Indians weiter auf dem Vormarsch
Indians weiter auf dem VormarschDie Nordkurve sprach nach Spielende für alle: „Wir wollen den Trainer sehen“ und forderte lautstark Indians-Headcoach Bernie Kaminski aus der Kabine. Was war geschehen? Wenige Minuten zuvor hatte jene Mannschaft, die vor Wochen noch (fast) zum Gespött der Liga geworden war, ein Spiel beendet, wie es die Fans gehofft, aber nicht erwartet hatten.
Nicht nur, dass Sieg Nr. 7 im achten Spiel hintereinander unter Dach und Fach gebracht worden war, das WIE war entscheidend.
Beide Teams waren mit hohem Tempo in das Spiel gegangen, aber die Leidborg´sche Taktik wurde bereits nach 52 Sekunden außer Kraft gesetzt. Jelitto hatte Suvelo mit einem Schuss aus der Halbdistanz überrascht. In der Folge versuchten die geschockten Fischtown wieder ins Spiel zu kommen, was ihnen aber ziemlich schwer fiel. Überhaupt hatten die Indians deutlich die Nase vorn und sie spielten ihre physische Präsenz beeindruckend aus. Chancen für die Nordseestädter waren rar, aber wenn, wie A. Janzen zum Schuss kam, dann war auf Ower-Ersatz Peter Holmgren Verlass. Der Deutsch-Schwede wurde im Laufe des Spieles immer stärker und gewann das skandinavische Duell gegen den Deutsch-Finnen Marko Suvelo knapp.
Im Mitteldrittel mussten die Indianer zwangsläufig die Defensive stärken, denn die Gäste versuchten stellenweise mit der Brechstange den Erfolg zu erzwingen. Innerhalb von wenigen Minuten prüften Self und Ex-Indian Slaton den hannoverschen Keeper und seine Defensive, ohne den Ausgleich zu erzielen. Dazu kam eine unglückliche Verletzung von Martin Dejdar. Indians-Verteidiger Kevin Schmidt hatte den Schläger zu weit oben, Dejdar den Kopf zu weit unten und der Bremerhavener wurde schwer getroffen und nach der ersten Behandlung ins Krankenhaus gefahren. Sehr unglücklich, aber bestimmt nicht gewollt. In der Mitte der Begegnung zeigten dann beide Teams, dass sie durchaus in der Lage sind gutes Zweitliganiveau zu erreichen. Im 20-Sekunden-Takt spielten sich Torszenen ab und beide Keeper konnten sich über mangelnde Bewegung nicht beklagen. Das 2:0 kam dann doch etwas überraschend, als Schmidt (35.) per Abstauber einschob, war aber verdient.
Die letzten 20 Minuten sahen einen fulminant startenden ECH. Nur mit Glück konnten die Gäste einen höheren Rückstand vermeiden und während die Indians im fünften Gang fuhren, versuchten die Bremerhavener, ihr spärliches Benzin intelligent einzusetzen. Die spiellaunigen Indians ließen zwischenzeitlich Jelitto (43.) sein ganzes Können zeigen und das 3:0 erzielen. Sollten die Indians ihr zweites Shut-Out hintereinander erreichen? Nein, denn auch die Gäste sollten ein bisschen Glück haben. Mit Glück und Geschick konnte sich Stanley (48.) durchsetzen und den Puck zwischen Keeper-Schonern und Pfosten glücklich zum 3:1 eindrücken. Das erste Heim-Gegentor nach 127 Minuten !!! Noch waren zehn Minuten zu spielen, aber gerade jetzt zeigte der ECH, was ihn momentan so stark macht. Eine tolle Kombination von Sommerfeld und Dreischer brachte Chamberlain (50.) wenige Minuten nach dem Anschluss erfolgreich im gegnerischen Tor unter. Zwar zeigten die Gäste echte Moral nach dem vermeintlichen K.O. aber die starken Gastgeber ließen keine echte Spannung mehr aufkommen und fast hätte der wiederum eminent starke Dmitriev anstatt des Pfostens das 5:1 erzielt.
Fazit: Der Herbsttraum geht im tiefen hannöverschen Winter weiter. Ob im beginnenden Winter die Fortsetzung geschafft wird, bleibt zu hoffen. Aktuell sind die Indians jedenfalls ein Play-Off-Kandidat.