Daniel Menge, der frei vor dem Tor abzog, konnte das Geschenk der Indians nicht verwerten.
Erstmals so richtig brandgefährlich vor dem Tor der Gäste wurde es nach zehn Minuten, nachdem die Sikora-Reihe mit viel Tempo ins gegnerische Drittel fuhr und nur durch ein Foul gebremst werden konnte.
Im folgenden Überzahlspiel sorgte eine schön heraus gespielte Direktabnahme von Christof Assner zunächst für die größte Gefahr. Im Gegenzug startete Andrew McPherson mit etwas Glück einen Alleingang auf Stefan Vajs, den der Kaufbeurer Goalie mit Bravour mit dem Schoner parierte. Dies gab Daniel Menge auf der Gegenseite die Möglichkeit, mit einer tollen Aktion Sturmpartner Mike Wehrstedt in Szene zu setzen, der mit einem trockenen Schlagschuß den verdienten 1:1 Ausgleich erzielte. Doch als die Gäste dadurch wieder komplett waren, wurde es gleich wieder vor dem rot-gelben Kasten gefährlich.
Doch die Indians ließen in Person von Alexej Dmitriev eine Doppelchance leichtfertig liegen. Auch Jamie Chamberlain verpaßte wenige Sekunden später nur knapp eine gefährliche Hereingabe. Durch ein erneutes Powerplay hatten anschließend wieder die Joker Oberwasser. Doch die beste Chance durch eine Direktabnahme von Bernhard Ebner konnte Thomas Ower im Kasten der Indians entschärfen.
Im Mittelabschnitt waren die Joker klar am Drücker und drängten auf das Führungstor. Nach einem schönen Querpaß von Jakub Körner verpassten nacheinander Mark Soares und Maximilian Schäffler das zweite Joker-Tor. Als die Sikora-Reihe auf dem Eis war, konnte man den Eindruck erwecken, dass die Joker gerade in Überzahl agierten, so druckvoll waren die Angriffsaktionen. In der 29. Minute bescherte Max Schäfflers Antritt den Jokern nicht nur eine gute Chance sondern im Anschluß auch ein Überzahlspiel. Dort zeigte erneut Christof Assner seine Direktschussqualitäten, wurde allerdings vom Schußpech verfolgt. Wenig später machte es Petr Sikora besser, als er die freie Lücke im kurzen Eck zum 2:1-Führungstreffer fand. Die zunehmend unfairer werdenden Gäste handelten sich immer wieder Strafzeiten ein. Doch auch nach einer schönen Kombination über Mark Soares und Scott Dobben wollte der Puck den Weg einfach nicht ins Tor finden. Als gegen Ende des Drittels auch mal ein Kaufbeurer auf dem Sünderbänkchen Platz nehmen musste, überstanden die Joker zwar das Unterzahlspiel, kassierten aber kurz darauf dennoch den 2:2-Ausgleich durch Andrew McPherson, der aus unmöglichem Winkel den Puck ins Kreuzeck löffelte.
Im Schlussdrittel boten beide Teams einen offenen Schlagabtausch, bei dem auch das Schiedsrichtergespann viel laufen ließ. Gästegoalie Ower schied allerdings 13 Minuten vor Schluß verletzungsbedingt aus und wurde durch Lukas Steinhauer ersetzt. Doch der junge Goalie wehrte in den folgenden Minuten einige Großchancen der Joker ab, die sogar fast eine Minute in doppelter Überzahl agierten. In den letzten Minuten gaben die Hausherren noch einmal alles und boten den Zuschauern einen erbitterten Kampf. Der größere Siegeswillen bescherte den Gastgebern schließlich doch noch den 3:2-Siegtreffer, als Petr Sikora mit einem seiner unnachahmlichen Pässe Sturmpartner Daniel Menge fand, der Torhüter Steinhauer zweieinhalb Minuten vor Schluß unter Riesenjubel durch die Beine überwand. Während die Sparkassen-Arena tobte, versuchten die Gäste durch Herausnahme ihres Torhüters in der verbleibenden Zeit doch noch den Ausgleich zu erzielen. Doch dies war nicht mehr von Erfolg gekrönt, weil erneut Daniel Menge mit dem 4:2 eine Sekunde vor Schluß ins leere Tor den Endstand sicher stellte. Nach diesem aufregenden Spiel war Gästetrainer Kaminski mit dem Kampf seiner Mannschaft, die zu viele individuelle Fehler gemacht habe, zufrieden. Ken Latte freute sich über drei wichtige Punkte, die ihn allerdings ein paar graue Haare gekostet hatten.