Indians unterliegen cleveren Falken mit 1:2
Die Frage vor dem Spiel war: Würde Indians-Coach Christian Künast seine Jungs nach der schlappen Leistung gegen Bietigheim wieder auf Kurs bringen. Antwort nach 60 Minuten: Kämpferisch ja, spielerisch war noch einiges im Argen.
Tatsächlich versuchten die Indians im ersten Drittel alles, scheiterten aber immer wieder an der geschickten Taktik des Tabellenzweiten, der laut seinem Headcoach Rico Rossi ein perfektes Drittel ablieferte. Besonders beeindruckend dabei immer die schnellen Gegenstöße, die ein Festsetzen der Gastgeber in der Falkenhälfte immer wieder blockte. Das beste Beispiel lieferte das 0:1, als der starke Bryan Marshall nicht entscheidend bei seinem Vorstoß gehindert wurde, Steven Billich (9.) bediente und dieser nur die Kelle hinhalten musste, um einzunetzen. Jetzt wurde es noch schwerer für die Indians und diese taten sich schwer, auch bedingt durch eine kleinliche Regelauslegung von HSR Roland Seckler, der gleich 24 Strafminuten im ersten Abschnitt aussprach, davon allein 18 gegen die Gastgeber.
Ob es sich der HSR mit seiner Regelauslegung in der ersten Drittelpause anders überlegte oder sich die Teams anpassten, weiß man nicht. Tatsache war aber, dass beide Kontrahenten sich auffällig zurückhielten, um ja nicht dem Gegner ein vielleicht entscheidendes Powerplay zu gönnen. Diese Zurückhaltung, im speziellen Fall aus hannoverscher Sicht, brachte dann auch den Sturmführer der dritten Heilbronner Reihe, Alexander Serikov (24.) in Position. Dieser wurde von Marshall im Slot bedient, setzte sich gegen Indians-Akteur Marius Garten durch und schob den Puck an Thomas Ower vorbei zum 0:2 ein. Ab jetzt kontrollierten die Falken Puck und Gegner, standen kompakt im Mitteldrittel und ließen sich nicht herauslocken. Kurz vor Ende dann eine vielleicht spielentscheidende Szene, als Heilbronns Michel Leveille Hannovers Robin Just im Zweikampf unglücklich traf und sich von der Szene mit einer Fünf-Minuten-Strafe plus Spieldauer verabschieden musste. Das war die Chance für den ECH, aber die Cracks des Tabellenachten machten zu wenig draus. Nur wenige Sekunden vor Ablauf der Strafe gelang es schließlich Jamie Chamberlain (44.), die fünf Drittel währende Trefferblockade zu lösen und mit dem Anschlusstor die Partie wieder spannend zu gestalten. Jetzt übernahmen die Indianer endlich zur Genugtuung ihrer Fans die Kontrolle, aber es sollte nicht sein. Auch die taktische Finesse einer Auszeit und die Herausnahme von Keeper Thomas Ower brachte nicht den erhofften Ausgleich, so daß es beim 1:2 blieb, das zwar etwas glücklich, aber nicht unverdient war. Heilbronns Trainer Rico Rossi: „Wir haben verdient gewonnen, da wir über das ganze Spiel sehr konsequent unsere taktische Linie verfolgt haben.“ Indians-Coach Christian Künast: „Heute keine Vorwurf an das Team, das 60 Minuten gekämpft hat. Wir sind an einer ausgebufften Spitzenmannschaft gescheitert, die besonders clever war und aus wenigen Torchancen zwei Tore gemacht hat.“