Indians geben die rote Laterne ab

Exakt
einen Monat nach dem letzten Heimsieg (4:0 gegen Freiburg) konnte der frischgebackene Aufsteiger
wieder punkten. Das 1:0 gegen die Niederbayern bedeutete nicht nur drei wichtige
Punkte auf der Habenseite, sondern auch die Abgabe der roten Laterne an die
Freiburger.
Die
Landshuter begannen wie die Feuerwehr und setzten die nervösen Gastgeber
bereits in den ersten Minuten schwer unter Druck. Nach 37 Sekunden der erste
Schuss auf das von Thomas Ower, dem ausgeliehenen Neuzugang aus Frankfurt,
ausgezeichnet gehütete Tor durch Eastman und als knapp eine Minute später Jan
Hemmes den erst 16-jährigen Tobias Rieder von hinten gegen die Bande checkte,
und völlig korrekte 2+10 Minuten erhielt, da musste dem ECH-Fan mulmig werden.
Das 0:1 schien nur eine Frage der Zeit. Die Gäste machten sich jedoch in dieser
Phase das Leben selbst schwer. Im Übereifer produzierten auch sie Strafen und
ließen die Rothäute wieder in das Geschehen eingreifen. Innerhalb von nur 37
Sekunden wanderte der wieder genesene Tobias Rieder sowie Matthias Wittmann auf
die Strafbank und diese, in dem Spiel einmalige, 5-3 Situation nutzte
Indians-Torjäger Jamie Chamberlain aus, als er einen schönen Pass von P.J.
Atherton aufnahm und den sehr guten Martin Cinibulk im Landshuter Tor zum 1:0
bezwang. In der Folgezeit zeigte sich die ECH-Defensive enorm verbessert. Das
Forechecking beider Mannschaften verlagerte sich ins Mittelfeld, so dass es nur
zu wenigen echten Torchancen kam, die wiederum von beiden Keepern problemlos
entschärft werden konnten.
Auch
zu Beginn des zweiten Drittels belagerten die Landshuter das Indians-Tor. Vor
allem die sehr schnelle und technisch versierte erste Sturmreihe des EVL mit Ty
Morris, Brad Leisenring und Günter Oswald versetzte die ECH-Defensive in helle
Aufregung. Markus Welz schien es vorbehalten, für den Ausgleich zu sorgen, verfehlte
jedoch knapp das Gehäuse. Der Druck der Niederbayern nahm jetzt noch einmal zu
und die Indians konnten sich stellenweise nur durch überzogenen Körpereinsatz
wehren. Nacheinander wanderten Josh Olson, D.J. Jelitto und Kyle Doyle auf die
Strafbank, aber Kapital konnten die Kannibalen aus den Überzahlsituationen
nicht schlagen. Im Gegenteil. Jetzt zeigten die Indians, warum sie zu Recht in
der zweiten Liga spielen. Über den Kampf zwangen sie den favorisierten Gästen
ein gleichwertiges Spiel auf und wenn nicht Martin Cinibulk mit einem Big-Save
gegen Preston Mizzi in der 37. Minute gerettet hätte, die Vorentscheidung wäre
gefallen.
Im
Abschlussdrittel dann das gleiche Bild wie im zweiten. Die Gäste bestimmten das
Spiel, der ECH stand fest in der Verteidigung, ließ sich nicht herauslocken und
versuchte über Konter zum Erfolg zu kommen. Man brauchte kein Prophet zu sein,
um zu erkennen, dass nur noch wenige Tore fallen würden. Jedes überflüssige Foulspiel wurde auf beiden
Seiten vermieden und trotzdem hatten beide Teams noch Chancen. D.J. Jelitto
sowie Jamie Chamberlain hielten Martin Cinibulk warm, während auf der anderen
Seite Günter Oswald und Peter Abstreiter Thomas Ower prüften. Zwar nahm
Landshut Trainer Tobias Abstreiter 40 Sekunden vor Schluss seinen Keeper vom
Eis, um wenigstens eine Verlängerung zu erreichen, aber jetzt fehlte zum Glück
für die Hausherren bei den Gästen die Kraft für einen letzten konzentrierten
Angriff.
So
zeigte sich Indians-Coach Joe West nach der Partie erleichtert: „Das war eine
enge Kiste. Wir haben unsere Körper in die Schüsse geworfen, haben an der Bande
„gebissen“. Der Sieg war wichtig für die Moral. An diesem Wochenende hatten wir
wenig Strafminuten und wenig Gegentore, das hat mir gut gefallen.“ Landshuts
Trainer Tobi Abstreiter erkannte den Sieg der Indians an: „Hannover hat das
Spiel verdient gewonnen. Sie haben mit Leidenschaft die drei Punkte am
Pferdeturm behalten, haben uns das Leben schwer gemacht, und im letzten Drittel
wenig Chancen zugelassen.“
Statistik: 1:0 (11:30) Chamberlain
(Atherton, Olson) 5-3
Strafminuten:
Hannover 8 +10 für Hemmes - Landshut 8
Schiedsrichter:
Heffler (Dinslaken)
Zuschauer:
2511
Manfred
Schneider
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